Am Donnerstag, 14. April 2022, findet um 20.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung anlässlich der Bombardierung Potsdams am 14. April 1945 im Veranstaltungssaal des Potsdam Museums statt. Mit einem Grußwort eröffnet Oberbürgermeister Mike Schubert die Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) stattfindet. Oberst Dr. Sven Lange, Kommandeur des ZMSBw, wird ebenfalls ein Grußwort halten.
Im Anschluss ordnet die Historikerin Helene Heldt vom ZMSBw, die seit mehreren Jahren zur Militärgeschichte Potsdams im 20. Jahrhundert forscht und sich intensiv mit dem Angriff vom 14. April 1945 und den Folgen auseinandergesetzt hat, die historischen Ereignisse ein.
In einem Gespräch beleuchten die Zeitzeugin Gisela Hahn, Helene Heldt und Oberbürgermeister Mike Schubert die damaligen Geschehnisse aus persönlichen, historischen und stadtgesellschaftlichen Blickwinkeln. Im Mittelpunkt stehen die Erinnerungen der Zeitzeugin, die die Bombardierungen als Kind im Keller ihres Elternhauses Am Neuen Markt 6 in der Potsdamer Mitte erlebte. Dr. John Zimmermann vom ZMSBw moderiert das Gespräch.
In der Nacht des 14. April 1945 wurden binnen 36 Minuten weite Teile der Potsdamer Innenstadt durch einen Luftangriff der britischen Royal Air Force zerstört. Fast 1.600 Menschen kamen dabei ums Leben. Die sogenannte Nacht von Potsdam ist eine der größten Zäsuren in der Stadtgeschichte. Es war der erste und auch letzte große Luftangriff, den die Potsdamer Bevölkerung nach fast sechs Jahren Krieg erlebte. Noch immer sitzen die Erinnerungen bei den noch lebenden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen tief, und die gegenwärtigen Bilder des Krieges aus der Ukraine rufen auch 77 Jahre später die eigenen Kriegserfahrungen und Eindrücke bei vielen wieder besonders wach und verleihen dem Gedenken eine außerordentliche Aktualität.
Im Anschluss der Veranstaltung erinnert um 22.15 Uhr das Glockengeläut von Nikolai-, Friedens- und Erlöserkirche an den ausgelösten Fliegeralarm vor 77 Jahren. Bereits um 19 Uhr wird das Potsdam Requiem von Björn O. Wiede in der Nikolaikirche aufgeführt. Auch das Oratorium ist der Erinnerung an die Zerstörung der Stadt 1945 gewidmet.