Pressemitteilung Nr. 141 vom 01.04.2022 Ukraine: Behlertstraße 3a ab Montag auch zentrale Beratungs- und Anlaufstelle rund um das Thema Unterbringung für Geflüchtete

Verträge mit Hotels und Pensionen enden bis Mitte April / Knapp 1400 Anträge auf finanzielle Hilfen eingegangen, mehr als 750 bereits ausbezahlt
Beratungen rund ums soziale Wohnen finden nach telefonischer Vereinbarung in der Behlertstraße 3a statt.
© Landeshauptstadt Potsdam/ Robert Schnabel
Beratungen rund ums soziale Wohnen finden nach telefonischer Vereinbarung in der Behlertstraße 3a statt. Foto: Landeshauptstadt Potsdam/ Robert Schnabel

Eine zentrale Beratungs- und Anlaufstelle für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer rund um das Thema Unterbringung und Wohnen wird ab Montag in der Behlertstraße 3a geöffnet. Bisher wurde in der Behlertstraße vor allem hinsichtlich von finanziellen Hilfen im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG) beraten. Hierzu sind bislang knapp 1400 Anträge auf Geldleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz eingegangen. Mehr als 750 davon sind bereits ausgezahlt worden. Aktuell sind etwa 560 Menschen in Hotels und Pensionen untergebracht. Aufgrund der bevorstehenden Osterferien und der bereits gebuchten Hotelplätze durch Touristen, enden mit einigen Hotels die Verträge, die die Landeshauptstadt zur Unterbringung von Geflüchteten geschlossen hat. Aus diesem Grund werden die Geflüchteten vorübergehend in anderen Unterkünften untergebracht und zum Teil auch bundesweit weiterverteilt.

Dazu die Leiterin des Verwaltungsstabes Ukraine, Brigitte Meier: „Berlin und das Land Brandenburg sind die beiden Bundesländer, in denen die meisten Geflüchteten aus der Ukraine ankommen, auch wir in Potsdam spüren das. Aus diesem Grund haben sich sowohl Franziska Giffey als auch Dietmar Woidke von Anfang an für eine bundesweite Weiterverteilung von Geflüchteten stark gemacht. Überall in der Bundesrepublik haben sich Landkreise und kreisfreie Städte gut für die Aufnahmen Geflüchteter vorbereitet. Helferinnen und Helfer warten auf die Geflüchteten, um sie zu versorgen. Es macht keinen Sinn, Mütter und Kinder in großen Hallen unterzubringen, wenn in anderen Regionen Deutschlands gute Unterkünfte für sie bereitstehen“, so Meier. „Menschen, die eine Zuweisung für Potsdam haben, werden selbstverständlich in Potsdam bleiben und hier untergebracht. Auch Geflüchtete ohne Zuweisung, die familiär hier gebunden sind, Verbindungen zur jüdischen oder ukrainischen Gemeinde haben oder zu vulnerablen Gruppen gehören, werden wir nach Möglichkeit hier in Potsdam unterbringen“, so Meier.

Die Unterbringung in Hotels und Pensionen waren von Beginn an als kurzfristige Übergangslösung gedacht. „Was wir als Stadt gemacht haben, ist deutschlandweit fast einmalig“, so Meier. „Wir haben in Potsdam die ukrainischen Geflüchteten nicht vorranging in großen Hallen untergebracht und auch Turnhallen mussten wir nicht dafür nutzen. Von Anfang an war es uns wichtig, dass die Geflüchteten erst einmal in Ruhe ankommen können und erstversorgt werden. Auch finanzielle Leistungen haben wir, wie kaum eine andere Kommune, sofort ermöglicht. Geldleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetzt konnten beantragt werden, bis heute wurden bereits mehr als 750 Anträge ausgezahlt. Jetzt geht es darum, mittel und langfristige Lösungen für Unterbringungen zu schaffen und aus der Phase der Notaufnahme ins Regelsystem überzugehen“, so Meier.

Um ukrainische Geflüchtete umfassend zu beraten wird ab Montag in der Behlertstraße 3a das „FrontOffice 39“ eröffnet. In der Beratungs- und Anlaufstelle werden neu ankommende Geflüchtete in Bezug auf Unterbringung erfasst, es findet eine Erstberatung statt sowie die Vermittlung in kurzfristige Notunterkünfte. Es stehen Dolmetscher zur Verfügung und zusätzlich werden Termine für ausführliche persönliche Bratungsgespräche vergeben. Die Erstanlaufstelle in der Orangerie der Biosphäre wird im Zuge der Maßnahmen geschlossen, die Orangerie der Biosphäre selbst steht weiterhin als Notunterkunft zur Verfügung.

Bernd Richter vom Kommunalen Immobilien Service (KIS) und stellvertretender Stabsleiter ergänzt: „Aktuell wird die Metropolis-Halle für die Aufnahme von Geflüchteten ausgebaut und vorbereitet. Die Inbetriebnahme ist noch vor Ostern geplant. Darüber hinaus ist in den kommenden Wochen die Inbetriebnahme zweier weiterer Gemeinschaftsunterkünfte geplant. An den Standorten der bereits bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte in der Zeppelinstraße und in der Pirschheide werden dazu insgesamt zwei Container mit einer Kapazität von jeweils ca. 50 Personen errichtet.“

Um den Aufenthalt in der Metropolis-Halle mit etwa 300 Plätzen für die Geflüchteten so angenehm wie möglich zu gestalten, wird die Halle durch einen Messebauer in 100 Wohnkabinen unterteilt, die mit Betten, Spinden, Stühlen und Tischen ausgestattet werden. Eingerichtet werden auch Aufenthalts-, Spiel-, Betreuungs-, Sanitär und Essensbereiche. Darüber hinaus ist geplant, den Außenbereich mit Spielplatz und Außenanlagen herzurichten.