Pressemitteilung Nr. 236 vom 17.05.2022 #LastSeen. Ausstellung zu NS-Deportationen auf historischem LKW

Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Mai an den Ringerkolonnaden zu sehen

Am 17. Mai 2022 besuchten Oberbürgermeister Mike Schubert und die Präsidentin des Brandenburger Landtages, Prof. Dr. Ulrike Liedtke gemeinsam mit der Direktorin der Arolsen Archives, Floriane Azoulay, die mobile Ausstellung #LastSeen. Bilder der NS-Deportationen. Die Ausstellung auf der Ladefläche eines historischen LKWs ist in der Landeshauptstadt Potsdam an den Ringerkolonnaden zwischen Landtag und Filmmuseum zu sehen.

#LastSeen ist eine Initiative der Arolsen Archives zusammen mit dem Haus der Wannsee-Konferenz, dem Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur, München, dem USC Dornsife Center for Advanced Genocide Research, Los Angeles, und dem Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.

Oberbürgermeister Mike Schubert: „Gerade in diesen schweren Zeiten, in denen Krieg und Vertreibung wieder im Herzen Europas stattfinden, kann eine mobile Ausstellung wie #lastseen ein historisches Zeugnis ablegen, um Deportation und Terror greifbar und spürbar zu machen. Die Ausstellung bietet auf kleinem Raum eine Art Reise in eine dunkle Zeit, in der so viele Menschen zu Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung wurden. Das ist und bleibt erschreckend relevant.“

Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke: „Geschichte vor Ort erlebbar zu machen, den Bogen zur Stadt und ihren Menschen heute zu schlagen – das ist ein lohnenswertes Ziel. Das Vergangene ist nie ganz vergangen, sondern lebt und wirkt fort, wie diese Ausstellung zeigen will.“

Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives: „Die Fotos wirken unmittelbar und regen dazu an, darüber nachzudenken: Wie hätte ich mich damals verhalten? Was mache ich heute, wenn ich Unrecht begegne? Solche Zugänge sind gerade für junge Menschen wichtig, weil die Begegnung mit Zeitzeugen immer seltener möglich ist.“
Die entgeltfreie Ausstellung informiert über Deportationen aus dem Deutschen Reich zwischen 1938 und 1945, verbunden mit der Suche nach bisher unbekannten Fotos von NS-Deportationen.

Wer waren die Menschen, die damals in Ghettos oder Lager verschleppt wurden? Neben der Bildersuche, geht es bei #LastSeen auch um ein tieferes Verständnis der Fotos. Mit der Ausstellung macht die Initiative auf sich aufmerksam, informiert über die Bilder der NS-Deportationen und bittet Engagierte, sich an der Suche vor Ort zu beteiligen. Der LKW stammt aus den 1950er Jahren, für den Transport von Verfolgten zu Sammellagern und Bahnhöfen wurden aber ähnliche Fahrzeuge genutzt.
Der #LastSeen-LKW ist noch bis zum 24. Mai 2022 in Potsdam zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Mehr Informationen unter https://lastseen.arolsen-archives.org/