Pressemitteilung Nr. 442 vom 06.09.2022 Eintritte maximieren, Austritte minimieren: Landeshauptstadt Potsdam stellt den Zwischenstand einer laufenden Personalbedarfsanalyse vor

Rathaus Potsdam, nah
© Landeshauptstadt Potsdam/ Frank Daenzer

Die Landeshauptstadt Potsdam muss sich den Auswirkungen des demographischen Wandels, des Fachkräftemangels und den veränderten Einstellungen Arbeitnehmender auf dem Arbeitsmarkt stellen. Gleichzeitig wächst die Stadt und damit auch die Anforderungen an eine bürgernahe, effiziente und moderne Stadtverwaltung. Um in diesem Spannungsfeld die Personalgewinnung strategisch anzugehen, hat die Landeshauptstadt Potsdam für die Aufstellung des Doppelhaushalts 2023/2024 eine Personalbedarfsanalyse erarbeitet. Sie ergänzt den im März 2022 veröffentlichten Personalbericht. Deutlich wird: Die Landeshauptstadt Potsdam gewinnt mehr Mitarbeitende, als sie durch Austritte verliert. Seit 2010 ist die Anzahl der zu besetzenden Stellen der Landeshauptstadt Potsdam um 29 Prozent von 1872 auf 2480 in 2021 gewachsen. Der Netto-Zuwachs der Beschäftigten für die zu besetzenden Stellen stieg von 49 Beschäftigten in 2016 auf 150 Mitarbeitende in 2021. Im vergangenen Jahr konnten 34 Prozent mehr Stellenbesetzungsverfahren durchgeführt werden als 2020 (2021: 408 Verfahren; 2020: 304 Verfahren). Trotzdem sind derzeit 383 Stellen in der Verwaltung unbesetzt.

„Zielsetzung der Verwaltung ist es, eine hohe Stellenbesetzungsquote zu erreichen. Dazu müssen wir den Herausforderungen des Fachkräftemangels und den demographischen Entwicklungen auf mehreren Ebenen begegnen und uns als attraktive Arbeitgeberin weiter etablieren“, sagt Dieter Jetschmanegg, Dezernent Zentrale Verwaltung.

Um die Personalgewinnung der Landeshauptstadt Potsdam zu optimieren, wurde seit 2019 ein Recruiting-Team aus elf Mitarbeitenden aufgebaut. Im März 2020 startete die Landeshauptstadt Potsdam mit der sukzessiven Umstellung auf Online-Stellenausschreibungen. Seit Januar 2022 wird für alle Stellenausschreibungen ein Online-Bewerbungsverfahren durchgeführt. Im Zuge der Corona-Pandemie konnte die Verwaltung ab Februar 2021 erstmals auch digitale Bewerbungsgespräche anbieten.

Weiterhin baut die Landeshauptstadt Potsdam auch die Nachwuchsgewinnung weiter aus. Seit 2017 hat sich die Anzahl der Ausbildungs- und Studienplätze von 55 auf 78 in 2022 erhöht. Für das kommende Ausbildungsjahr sind 80 Ausbildungs- und Studienplätze geplant. Mit acht Ausbildungsberufen und sechs Studiengängen bietet die Verwaltung ein breites Portfolio an. Um die Attraktivität der Landeshauptstadt Potsdam als Arbeitgeberin zu steigern, wurde das Mobile Arbeiten als reguläre Arbeitsform neben der Büroarbeit etabliert und in einer Dienstvereinbarung festgeschrieben.  

Darüber hinaus setzt die Landeshauptstadt Potsdam bei der Stellenbesetzung auf externe Unterstützung. Sowohl bei der Stellenausschreibung, bei der Begleitung von Auswahlverfahren als auch bei der Erstellung von Stellendokumenten konnten Partner gewonnen werden.

Der „Eckwertebeschluss für die Planung und Aufstellung des Doppelhaushaltes 2023/2024“ greift das Thema „Stellenplanung und Personalaufwand“ prioritär auf und macht die enge Verzahnung deutlich. Für den Doppelhaushalt 2023/2024 sind pro Jahr 100 Stellen unter anderem für die Sicherung der Daseinsvorsorge eingestellt. Dazu zählen Stellen bei der Feuerwehr für die Gefahrenabwehr, für die Unterbringung und Versorgung von Geflüchteter und für den Kinderschutz. Darüber hinaus sind 65 weitere Stellen für den Start der ersten kommunalen Kindertageseinrichtung in Potsdam eingeplant.

„Wir werden den Prozess der Personalbedarfserfassung kontinuierlich fortsetzen und die Stadtverordnetenversammlung und die Öffentlichkeit weiter regelmäßig informieren“, sagt Dr. Uta Kletzing, Fachbereichsleiterin Personal und Organisation. Die nächste Berichterstattung zur Umsetzung des strategischen Ziels „Attraktive Arbeitsgeberin“ ist im November 2022 geplant.