Für eine nachhaltige Zukunft
Die Landeshauptstadt Potsdam macht sich auf den Weg in eine nachhaltige Zukunft. Mobilität spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit dem Motto „Besser mobil. Besser leben“ setzen wir den Fokus bewusst auf eine Förderung der nachhaltigen Mobilität und damit auf ein positives Lebensgefühl in der Stadt. Weiter verstärkt wird die Kampagne in den kommenden Jahren zudem durch vielfältige Infrastrukturmaßnahmen.
Schon heute zählt Potsdam zu den Vorreitern einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Gartenstadt Drewitz ist auf dem Weg zum CO²-freien Stadtteil. Potsdam ist fahrradfreundlich und hat einen hohen Anteil von öffentlichem Personennahverkehr durch sein gutes Tram- und Busnetz, sowie die direkte Anbindung an die Metropole Berlin über S-Bahn und Regionalbahn.
Auch weiterhin möchte die Landeshauptstadt Potsdam Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Zukunft gewinnen. Dazu werden die Alternativen zur Fortbewegung mit dem Auto aufgezeigt – vom Radfahren und zu Fuß Gehen bis zur Nutzung von Bus und Bahn.
Dabei steht die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund: Es geht nicht darum in Schwarz oder Weiß zu denken, sondern um viel mehr. Wir möchten mit den Potsdamerinnen und Potsdamern diskutieren, wie man gesünder, besser sozial vernetzt und umweltschonender mobil sein kann. Es zählt jeder Weg, ob zur Post, zur Arbeit oder zum Einkaufen. Gemeinsam wollen wir die Lebensqualität verbessern – für die heutige Bevölkerung und vor allem für nachfolgende Generationen.
Leo Selig aus Babelsberg gewinnt Autokorrektur-Aktion
Der Babelsberger Leo Selig (23) ist Gewinner der Autokorrektur Postkartenaktion. Der passionierte Radfahrer erhält als Preis einen Gutschein in Höhe von 40 Euro für die Radstation am Hauptbahnhof. Er kann dort sein Rad unterstellen, aber er kann das Geld auch für den dortigen Reparaturservice nutzen.
Potsdamerinnen und Potsdamer waren im Juli aufgerufen, eigene Chatverläufe zum Thema „Autokorrektur“ zu entwerfen. Zur Orientierung dienten die in den vergangenen Monaten im Stadtgebiet verteilten Plakate, die bei verschiedenen Bäckern und Fleischern ausgereichten Brötchentüten und die in Kneipen und Restaurants verteilten Postkarten, die auf alternative Möglichkeiten zum Auto hinweisen.
Der Gewinner Leo Selig ist überzeugt von nachhaltiger Mobilität: „Vor über einem Jahr habe ich mein Auto verkauft. Das war eine sehr gute Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue. Die „Autokorrektur“-Aktion der Landeshauptstadt finde ich sehr gut, da sie auf humorvolle und kreative Weise die Potsdamerinnen und Potsdamer motivieren soll, öfter mal das Auto stehen zu lassen und das Rad oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.“
Das Gewinnermotiv wird neben weiteren Motiven auf den nächsten Postkarten abgedruckt, die Mitte Oktober im gesamten Stadtgebiet verteilt werden.
Interview mit Michael Adler zu nachhaltiger Mobilität in Deutschland
"Mehr politischer Wille und Mut in den Kommunen"
Warum beschäftigen Sie sich mit dem Thema MOBILITÄT?
Das Thema ist Bewegung und es ist in Bewegung. Wenn Sie nur die aktuellen Debatten nehmen: Fahrradboom in Städten, E-Mobilität auf zwei und auf vier Rädern, autonom fahrende Google-Autos, der VW-Skandal, Sharing und die Rückbesinnung auf die „menschliche Stadt“. Es ist ein faszinierendes Thema, wie Menschen sich bewegen. Und es bestimmt große Teile unseres Alltagslebens und unseres Lebensstils.
