Pressemitteilung Nr. 269 vom 31.05.2022 Internationaler Kindertag in Potsdam

Freier Eintritt in Kultur- und Freizeiteinrichtungen / Protestaktion für die psychische Kinder- und Jugendgesundheit
Internationaler Kindertag in Potsdam,
© Gerd Altmann/Pixabay
Internationaler Kindertag in Potsdam, Foto: Gerd Altmann/Pixabay

Am 1. und 4. Juni laden in diesem Jahr zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen der Landeshauptstadt Potsdam bei freiem Eintritt Kinder, Jugendliche und Eltern ein, den Internationalen Kindertag gemeinsam zu feiern. Veranstaltungen wie das „Lindenfest“ im Lindenpark, der Festivalnachmittag von LIT:potsdam im Treffpunkt Freizeit oder das große Open Air Familienfest „Lille Beats“ in der Schiffbauergasse bieten die Möglichkeit, den diesjährigen Kindertag mit interessanten Kulturangeboten sowie kreativen und spielerischen Aktivitäten zu erleben.

Anlässlich des Kindertages lenkt die Koordinatorin für Kinder- und Jugendinteressen der Landeshauptstadt Potsdam, Stefanie Buhr, mit einer Aktion den Fokus auch auf ein kritisches Thema: „In Anbetracht der schwierigen, gesundheitlichen Lage vieler Kinder und Jugendlicher ist es mir wichtig, zu betonen, dass viele Kinder in den vergangenen Monaten und Jahren stark belastet waren von die Anforderungen, Druck und die emotionalen Verletzungen.“ Artikel 24 der Kinderrechtskonvention, das Recht auf Gesundheit, garantiert allen Kindern einen Zugang zu Gesundheitsdiensten zur Behandlung von Krankheiten und zur Wiederherstellung der Gesundheit. Die Gesundheit eines Kindes ist der Zustand des körperlichen und psychischen Wohlergehens. „Und genau an dieser Stelle krankt es. Das System ist überlastet und das nicht erst seit den letzten zwei Jahren.“ So Buhr. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, organisiert die Koordinatorin morgen eine Protestaktion am Hauptbahnhof.

Neuste Veröffentlichungen von Krankenkassendaten zeigen abermals das Ausmaß der Situation deutlich. Insgesamt nahmen die Behandlungszahlen 2021 von Jugendlichen mit Depressionen und Essstörungen im Vergleich zum Vorjahr merklich zu. So kamen 28 Prozent mehr 15- bis 17-Jährige mit Depressionen und 17 Prozent mehr ältere Teenager mit Essstörungen in die Kliniken. In Relation zu 2019 stiegen die Krankenhausaufenthalte 2021 bei Essstörungen sogar um 40 Prozent. Ähnliche Tendenzen gab es auch bei den Schulkindern im Alter zwischen zehn und 14 Jahren. Hier nahmen vor allem stationäre Behandlungen aufgrund von Depressionen (plus 27 Prozent), Angststörungen (plus 25 Prozent) und Essstörungen (plus 21 Prozent) zu.
Die Daten des Kinder- und Jugendreports zeigen zudem, dass Grundschulkinder vor allem unter Störungen sozialer Funktionen und Entwicklungsstörungen leiden. „Ähnliches zeigt sich im Jahresbericht der „Nummer gegen Kummer“ –Potsdam für das Jahr 2021. Die Nachfrage an Hilfsangeboten und Beratung sind gestiegen und die Themen werden ganz klar von psychischen Problemen dominiert“, so Buhr.

Gemeinsam mit der „Nummer gegen Kummer“ Potsdam und dem Bereich Gesundheit der Stadtverwaltung möchte die Koordinatorin Passantinnen und Passanten für diese Thematik sensibilisieren und über Beratungsangebote informieren. Hierbei wird ebenfalls für den Wegweiser für seelische Gesundheit der Landeshauptstadt geworben. Der Wegweiser bündelt die Angebote im Bereich Prävention, Gesundheitsförderung, Beratung und Behandlung. Abrufbar ist der Wegweiser unter www.potsdam.de/wegweiser-seele.