Pressemitteilung Nr. 349 vom 08.07.2022 Potsdam zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie Welt

Oberbürgermeister Mike Schubert fordert eine sofortige Abrüstung der atomaren Arsenale
Potsdam zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie Welt
© Potsdam zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie Welt
Potsdam zeigt Flagge für eine atomwaffenfreie Welt. Foto LHP/ Markus Klier

Potsdam zeigt als Mitglied des weltweiten Städtenetzwerks „Mayors for Peace“ Flagge gegen die atomare Bedrohung. Damit setzt sich die Landeshauptstadt im Rahmen der Initiative „Bürgermeister für den Frieden“ für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein. Vor dem Rathaus der Landeshauptstadt weht bereits seit dem Kriegsbeginn und dem Überfall Russlands auf die Ukraine die Flagge „Mayors for Peace“. In den Vorjahren wurde sie immer am 8. Juli gehisst, weil am 8. Juli 1996 der Internationale Gerichtshof in Den Haag als Hauptrechtssprechungsorgan der Vereinten Nationen feststellte, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen generell mit den Regeln des humanitären Kriegsvölkerrechts unvereinbar sind.   

Oberbürgermeister Mike Schubert sagte in einer Videobotschaft: „Durch den Krieg in der Ukraine ist der Schrecken eines Einsatzes von Atomwaffen wieder konkret spürbar geworden. Was sich Jahrzehnte unter der Oberfläche der gesellschaftlichen Wahrnehmung befand, ist plötzlich wieder ein erschreckend realistisches Szenario. Eine Atommacht droht mit dem Schlimmsten. Und die Welt hält den Atem an. Die Landeshauptstadt drängt bereits seit Jahren auf die Ächtung von Nuklearwaffen. Wir haben in Potsdam eine besondere Sensibilität, weil hier im Sommer 1945 während der Potsdamer Konferenz die finale Entscheidung für den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki durch US-Präsident Harry S. Truman getroffen wurde. Wir möchten aus der Geschichte lernen und so fordere ich gemeinsam mit weltweit mehr als 8.000 anderen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Städtenetzwerks „Mayors for peace“ eine sofortige Abrüstung der atomaren Arsenale. Lassen Sie uns alle dafür kämpfen, dass unsere Kinder in Zukunft frei von nuklearer Bedrohung leben können.“

Uwe Fröhlich, der Vorsitzende des Hiroshima-Platz-Potsdam e.V., und seit Jahren aktiv im Kampf für atomare Abrüstung: „In Zeiten von Krisen, wie der noch immer anhaltenden Corona Pandemie, oder der sich weltweit anbahnenden Krise der Ernährungs- und Energieversorgung und von bedrohlichen Kriegsschauplätzen ist es geradezu fatal, dass die russische Regierung mit dem Einsatz und der Aufrüstung von Atomwaffen droht. Hier ist das Verbot des weltweiten Einsatzes der Atomwaffen im UN Verbotsvertrag, eine wichtige Antwort.“

Das Städtenetzwerk „Mayors for Peace“ verfolgt mit allem Nachdruck das Ziel von Global Zero – einer Welt ohne Atomwaffen. Die Organisation wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Mehr als 8.180 Städte weltweit gehören dem Netzwerk an, darunter auch die Landeshauptstadt Potsdam und mehr als 680 weitere Städte in Deutschland.