Oberbürgermeister Mike Schubert informierte sich am 4. August 2022 über Baumaßnahmen des Kommunalen Immobilien Service (KIS) und besuchte gemeinsam mit KIS-Werkleiter Bernd Richter Bauarbeiten am und im Rathaus Potsdam, den Schulstandort der Comenius-Schule Potsdam, sowie den fertiggestellten Modulbau der Grundschule am Telegrafenberg in der Hannah-Ahrendt-Straße.
Erstmals startete die Baustellen-Tour des Oberbürgermeisters direkt im Rathaus Potsdam, das mit Unterbrechungen seit 2015 im laufenden Betrieb saniert wird. Schwerpunkte der Gesamtarbeiten am Rathaus sind die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes, die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes, die Erneuerung der Haustechnik, die Schaffung von Barrierefreiheit und der Ausbau zusätzlicher Arbeitsplätze. Die Sanierungsarbeiten kommen gut voran. Bis 2023 sind dann bereits 72% der Dachfläche von 9055 m², 63% der Fassadenfläche von 13.626 m² und 19,2% der Bodenfläche von 18.835 m² saniert.
Von 2023 bis 2026 werden die weiteren Dach- und Fassadensanierungen durchgeführt und die restlichen Bereiche saniert. Zudem werden historisch und baulich exponierte Sonderbereiche wie die Verwaltungsbibliothek oder der Veranstaltungsraum 280a restauriert.
Durch die Gesamtsanierung wird der bestehende Sanierungsstau beseitigt. Zudem wird eine optimierte Gebäudenutzung ermöglicht, die sowohl zu einer gesamtheitlichen Raumoptimierung als auch - im Rahmen der Möglichkeiten in einem denkmalgeschützten Bestandsgebäude - zu einer verbesserten energetischen Gesamtbilanz führen wird.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Gesamtsanierung liegen bei ca. 50 Millionen Euro. Es stehen insgesamt Fördermittel in Höhe von 18,75 Millionen Euro zur Verfügung. Sie kommen aus dem Bund/Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“, sowie den beiden Klimaschutzinitiativen des BMUV, zum einen für effiziente Technik Serverraum und zum anderen zur Umrüstung auf LED-Beleuchtung.
Oberbürgermeister Mike Schubert: „Besonders wichtig ist es für mich, dass wir die Möglichkeit nutzen, modernere Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter zu schaffen und somit besser und effektiver für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein. Deshalb werden wir ab 2023 den Haupt-Zwischenstandort zunächst in die Edisonallee verlegen. So kann das Rathaus im Jahr 2023 in einer konzertierten Aktion freigezogen und bis Ende 2026 vollständig saniert werden.“
Für einzelne Bereiche, etwa den Bürgerservice oder das Standesamt werden derzeit noch andere Ausweichstandorte gesucht. Hierzu werden bereits Verhandlungen mit möglichen Vermietern geführt.
Der Dezernent Zentrale Verwaltung, Dieter Jetschmanegg, stellt klar: „Bürgerdienstleistungen werden ab dem kommenden Jahr an neuen, verbesserten Standorten für den Übergang zu finden sein.“
Der zweite Halt der Tour war die Comenius-Schule am Brauhausberg. Es besteht in Potsdam eine hohe Nachfrage nach Plätzen für geistig und körperlich Behinderte. Die Schüler- und Gruppenzahlen der „Förderschule für geistig Behinderte - Comenius-Schule“ blieben aber wegen begrenzter Kapazitäten konstant bei etwa 115 Plätzen. Aufgrund der steigenden Bedarfe an Schulplätzen für den sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ wird der Schulstandort nun saniert, erweitert und auf 130 Plätze ausgebaut.
