Oberbürgermeister Mike Schubert, der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service (KIS), Bernd Richter, und Schulleiterin Maren Bullerjahn, nahmen am Dienstag, den 6. Juni 2023 an der Grundsteinlegung des Erweiterungsbaus der Comenius-Schule am Brauhausberg teil.
Oberbürgermeister Mike Schubert bei der Grundsteinlegung: „Die Schülerinnen und Schüler der Comenius-Schule können sich auf passende, moderne Räumlichkeiten freuen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Ab Herbst 2024 gibt es dann nicht nur mehr Platz, sondern auch eine neue Sporthalle mit Therapiebad. Bis dahin haben der KIS und die beteiligten Baufirmen noch viel vor, denn die Bauarbeiten finden unter komplizierten Bedingungen statt, hervorgerufen durch die sehr schwierige Grundstückssituation am Hang. Die 11,7 Millionen Euro sind in jedem Fall gut angelegtes Geld für die Zukunft unserer Stadt.“
Aktuell wird im ersten Bauabschnitt ein Neubau mit Klassenräumen, Sporthalle und Therapiebad errichtet. Im zweiten Bauabschnitt stehen dann die Erweiterung, der Umbau und die Teilsanierung des Bestandsgebäudes nach Inbetriebnahme des Neubaus an. Baubeginn war im Juni 2022 mit dem Abbruch der alten Sporthalle und der Baufeldfreimachung. Im September war dann offizieller Baustart. Eine Fertigstellung ist für den Herbst 2024 vorgesehen. Die Gesamtkosten liegen bei 12,7 Millionen Euro, davon stammen 955.500 Euro aus KFW-Fördermitteln aus dem Förderprogramm BEG-Effizienzgebäude 55. Der KIS setzt bei seinen Neubauten immer auf bestmögliche Gebäudeeffizienz.
Der KIS investiert im Wirtschaftsjahr 2023 89,82 Millionen Euro, davon entfallen 53,45 Millionen Euro auf Schulen und Sportstätten und 2,95 Millionen Euro auf Kitas und den Hortbereich.
Um den Erweiterungsbau zu errichten, musste die vorhandene Sporthalle zurückbebaut werden. Das Gebäude ist ein eigenständiger Neubau mit gestaffelter Gebäudekubatur, bestehend aus der neuen Sporthalle und einem 3-geschossigen Gebäudeteil mit Klassen- und Therapieräumen. Die Außenspielflächen werden im westlichen Grundstücksteil erweitert, der Schulgarten und der Bolzplatz werden zur Herstellung eines weiteren Geländezugangs vom Finkenweg verlegt.
Die Bauarbeiten finden unter komplizierten Bedingungen statt, hervorgerufen durch die sehr schwierige Grundstückssituation am Hang und den dichten Baumbestand. Die Errichtung eines Neubaus in der erforderlichen Größe war auf dem Schulgelände nur nach Rückbau der vorhandenen Sporthalle und Neuordnung der Außenanlagen möglich. Die Planung sieht eine Optimierung der Baufeldausnutzung durch eine um 90° gedrehte Ausrichtung der neuen Sporthalle und eine bauliche Verbindung von Sporthalle und Schulneubau vor.
Ganz besonderes Augenmerk wurde auf die Anforderungen zur Barrierefreiheit gerichtet unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Einschränkungen und Förderbedarfen. Wichtig für die Schule ist, dass auch während der Baumaßnahme der Schulbetrieb im Bestandsgebäude weiterläuft.
Die Comenius-Schule ist eine Förderschule in kommunaler Trägerschaft. In der sonderpädagogischen Schule erhalten Schüler*innen, bei denen der Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ festgestellt wurde, Schüler*innen mit einer Autismus-Spektrum-Störung, sowie schwerstmehrfachbehinderte Schüler*innen eine schulische Bildung. Unterrichtet, gefördert und begleitet werden die Schüler*innen von pädagogischen Teams aus zwei bis drei Kolleg*innen, die in einer Klasse zusammenarbeiten. In der Schule gibt es 43 Lehrkräfte, zwei Therapeutinnen, einen Krankenpfleger und eine Schulsozialarbeiterin.
Ein wichtiger Schwerpunkt des Schullebens ist dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Die Comenius-Schule wurde bereits zum 19. Mal als „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet und nimmt seit mehr als zehn Jahren am KIS-Energiesparprogramm der Potsdamer Schulen teil.
Der Bedarf an Schulplätzen an der Comenius-Schule überschreitet seit Jahren die Aufnahmekapazität der Schule, deshalb wurde als Übergangslösung der zweite Schulstandort im Wohnheim Am Bisamkiez errichtet. Im Haupthaus am Brauhausberg werden zwölf Klassen mit sechs bis neun Schüler*innen betreut. In den Filialklassen im Wohnheim am Bisamkiez sind es vier Klassen mit ebenfalls sechs bis neun Schüler*innen. Insgesamt besuchen zwischen 114 und 120 Schüler*innen die Comenius-Schule. Es werden hauptsächlich Potsdamer Schüler*innen betreut, nur vereinzelt kommen Schüler*innen aus angrenzenden Wohnorten.
Die Zunahme der Anzahl an Schüler*innen an der Comenius-Schule entwickelte sich parallel zu der gelungenen Inklusion von Schüler*innen an den Potsdamer Regelschulen und trotz der Erweiterung der Kapazitäten an den Privatschulen, etwa vom Oberlinhaus in Potsdam oder dem Norberthaus in Michendorf/PM.
Die Comenius-Schule ist eine von vier Förderschulen in Trägerschaft der Stadt Potsdam.