Und Mobilität ist ja nur ein Bestandteil der großen Nachhaltigkeitsdebatte. Mir geht es dabei vor allem um die Frage, wie unsere Kinder und Enkelkinder auch in Zukunft noch gut leben können. Können wir den Klimawandel begrenzen? Das kann man nicht allein durch nachhaltige Mobilität erreichen. Genauso wichtig sind Themen wie Energie, Reise oder Konsum. Das alles gehört zusammen, aber Mobilität ist ein sehr wichtiger Baustein.
Warum hat es insbesondere das Thema NACHHALTIGE MOBILITÄT so schwer in der öffentlichen Wahrnehmung und Berichterstattung in den Medien?
Weil die Autolobby in Deutschland sehr stark ist und weil wir von einigen Menschen, namentlich auch mittelalten männlichen Redakteuren nicht weniger verlangen, als ihren Lebensstil zu verändern. Es gibt natürlich auch die ganz pragmatische Begründung, dass die Werbeetats der Autoindustrie gewaltig sind. Da nimmt so manche Verlagsspitze schon Einfluss auf die Berichterstattung. Oft ist das allerdings nicht einmal direkt nötig. Wir sind in den letzten zwei Generationen automobil sozialisiert. Es gilt als normal mit dem Auto überall hin und her zu fahren. Aber zu Fuß gehen und Radfahren gilt vielen immer noch nicht als echte Mobilität und Bus und Bahn haben es schwer bei Individualisten. Und das, obwohl sich sehr viele Menschen inzwischen anders orientieren. In vielen Großstädten auch in Potsdam werden nur noch ein Drittel der alltäglichen Wege mit dem Auto zurückgelegt. In Berlin besitzt die Hälfte der Haushalte kein Auto mehr. Paris, Wien, London und New York investieren sehr viel Geld und Arbeit in Fuß- und Radwege.
Warum ist es aber wichtig, sich einer NACHHALTIGEN MOBILITÄT nicht zu verschließen?
Es gibt eine internationale, eine menschliche und eine wirtschaftliche Begründung. Ohne eine Veränderung unseres automobilen Lebensstils, der zu fast 100 Prozent mit fossiler Energie betrieben wird, werden wir die Klimaziele von Paris nicht einhalten können. Weltweit macht die Mobilität rund 25 Prozent der Klimaemissionen aus, in Deutschland stammt rund ein Fünftel der Treibhausgase aus Autoauspuffen. Wenn wir die Folgen des Klimawandels ernst nehmen, kommen wir an einer Dekarbonisierung unserer Mobilität nicht vorbei.
Eine Befreiung von der Autodominanz macht außerdem unsere Städte wieder menschlicher. Wir können wieder Räume schaffen, in denen sich Menschen begegnen. Der öffentliche Raum kann für Konzerte, für Treffpunkte, für Kinderspiel oder Parks genutzt werden, wenn er nicht zugeparkt wird. Und diese neue Lebensqualität, die Städte wie Kopenhagen oder Amsterdam so attraktiv macht, hat auch eine wirtschaftliche Dimension. Unternehmen suchen sich bewusst Standorte mit hoher Lebensqualität. Gesuchte Mitarbeiter der jüngeren Generation wollen nicht mehr in autogerechten Städten leben, die wollen ein modernes Umfeld, und da gehört Ruhe, gute Luft und Platz für Fußgänger und Radfahrer dazu.
Gibt es Länder, die bei NACHHALTIGER MOBILITÄT schon weiter sind als Deutschland?
