Die Vorbereitungen für die verkehrsgerechte Erschließung des Stadtteils Krampnitz gehen in eine entscheidende Phase. Die Landeshauptstadt Potsdam und die ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) haben heute auf dem 22. Forum Krampnitz den Stand des Planfeststellungsverfahrens zum zweigleisigen Ausbau der Nedlitzer Straße und die Tramführung über die Insel Neu Fahrland vorgestellt. 130 Bürgerinnen und Bürger hatten sich zu der Veranstaltung angemeldet. Hauptbotschaft: Im Planungsverfahren sind genehmigungsfähige Lösungen für den Tramausbau gefunden worden.
„In Krampnitz werden in den nächsten Jahren dringend benötigter Wohnraum, Platz für gewerbliche Nutzungen sowie die notwendige soziale Infrastruktur für Potsdam und die Region entstehen. Die Erschließung des Quartiers soll dabei möglichst autoarm erfolgen, was entscheidend durch qualitativ hochwertige Angebote der Verkehrsmittel des Umweltverbundes erreicht werden kann“, sagte der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt. „Eine elementare Rolle kommt dabei der Straßenbahnverlängerung in den Potsdamer Norden zu. Der Öffentliche Personennahverkehr ist und bleibt dabei das Rückgrat einer nachhaltigen Stadt- und Verkehrsentwicklung in der Landeshauptstadt.“
Mit dem eingeleiteten Planfeststellungsverfahren für den Um- und Ausbau der Stadtbahnlinie 96 in der Landeshauptstadt Potsdam sei man im Sinne einer umweltgerechten Mobilitätsentwicklung einen weiteren und sehr wichtigen Schritt vorangekommen. „Ich danke allen beteiligten Partnern, Planern und Kolleg*innen, die dieses technisch sehr anspruchsvolle Vorhaben mit den riesigen Herausforderungen, vielen Hürden und Hindernisse vom Beginn an mit Sachverstand, Herzblut und Engagement tatkräftig begleiten“, so Rubelt weiter.
Demnach sind die Genehmigungsplanung für den zweigleisigen Tramausbau an der Nedlitzer Straße abgeschlossen und die Unterlagen bei der Planfeststellungsbehörde eingereicht worden. Ein genauer Baustart kann derzeit aber noch nicht prognostiziert werden, da etwaige Anpassungen im Verfahren möglich sind. Dem Grunde nach orientiert sich die ViP an der bauzeitlichen Verkehrsführung der vorherigen Baumaßnahme aus dem Jahre 2017. Ziel ist es, die Beeinträchtigungen für alle Betroffenen so gering wie möglich zu halten und eine effiziente Trasse für alle Verkehrsteilnehmer zu bauen.
Die Tramführung über die Insel Neu Fahrland verläuft, wie im Juni 2022 von der SVV beschlossen: Die ViP Verkehrsbetrieb plant mit der Straßenbahn auf einem besonderen Bahnkörper (mit einer Trennung zwischen den Verkehrsanlagen Straße und Straßenbahn) über die Insel zu fahren. Die nun gefundene Lösung steht am Ende eines langen, abwägenden Planungsprozesses und den Ergebnissen verschiedener Gutachten.
„Ich freue mich, dass wir insbesondere für die Insel Neu Fahrland mit allen Beteiligten eine genehmigungsfähige, aber auch verkehrsgerechte Lösung gefunden haben“, sagte ViP-Geschäftsführer Uwe Loeschmann. „Das ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen dieses wichtigen Projekts, um ein gutes Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner des Potsdamer Nordens vorzulegen, aber auch einen Beitrag zur klimafreundlichen Stadt zu leisten.“
Für den Busvorlauf ergibt sich folgender Ausblick: Das Busangebot im Bereich Krampnitz, Fahrland wird entsprechend der Besiedelung des Entwicklungsgebietes Krampnitz und der sich entwickelnden Nachfrage kontinuierlich ab dem kommenden Jahr hochgefahren. In einer ersten Stufe werden der Bus 609 durch das Entwicklungsgebiet fahren und auch die Busse 604, 638, 697 und N15 in Höhe des künftigen Stadtplatzes Ost halten.
Daran anschließen werden sich – in Abhängigkeit von den tatsächlichen Nachfragerelationen – zusätzliche Verstärkerfahrten im Schülerverkehr, unter anderem zur Tram 96 am Campus Jungfernsee.