Pressemitteilung Nr. 408 vom 14.09.2023 Weg frei für neuen Schulstandort im Süden

Im Neubaubereich des Humboldt-Gymnasiums befindet sich ein moderner Multifunktionsraum
© Im Neubaubereich des Humboldt-Gymnasiums befindet sich ein moderner Multifunktionsraum. Foto Landeshauptstadt Potsdam/ Markus Klier
Im Neubaubereich des Humboldt-Gymnasiums befindet sich ein moderner Multifunktionsraum. Foto Landeshauptstadt Potsdam/ Markus Klier

Der Hauptausschuss hat am Dienstagabend mehrheitlich beschlossen, für die nächsten zwölf Jahre ein Gebäude in der Potsdamer Brunnenallee für schulische Zwecke anzumieten. Er folgt damit einem Vorschlag von Oberbürgermeister Mike Schubert. Bis zum Start des Schuljahres 2024/25 soll das Gebäude zur einer weiterführenden Schule umgebaut werden. Notwendig ist das zusätzliche Schulgebäude, weil der Landeshauptstadt bereits für das kommende Schuljahr Schulplätze für etwa 84 Kinder fehlen. Um die rechtzeitige Fertigstellung nicht zu gefährden, hatte die Verwaltung die entsprechende Vorlage über die Anmietung des Gebäudes dem Hauptausschuss am 13. September zur Entscheidung vorgelegt.

„Mit der Entscheidung des Hauptausschusses ist der Weg frei für einen neuen Schulstandort im Potsdamer Süden. Das bedeutet: Wir können jetzt die baulichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass alle Siebtklässler mit entsprechender Empfehlung die gewünschte Schulform besuchen können. Ich hoffe, dass die Stadtverordneten in der Sondersitzung dann im Sinne der Kinder auch der geänderten Schulentwicklungsplanung zustimmen“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert.

Dass die Landeshauptstadt bereits vor der abschließenden Entscheidung der Stadtverordneten über die Anpassung der Integrierten Kita- und Schulentwicklungsplanung (IKSEP) 2021 bis 2026 das Gebäude anmietet, hat zwei Gründe: Zum einen muss das Gebäude zeitnah umgebaut werden, damit dort nach den Sommerferien 2024 tatsächlich Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden können. Zum anderen drängt auch das Staatliche Schulamt darauf, dass die Landeshauptstadt weitere Schulplätze schafft und hat die Stadt zudem aufgefordert, im September die Schulneugründung zu entscheiden und zu beantragen. Erst wenn diese feststeht, können die Stellen für die entsprechenden Lehrkräfte eingeplant und bis zum Schulstart 2024 besetzt werden. Mit der Anmietung des Gebäudes erfolgt keine Vorfestlegung einer Schulform. Diese wird erst durch den Beschluss des IKSEP durch die Stadtverordneten endgültig entschieden.

Bereits zuvor hatte das brandenburgische Ministerium für Jugend, Bildung und Sport zusätzliche Gymnasialplätze gefordert und auf die bestehende „planerische Unausgewogenheit zwischen der Bereitstellung von Gesamtschulplätzen und Gymnasialplätzen“ hingewiesen. Die Landeshauptstadt prüft daher gemäß dem Schulgesetz, ob aufgrund des Anwahlverhaltens der Eltern gegebenenfalls weitere Gymnasialkapazitäten geschaffen werden müssen. Nach § 53 des Brandenburgischen Schulgesetz sind die Kommunen verpflichtet, den Wunsch der Eltern zu berücksichtigen. Seit einigen Jahren steigt in Potsdam die Nachfrage nach Gymnasialplätzen. Schon jetzt fehlen in Potsdam 112 Gymnasialplätze, sodass vier Gymnasien im Stadtgebiet zusätzliche Klassenzüge öffnen mussten.

Die Stadtverordneten hatten auf der letzten Sitzung die Entscheidung über die Schulentwicklungsplanung zunächst vertagt. Für die Entscheidung über die Vorlage zur Schulentwicklungsplanung hat der Oberbürgermeister eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung für Montag, 25. September 2023, beantragt. Damit kann sich der Ausschuss Bildung und Sport in seiner Sitzung am 19. September mit der Vorlage beschäftigen.  

Die Landeshauptstadt Potsdam plant, durch eine tiefgründige Analyse präziser zu erfassen, welche Schulform die Eltern künftiger Jahrgänge favorisieren. Möglich wäre eine Umfrage parallel zum kommenden Ü7-Verfahren, wie vom Kreiselternrat erbeten. Dazu wird der Bildungsbeigeordnete mit dem Kreisschulbeirat und den Stadtverordneten einen Entwurf abstimmen. Dadurch könnten Verwaltung und Politik weiterreichende Hinweise für ein voraussichtliches Anwahlverhalten erhalten. Sollte das Ergebnis den Bedarf einer weiteren Gesamtschule im Potsdamer Süden zum Schuljahr 2025/2026 begründen wird die Stadt die Vorgründung einer Gesamtschule prüfen.