Verkehrspolitisch sind das auf jeden Fall die Niederlande, die Schweiz und Dänemark. Eine konkrete Utopie für Deutschland wäre ein so stark ausgeprägter Radverkehr wie in den Niederlanden, geringer Autoverkehr wie in Dänemark und eine so zuverlässige und vielgenutzte Bahn wie in der Schweiz. Erfreulich ist, dass sich auch Städte wie New York, London oder Paris für mehr Rad- und Fußwege einsetzen. Sie haben seit Jahren massive Verkehrsprobleme und setzen nun bewusst auf eine andere Mobilität. Im Gegensatz zu vielen deutschen Städten haben sie zwar immer noch einen schlechteren Modal Split, aber ihre Ambitionen sind deutlich höher als unsere.
Wie erklären Sie diese Unterschiede?
Dass diese Länder schon so viel weiter sind, ist natürlich nicht genetisch bedingt. Da wurden vor Jahren politische Entscheidungen getroffen und konsequent durchgesetzt. Denn Mobilitätskulturen fallen nicht einfach so vom Himmel.
In Deutschland herrscht eher eine „lethargische Mittelmäßigkeit“. Unsere Rad- und Fußwege sind nicht so schlecht, die Bahn auch nicht, also müssen wir nichts ändern. Aber wenn wir in Zukunft wirklich nur noch zwei bis drei Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner und Jahr anstreben, was Klimaforscher für ein nachhaltiges Maß halten, müssen wir uns gewaltig anstrengen. Und, dass wir uns dabei nicht auf die technischen Lösungen der Autoindustrie verlassen können, hat der VW-Skandal, der sich ja jetzt zu einem allgemeinen Auto-Skandal weitet, eindrucksvoll gezeigt. Auch die Elektroauto-Prämie greift viel zu kurz. Eine reiche Industrie wird mit mehr als einer Milliarde Euro vom Staat gepampert, anstatt für die richtigen politischen Rahmenbedingungen für eine Verkehrswende zum sogenannten Umweltverbund zu sorgen. Die Niederlande investieren beispielsweise 700 Millionen Euro in Radschnellwege. Davon hört man vom Bundesverkehrsminister leider nichts.
Was würden Sie sich für Deutschland wünschen?
Wir warten auf den Staat. Aber der tut das Falsche oder zu wenig, um den dringend nötigen Wandel anzustoßen. Was ich erwarte ist, dass die 70-80 Prozent der Bevölkerung, die in Umfragen für Rad- und Fußverkehr votieren, auch mal hörbar und sichtbar werden. Wo ist der Aufstand gegen die einseitige Bevorzugung des Autos in unseren Städten? Klar gibt es die ein oder andere Critical Mass, der ADFC und VCD tun ihr Möglichstes, aber wo bleibt die schweigende Mehrheit, wenn die mittelalten Männer im Stadtrat mal wieder millionenschweres Straßenprojekt beschließen, aber den Radverkehr mit Brotsamen abspeisen. Ich möchte intelligente Aktionen auf der Straße sehen, humorvolle Kritik an der Verteilung unseres Straßenraumes, Kunst, die sich den öffentlichen Raum aneignet und für eine menschliche Stadt eintritt.
Neben dem zivilgesellschaftlichen Engagement wünsche ich mir mehr politischen Willen und Mut in den Kommunen. Bürgermeister, Oberbürgermeister, Dezernenten, die klar für eine andere, moderne, klimaschonende Mobilität in ihrer Stadt stehen. Die Widerstände und den ein oder anderen feindseligen Artikel in der Lokalpresse aushalten. Die erklären und mit der nötigen Begeisterung für mehr Klimaschutz auf lokaler Ebene werben und dies auch in der Mobilität tun. Ich bin sicher, sie werden politisch dafür belohnt.
Wie schätzen Sie die Situation in Potsdam ein?
