80 Jahre Befreiung von Auschwitz: Anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz haben am Montag in Potsdam drei Gedenkveranstaltungen mit Beteiligung der Landeshauptstadt stattgefunden. Oberbürgermeister Mike Schubert sagte in seinen Reden: „Wir erinnern heute daran, wie das nationalsozialistische Regime eine menschenverachtende Rassenlehre und Lebensraumideologie radikal durchzusetzen versuchte und dabei keine Gegner duldete. Dieser heutige Tag ist den Opfern von Auschwitz – wie allen Opfern des Nationalsozialismus – gewidmet. In Trauer gedenken wir den sechs Millionen ermordeten Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen. Wir gedenken den ermordeten Sinti und Roma, den Zwangsarbeitern, den Sozialdemokraten, Kommunisten, den Homosexuellen, den Menschen mit Behinderung und den vielen mutigen Frauen und Männern, die sich dem staatlichen Terror widersetzten.“
Wissenschafts- und Kulturministerin Dr. Manja Schüle sagte: „Auschwitz steht für eine Dimension des Hasses, der Entmenschlichung und der Gewalt, die kaum zu begreifen ist und die unsere Welt für immer verändert hat. Am heutigen 27. Januar gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus. Wir gedenken aus Respekt vor den Verfolgten und Ermordeten und ihrer Angehörigen. Wir gedenken, weil Geschichte bis in die Gegenwart nachwirkt. Und wir gedenken, weil wir unser Gespür für die Gefahr der Unmenschlichkeit wachhalten wollen. In unserer Erinnerungskultur geht es um unsere Verantwortung als Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft, in der uns eine Menge verbindet – mehr als uns trennt. Damit diese lebendig und für jede neue Generation relevant bleibt, sollten wir mehr als bislang junge Menschen einladen, Erinnerungskultur aktiv mitzugestalten, um die Vergangenheit in der Gegenwart zu verankern. Nur so können wir Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus etwas entgegensetzen. Gerade jetzt!“
Die Veranstaltungen in Potsdam fanden um 11 Uhr auf dem Willi-Frohwein-Platz/ Am Findling, um 14 Uhr in der Gedenkstätte Lindenstraße 54 sowie 17 Uhr auf dem Platz der Einheit statt. Auf dem Frohwein-Platz, benannt nach dem Auschwitz-Überlebenden Willi-Frohwein, beteiligten sich Schülerinnen und Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums am Gedenken. Angelika Rix von der Initiative Omas gegen Rechts führte durch die Veranstaltung, und Saxophonist Ralf Benschu umrahmte das Programm musikalisch. Oberbürgermeister Mike Schubert und der stellvertretende Direktor der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz, Dr. Matthias Haß, sprachen Reden.
In der Gedenkstätte Lindenstraße sprachen neben Oberbürgermeister Mike Schubert die Brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Dr. Manja Schüle sowie Dr. Thomas Götz, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Staatssekretär a.D. Im Anschluss lud Gedenkstättenleiterin Maria Schultz zu einer Führung ein durch die aktuelle Sonderausstellung: „Er ist als Ausländer fluchtverdächtig.“ Zwangsarbeit und NS-Justiz in Potsdam (1940-1945).
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ist seit 1996 ein bundesweit gesetzlicher Gedenktag und bezieht sich auf die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945.
Downloads
- Rede OBM Mike Schubert Gedenkstätte Lindenstraße am 27.01.2025
- Rede Ministerin Dr. Manja Schüle Gedenken Opfer des Nationalsozialismus
- Rede OBM Mike Schubert beim Gedenken von Potsdam! Bekennt Farbe