Im Zusammenhang mit den revolutionären Ereignissen im Herbst 1989 stehen die Wahlfälschungen der DDR Kommunalwahlen vom 7. Mai als ein Wendepunkt des Jahres 1989. Auch in Potsdam vermuteten viele Bürger die vorsätzliche Fälschung der Wahlergebnisse. Einige wenige Potsdamer trauten sich zum ersten Mal, die Auszählung der Stimmen zu verfolgen. Anhand ihrer Stichproben konnte eine Wahlfälschung zwar nachgewiesen, jedoch nur durch ein oppositionelles Netzwerk in Umlauf gebracht werden.
Zu den ersten oppositionellen Gruppen in Potsdam gehörte 1988 die "Arbeitsgemeinschaft für Umweltschutz und Stadtgestaltung" (Argus), deren Mitglieder sich für die Rettung der historischen Bausubstanz engagierten. Andere Initiativen gründeten sich unter dem Dach des Kulturbundes (AG Pfingstberg) oder wurden unter dem Schutz der Kirche aktiv (z.B. "Gruppe Kontakte" oder die "Arche").
Nach der Massenflucht von DDR-Bürgen über die ungarisch-österreichische Grenze und die deutsche Botschaft in Prag im Sommer 1989 war der 40. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1989 der zweite Wendepunkt in Potsdam. Eine kleine Gruppe von Demonstranten hatte sich mit einer Blume in der Hand vor dem Brandenburger Tor in Potsdam zusammengefunden und skandierte: "…wir bleiben hier, verändern wollen wir". In einer nach und nach größer werdenden Gruppe von mehreren hundert Menschen formierte sich in der Fußgängerzone der Brandenburger Straße in der Innenstadt ein friedlicher Demonstrationszug, der schließlich von Polizei und Geheimdienst gewaltsam aufgelöst wurde.
28 Tage später, am 4. November 1989 folgten gut 100.000 Potsdamer einem Demonstrationsaufruf von oppositionellen Gruppen. Dieser Protestmarsch ging friedlich zu Ende und nährte die Hoffnung auf tiefgreifende Veränderungen in der Stadt und auf dem Land. Die unüberwindbare Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten sollte nur noch wenige Tage halten.
Einen Tag nach der historischen Grenzöffnung am 9. November 1989 an der Bornholmer Brücke in Berlin und anderen Grenzübergängen wurde am 10. November 1989 die Glienicker Brücke als weltweit bekanntes Symbol des "Eisernen Vorhangs" für die Potsdamer geöffnet. In einem Zeitraum von 1962 bis 1973 starben alleine an dem Grenzabschnitt zwischen Potsdam und Berlin 13 Menschen.
Am 5. Dezember 1989 erfolgte die Sicherung der Potsdamer Geheimdienstobjekte durch Vertreter der Bürgerbewegung. In den Folgewochen gelang es den Bürgerkomitees die Aktenvernichtung zu stoppen und einen "Runden Tisch" zu bilden, an dem Vertreter der alten Machthaber zusammen mit Potsdamer Oppositionellen über die Zukunft der Stadt verhandelten.