Pressemitteilung Nr. 415 vom 26.08.2022 Armutsbericht Potsdam liegt vor

Armutsgefährdungsquote in Höhe von 15 Prozent liegt unter Bundesdurchschnitt
Stadtansicht Potsdam
© Landeshauptstadt Potsdam/Robert Schnabel
Stadtansicht Potsdam (Foto: Landeshauptstadt Potsdam/Robert Schnabel)

Der erste Armutsbericht der Landeshauptstadt Potsdam wird am Mittwoch, 7. September, Thema in der Stadtverordnetenversammlung sein. „Der vorliegende Bericht stellt erstmals eine gute statistische Grundlage zur Armutssituation in der Landeshauptstadt dar. Der Bericht zeigt, dass 15 Prozent der Potsdamerinnen und Potsdamer armutsgefährdet sind, was unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Auf Grundlage des Armutsberichts werden wir nun einen Maßnahmenplan erstellen, in dem konkrete Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation von Menschen in Armut aufgezeigt werden sollen“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert. Der mehr als 200-seitige Armutsbericht ist in Zusammenarbeit mit dem ISG Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik erstellt worden.

Der Bericht zeigt, dass Potsdam im landes- und bundesweiten Vergleich durchschnittlich gut dasteht. Die Armutsgefährdungsquote in Höhe von 15 Prozent liegt laut aktuellem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverband unter dem Bundesdurchschnitt von 16,6 Prozent – in den alten Bundesländern beträgt der Anteil der von Armut bedrohten Menschen laut Wohlfahrtsverband 16,3 Prozent, im Osten Deutschlands 17,9 Prozent.

Deutlich wird, dass vor allem Alleinerziehende, Menschen ohne Arbeit, Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung ein erhöhtes Armutsrisiko haben. Es zeigt sich zudem, dass die Armutssituation in Potsdam räumlich ungleich verteilt ist: Insbesondere der Sozialraum VI mit den Stadtteilen Schlaatz, Waldstadt I und II sowie Potsdam Süd hat in Bezug auf viele im Bericht dargestellten Indikatoren des Leistungsbezugs die höchsten Quoten. „Daher wird es eines der wichtigsten sozialpolitischen Aufgaben sein, in den nächsten Jahren die Armutsrisiken zu senken, Ungleichheiten zu verringern und gesellschaftliche Ausgrenzungen aufgrund von Armut entgegenzuwirken“, so Schubert:

Dem Armutsbericht liegt ein mehrdimensionaler Lebenslagenansatz zu Grunde, in dessen Rahmen prekäre Lebensverhältnisse in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen analysiert werden können. Dementsprechend wird nach einer Betrachtung der bekämpften Armut, der relativen und der unsichtbaren Armut, auch die Armut in den unterschiedlichen Lebenslagen (Bildung, Arbeit/Erwerbslosigkeit, Gesundheit, Soziale Teilhabe, Wohnen) untersucht.

In dem Bericht werden auch Handlungsfelder wie Soziale Teilhabe, Kinderarmut, Altersarmut und Bildung benannt, in denen in einem nächsten Schritt konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden sollten.

Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:
Am Montag, 5. September, um 10:30 Uhr stellt die Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, den Armutsbericht auf einer Pressekonferenz im Rathaus, Raum 0.090, im Detail vor. Eine Einladung folgt per Terminkalender der Stadt.