Der zweite Bauabschnitt des denkmalgeschützten Kölle-Uferweges auf Hermannswerder ist fertiggestellt. Die heutige Baumpflanzung im Bereich des wiederhergestellten Aussichtsplatzes zählte zu den abschließenden Arbeiten. Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, gab den Uferweg für den Fuß- und Radverkehr damit offiziell frei.
„Mit diesem Bauabschnitt an der Vorderkappe der Potsdamer Havel ist ein weiterer wichtiger Abschnitt zur Verbesserung und Erlebbarkeit des Uferweges vom Hauptbahnhof nach Hermannswerder auch abseits der Straßen für Fußgänger und Radfahrer umgesetzt worden. Gleichzeitig haben wir dadurch die Schulwegesicherheit zum Gymnasium Hermannswerder deutlich verbessert“, sagt der Beigeordnete.
Da der Uferweg ganzjährig dem Fuß- und Radverkehr zur Verfügung stehen soll, wurde der rund 400 Meter lange und 3 Meter breite Abschnitt zwischen Judengraben und Fähranlegestelle in strapazierfähiger Asphaltbauweise hergestellt. Aus Gründen der Landschaftsästhetik und der Gestaltungskontinuität wurde dafür keine graue Asphaltbahn angelegt, sondern diese mit einem sandfarbenen Splitt-Kunstharz versehen, der das Erscheinungsbild der historischen wassergebundenen Wegedecke vermittelt. Das Erscheinungsbild kommt so dem gewalzten Tennenweg der historischen Parkanlage sehr nahe.
Der „Ufergrünzug an der Vorderkappe“ wurde 2015 als Gartendenkmal in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen. Mit der denkmalpflegerischen Unterschutzstellung und der Sanierung des Uferweges wird die historische Bedeutung des Uferweges erhalten und der durch den Potsdamer Stadtgartendirektor Kölle 1935 geschaffene Ufergrünzug in einem weiteren Abschnitt wiederhergestellt. Der nach ästhetischen und sozialen Kriterien erstellte Ufergrünzug ist nicht nur ein gartenkulturelles Zeugnis einer öffentlichen Stadtparkanlage des 20. Jahrhunderts, sondern auch einer der ältesten Uferwanderwege Potsdams.
Mit dem Ausbau des Weges wurde auch der von Kölle geplante ovale Aussichtsplatz an der Vorderkappe nach historischen Plänen und archäologischen Schürfungen in Granit-Kleinsteinpflaster wieder angelegt und mit Bänken und Abfallbehältern ausgestattet. Bedeutend ist noch heute die jetzt wiedererlangte Sicht vom Platz auf die Wasserlandschaft der Havel-Vorderkappe und die Stadtsilhouette Potsdams. Die begleitende Parkanlage wurde für Erholungssuchende und Spaziergänger durch die Pflanzung von 15 Bäumen und 60 Sträuchern landschaftlich entwickelt. An der Fährwiese wurde ein weiterer Gewässerzugang durch die Aufstellung von drei Bänken und zwei Abfallbehältern aufgewertet. Die Baukosten belaufen sich auf rund 600.000 Euro.
Bereits 2015 wurde der erste Bauabschnitt von der Leipziger Straße bis zum Judengraben fertiggestellt, 2023 folgte auf einer Länge von circa 610 Meter die Verbindung über das Wasserwerk Leipziger Straße.