Für deutsche Verhältnisse ist Potsdam sehr gut aufgestellt. Nachdem wir jetzt seit zwei Jahren in der Stadt arbeiten, habe ich allerdings gelegentlich den Eindruck gewonnen, dass dieser Standortvorteil von einigen Entscheidern noch nicht angemessen wahrgenommen wird. Potsdam ist gesegnet von der Natur, es gibt wunderschöne Parks und Naturräume am Wasser. Im Binnenverkehr der Stadt wird nur noch ein Drittel der Wege mit dem Auto zurückgelegt. Und es braucht gar nicht so viel, um in Kopenhagener Verhältnisse vorzudringen. Ein besonderes Problem stellen die Einpendler aus dem eher ländlichen Umland dar, die überwiegend mit dem Auto kommen. Hier braucht es noch überzeugende Kommunikation und gute Ideen. Aber es gibt ein gutes Investitionsprogramm für den ÖPNV, den Radverkehr und die Gestaltung des Öffentlichen Raumes. Wir haben die Freude die Botschaft mit der vergleichsweise großen Mobilitätsoffensive „Besser mobil. Besser leben.“ in der Stadt verbreiten zu dürfen. Die Bevölkerung ist offen und für Veränderungen zu gewinnen.
Potsdam ist auf dem Weg zu einer Vorzeigestadt und kann aus einer noch größeren Orientierung an der menschlichen Stadt Imagepunkte gewinnen und damit enorme Standortvorteile realisieren. Nur Mut, die Chancen sind sehr groß, dass der nächste Schritt Potsdam noch begehrter macht.
Das Interview führte Dana Fiebig
Fachinterview zu nachhaltiger Mobilität mit Marc Nellen vom VCD Brandenburg
1) Herr Nellen, erklären Sie bitte kurz, worin die Arbeit des Verkehrsclub Deutschlands (VCD) besteht.
Der VCD ist der einzige Umweltverband, der sich ganzheitlich um das Thema Mobilität kümmert. Er verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke durch die Förderung des Umweltschutzes. Unser Ziel sind weniger Autos auf unseren Straßen. Nicht immer kann man auf das Auto verzichten, daher setzen wir uns für möglichst effiziente und leise Autos ein, die im besten Fall von vielen Menschen genutzt werden. So wenig Auto wie möglich, so viel wie nötig.
Verkehr soll möglichst wenig Ressourcen und Flächen verbrauchen und möglichst wenig krankmachenden Lärm und schlechte Luft verursachen. Wir wollen, dass alle Verkehrsteilnehmer sicher und gesund unterwegs sein können - insbesondere Kinder, ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen. Wir machen uns für eine fußgänger- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik und -planung stark. Wir kämpfen für umwelt- und menschenverträgliche Geschwindigkeiten - Tempo 30 innerorts, Tempolimit auf Autobahnen. Zu unseren Zielen gehört auch ein gut ausgebauter, kundenfreundlicher und solide finanzierter öffentlichen Verkehr.
2) Was sind die besonderen Aufgaben des VCD in Brandenburg?
Neben dem, was der VCD in ganz Deutschland macht haben wir in Brandenburg noch den zusätzlichen Schwerpunkt Alleenschutz, der sich aus der Besonderheit der brandenburgischen Straßenlandschaft ergibt. Ganz aktuell beschäftigen wir uns mit dem Bundesverkehrswegeplan und dessen Auswirkungen auf Brandenburg. Wir meinen, dass der Bundesverkehrswegeplan für Brandenburg falsche Akzente setzt: Die Landesregierung setzt fast ausschließlich auf den Straßenausbau, die Förderung der umweltgerechten Mobilität kommt fast gar nicht vor. Mit diesem Ansatz wird Brandenburg seine selbst gesteckten Klimaschutzziele deutlich verfehlen.
3) Warum ist Ihre Arbeit wichtig? Welche Bedeutung hat Ihre Arbeit?
Der VCD ist die einzige Organisation, die sich ganzheitlich mit allen Verkehrsformen befasst und daher zum Beispiel auch das Thema Intermodalität im Blick hat, also den Wechsel zwischen den verschiedenen Verkehrsformen, etwa das Umsteigen vom Fahrrad in den Zug oder den Bus und das sichere Abstellen der Fahrräder, wie jetzt im neu eröffneten Fahrradparkhaus in Potsdam. Für mich persönlich ist es wichtig, umweltgerechte Mobilität auch in Potsdam gestalten zu können. Das gelingt vor allem durch Beteiligungsformate der Stadt wie z.B. die AG Rad, in der auch der VCD vertreten ist.