Mike Schubert auf der Tour: „Mit der Errichtung eines Neubaus mit Klassenräumen, Sporthalle und Therapiebad sind perspektivisch nicht nur deutlich verbesserte Rahmenbedingungen für den Lernerfolg an dieser Schule gegeben, es gibt auch mehr Platz für geistig und körperlich behinderte Schülerinnen und Schüler.“
Vor Ort gibt es baulich allerdings eine schwierige Grundstückssituation durch die Hanglage und einen dichten Baumbestand. Die Errichtung eines Neubaus in der erforderlichen Größe ist auf dem Schulgelände nur nach dem Rückbau der vorhandenen Sporthalle und der Neuordnung der Außenanlagen möglich.
Gebaut wird ein eigenständiger Neubau mit gestaffelter Gebäudekubatur, der aus der neuen Sporthalle und einem dreigeschossigen Gebäudeteil mit Klassen- und Therapieräumen besteht. Im westlichen Grundstücksteil werden die Außenspielflächen erweitert, der Schulgarten und der Bolzplatz werden verlegt und ein weiterer Geländezugang vom Finkenweg hergestellt.
Der Kommunale Immobilien Service legt großen Wert auf energetisch effiziente Bauten, dafür gibt es Mittel aus dem Förderprogramm BEG-Effizienzgebäude 55 und einen Zuschuss in Höhe von 15% der förderfähigen Kosten. Die hohen Anforderungen zur Barrierefreiheit werden im Neubau erfüllt unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Einschränkungen und Förderbedarfen.
Der Planungsbeginn erfolgte Ende 2018. Mit dem Abbruch der Sporthalle und der Baufeldfreimachung im Juni 2022 begannen die Bauarbeiten, die noch bis zur Fertigstellung im August 2024 stattfinden werden. Das Gesamtbudget liegt bei 12,7 Millionen Euro, darin sind 955.500 Euro an Fördermitteln enthalten.
Nach dem Rückbau der alten Turnhalle und der Errichtung des Neubaus mit neuer Sporthalle erfolgen von September 2024 bis Februar 2026 als zweiter Bauabschnitt Erweiterung, sowie Umbau und Teilsanierung des Bestandsgebäudes. Dafür sind noch einmal 5,3 Millionen Euro eingeplant.
Die Erweiterung des Bestandsgebäudes erfolgt durch einen giebelseitigen Anbau mit Aufzug. Das Bestandsgebäude wird umgebaut und teilsaniert, insbesondere durch Brandschutzmaßnahmen und die Erneuerung von technischen Installationen. Auch hier werden die hohen Anforderungen zur Barrierefreiheit unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Einschränkungen und Förderbedarfen berücksichtigt.
Baustellenlogistik vor Ort wird durch die Hanglage und den Baumbestand aufwendig, es gibt nur eingeschränkte Einrichtungsflächen für die Baustellen und die Baustellenzufahrt von der Straße Brauhausberg und vom Finkenweg. Während der Baumaßnahme läuft der Schulbetrieb im Erweiterungsneubau weiter.
Dritter und letzter Halt der Baustellen-Tour des Oberbürgermeisters war dann die Grundschule am Telegrafenberg. Die neue dreizügige Grundschule mit Hort am Standort Heinrich-Mann-Allee startete ihren Schulbetrieb 2021/2022 zunächst in den Räumlichkeiten der Grundschule am Humboldtring. Der Umzug der Schule an den neuen Standort in der Hannah-Arendt-Str. 11 erfolgte in den Osterferien 2022 nach Fertigstellung der Modulanlage.
Die neue Lernstätte besteht aus einem zweigeschossigen Modulbau mit Außen- und Sportanlagen. Der Bau für Schule und Hort besteht aus 191 Modulen, die Außenanlagen inklusive Spielplatz sind komplett neu geplant und realisiert worden. Die Nutzung des Modulbaus ist bis zum Jahr 2026 geplant. Das Gesamtbudget für den temporären Neubau liegt bei 6,5 Millionen Euro. Der Betrieb der Grundschule mit Hort in massiver Bauweise erfolgt dann frühestens zum Schuljahresbeginn 2026/2027.