Pressemitteilung Nr. 315 vom 15.05.2014 Landeshauptstadt Potsdam weist Vorwürfe der „Accor-Gruppe“ zurück

Mit Verwunderung reagiert die Landeshauptstadt Potsdam auf die Äußerungen der Accor Hotelgruppe am heutigen Donnerstag bei einer Pressekonferenz. „Es irritiert mich, dass ein Unternehmen eine öffentliche, von Bürgerinnen und Bürgern geführte Debatte über die Zukunft der Potsdamer Mitte zu verhindern versucht“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. Seit 1990, mit dem Grundsatzbeschluss der ersten frei gewählten Stadtverordnetenversammlung zur Rückgewinnung der Potsdamer Mitte und der Annäherung an den historischen Stadtgrundrisses, wird über die Neugestaltung der Potsdamer Mitte diskutiert und an der Umsetzung der Pläne gearbeitet. „Die Diskussion wird dabei nicht über ein bestimmtes Unternehmen geführt, sondern vor allem um städtebauliche Fragestellungen und Planungen“, so der Oberbürgermeister. Das Unternehmen Accor und deren Hotelmarken seien in der Landeshauptstadt Potsdam herzlich willkommen.

In einem weiteren Schritt zur Gestaltung der Potsdamer Mitte wird bis zum Sommer 2015 in einem großen Beteiligungsprozess gemeinsam mit den Bürgern, Architekten, Landschaftsplanern und Anliegern des Lustgartens über die Neugestaltung des Lustgartens, in dem das Hotelhochhaus steht, diskutiert. „Wir bedauern sehr, dass die Eigentümer des Hauses und die Betreiber bislang nicht auf die Gesprächsangebote der Stadt eingegangen sind“, sagte Matthias Klipp, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt. Der von Accor-Vertretern angesprochene Brief an den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt ist datiert vom 12. Mai und am heutigen Donnerstag im Rathaus angekommen. Er wird selbstverständlich beantwortet. Die Stadt selbst versucht seit Monaten mit der Event-Hotelgruppe und der Event Holding ins Gespräch zu kommen. Briefe von November 2013 sowie im März und Mai 2014 mit der Bitte um Gespräche blieben ohne Reaktion. Selbstverständlich steht die Landeshauptstadt jederzeit für Gespräche bereit, so Klipp.

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