4) Und jetzt zu Potsdam. Wo steht die Landeshauptstadt im Vergleich von vor 10 Jahren?
Der Anteil des Fahrrades am „Modal Split“, also der Aufteilung der Fahrten zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln, ist in Potsdam kontinuierlich gestiegen, so dass wir jetzt schon einen erfreulich hohen Fahrradanteil am Verkehrsaufkommen haben. Das entlastet auch die Straßen für die Autofahrer. Den Verkehr in einer wachsenden Stadt zu organisieren ist eine große Herausforderung; daher ist es wichtig, den guten öffentlichen Verkehr in Potsdam zu erhalten und auszubauen, etwa mit neuen Tramlinien nach Krampnitz und perspektivisch vielleicht sogar nach Geltow oder Stahnsdorf. Die Eröffnung des Fahrradparkhauses im vergangenen Jahr am Potsdamer Hauptbahnhof war ein großer Schritt nach vorne.
5) Was könnte besser sein? Was lief nicht so gut?
Die Radwege könnten breiter sein, für Fahrräder mit Kinder- und Lastenanhänger, für Lastenfahrräder und auch für mobilitätseingeschränkte Menschen. Potsdam, als Stadt des Weltkulturerbes muss immer den Spagat zwischen dem Erhalt historischer Wegesubstanz und den Anforderungen an eine moderne Großstadt des 21. Jahrhunderts bewältigen. Ich bin hier der Meinung, dass nicht jede Pflasterstraße des 19. Jahrhunderts unverändert erhalten oder rekonstruiert werden muss. Hier wünsche ich mir mehr kreative Lösungen wie z.B. die Integration von glatten Radfahrstreifen in die Pflasterstraßen.
Und ich bin sehr enttäuscht darüber, dass der Modellversuch zur Verkehrsberuhigung der Zeppelinstraße gestoppt wurde. Damit wird eine große Chance vertan, die Luftschadstoffbelastung nachhaltig zu senken und die Lebensqualität eines ganzen Stadtteils - Potsdam West - zu erhöhen.
6) Waran liegt das Ihrer Meinung nach?
Bei der Zeppelinstraße muss man eben feststellen, dass der begrenzte Raum innerhalb der Stadt umstritten ist. Es gibt innerhalb der Bevölkerung Potsdams und der Umlandgemeinden eine hohe Affinität zum Auto. Das wird man nicht von heute auf morgen ändern. Ziel sollte es sein die Menschen davon zu überzeugen, dass es ihnen ohne Auto besser geht als mit Auto. Dazu ist es vor allem wichtig, überzeugende Alternativen durch mehr ÖPNV, bessere Radwege und kürzere Fahrzeiten zu schaffen.
7) Wo gibt es besonderen Nachholbedarf? Was kann der VCD tun, auch in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam?
In Potsdam ist in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren viel erreicht worden. Potsdam ist da in vielen Punkten weiter als andere Städte. Das ist sicherlich auch ein Verdienst des früheren Verkehrsbeigeordneten Matthias Klipp. Die Zusammenarbeit zwischen dem VCD und der Landeshauptstadt ist gut, zum Beispiel in der Rad-AG der Stadtverwaltung. Gemeinsam haben wir die Broschüre „Mobil sein in Potsdam“ herausgegeben. Für die Zukunft wünsche ich mir eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit und gerne weitere gemeinsame Projekte.
8) Was wünschen Sie sich für die nächsten 10 Jahre?
