Spielbrunnen (Wassergarten), Barbara Schwabe, um 1995

Inmitten von Wohnbauten und Versorgungseinrichtungen, Grünpflanzungen und Sitzgelegenheiten liegt eine ausladende Brunnenlandschaft. Von der erhöhten Seite der hügelig gepflasterten Fläche tritt aus kleinen Öffnungen Wasser heraus. Zwischen Findlingen, Hebungen und Senkungen, Wasserausläufen und Rinnen bahnt sich das sprudelnde Nass seinen Weg zum Tal. Durch Sperren aus Edelstahl kann das Wasser durch Kinderhände gestaut werden. Es liegt an ihnen, den Wasserlauf zu beschleunigen oder zu verlangsamen und die Bewegungen des Wassers zu erforschen. Dabei entstehen Bäche und Pfützen, in denen es sich wunderbar spielen und planschen lässt. Wasser, welches nicht verdunstet, verschwindet in einem Ablauf und wird gefiltert wieder hochgepumpt.

Der aufmerksame Betrachter erkennt, dass diese Brunnenanlage in Beziehung zu ihrer Umgebung steht. Diese bildet den Auftakt für eine Fußgängerzone, auch "Die Rolle" genannt, die als geschwungener Spazierweg den Spielbrunnen (Wassergarten) mit dem gegenüberliegenden Ernst-Busch-Platz verbindet. Die zwei Drewitzer Stadtplätze stehen somit in Beziehungen zueinander. In diese Weggegestaltung ist zudem eine spannungsvolle Brunnenanlage von Christian Roehl installiert. Dort tritt Wasser mit kräftigen Bögen aus der Erde. Schwabes Brunnen dagegen charakterisiert Wasser, das gemächlich plätschernd über eine hügelige Berglandschaft rinnt. Roehls Brunnen beeindruckt mit fließenden stählernen Linienverläufen, mit Reflexionen des Sonnenlichtes und himmelwärts strebenden Bewegungen, hingegen besteht Schwabes Spielbrunnen (Wassergarten) aus Naturstein, welcher mit wie zufällig angeschwemmten Gesteinsbrocken überzeugt.

Barbara Schwabes Spielbrunnen (Wassergarten) fügt sich gut in die Gestaltung des in den 1980er und 1990er Jahren errichteten Neubauviertels Drewitz ein. Ist der Entwurf auch modern, verweist er zugleich auf die Geschichte einer jahrtausendealten Brunnengeschichte. Doch tritt Barabara Schwabes Brunnen nicht, wie oft zu sehen, als üppige Skulptur oder realistische Brunnenplastik in Erscheinung, sondern gestaltet ausladend und dezent zugleich die fast private Promenade eines Wohngebietes. Vor allem aber schafft das belebende Nass ein frisches Klima und lädt zum Spielen ein.