Drei konkrete Antworten: Ich wünsche mir eine verkehrsberuhigte Zeppelinstraße, eine Nord-Süd-Querung durch den Park Sanssouci für Radfahrer und eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke vom Hauptbahnhof über die Neue Fahrt auf die Freundschaftsinsel, um hier den Lückenschluss in die nördlichen Stadtteile herzustellen.
Insgesamt wünsche ich mir, dass der Anteil der Verkehrsmittel des Umweltverbundes am Modal Split der Stadt Potsdam auf mindestens 80 % ansteigt.
Das Interview führte Dana Fiebig
Tag der nachhaltigen Mobilität Potsdam am 20.9.2015
4000 Potsdamerinnen und Potsdamer, Gäste und Flaneure haben am Sonntag den Tag der nachhaltigen Mobilität besucht und sich am Luisenplatz und Schopenhauerstraße über die Angebote vor Ort zu informieren. Unter dem Titel "Nächster Halt Zukunft" konnten am 20. September alle, die schon immer mal ein E-Bike oder ein Elektroauto ausprobieren oder sich eine Solar-Straßenbahn ansehen wollten, in die Schopenhauerstraße kommen. Auch über Carsharing und Mobilitätstickets wurde informiert.
Am 20. September wurde die Schopenhauerstraße vom Brandenburger Tor bis zur Hegelallee zur grünen Oase mit echtem Rasen als Symbol für eine lebenswerte Stadt, die nicht nur den Autos gehört – ganz im Sinne des Kampagnenmottos „Besser mobil. Besser leben“.
In gemütlicher Atmosphäre mit Leckereien aus der Region konnten die Potsdamerinnen und Potsdamer von den Verkehrsbetrieben, den Stadtwerken, CarSharing-Anbietern, VCD, ADFC und vielen anderen erfahren, wie Sie mehr Abwechslung in Ihre täglichen Wege bringen können: Zu Fuß zur Leihrad-Station, zur Busstation radeln, per Bus oder mit der Straßenbahn zum Bahnhof und abends zurück nach Hause mit dem CarSharing-Auto. Das geht schon heute – ist gesund, schont die Umwelt und bringt Farbe in den Alltag.
Kinder waren in der Grünen Oase besonders herzlich willkommen! Eine begehbare Spiel-Straßenbahn, der Slow-Biking-Contest und andere Aktionen garantierten Spaß für die ganze Familie.
Der Rollrasen vom Mobilitätstag wurde nach der Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Schule Potsdam zur Verfügung gestellt und ist wunderbar angewachsen.
Hier finden Sie den Film vom Aufbau.
Gesicht von „Besser mobil. Besser leben.“
Wir hatten auf dem Mobilitätstag am 20. September Potsdamerinnen und Potsdamer gesucht, die nachhaltige Mobilität leben und lieben – und die gerne zu Fuß, mit Rad, Bus oder Bahn unterwegs sind.
Im Rahmen der Offensive sollen in den nächsten Jahren Plakate, Hörfunkspots und verschiedene Aktionen und Veranstaltungen zum Thema Mobilität stattfinden und Potsdamerinnen und Potsdamer dazu anregen, auf neuen Wegen umweltfreundlich mobil zu sein.
Bereits in der kommenden Woche startet eine Veranstaltungsreihe zur nachhaltigen Mobilität im Potsdamer Bildungsforum. Damit möchte die Landeshauptstadt mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und gemeinsam darüber diskutieren, wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann.
Hier finden Sie die Fotos vom Casting für unsere neue Kampagne „Besser mobil. Besser leben.“!
Partner und Unterstützer
Um für die Landeshauptstadt Potsdam eine Zukunft mit nachhaltiger Mobilität zu erreichen, benötigt es neben langem Atem auch eine Reihe von Partnern und Unterstützern. Hier finden Sie die wichtigsten Partner der Kampagne „Besser mobil. Besser leben“:
- VCD, Landesverband Brandenburg
- ProPotsdam
- ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH
- FahrRad in Potsdam
- Radstation Potsdam