Pressemitteilung Nr. 237 vom 22.04.2013 Vereint im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner

Grünflächenamt und SPSG testen Einsatz von Dipel ES am Dienstag öffentlich
Der Bereich Grünflächen der Landeshauptstadt und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten führen am Dienstag, den 23. April 2013, um 10 Uhr am Jagdschloss Stern einen gemeinsamen Test zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit dem Insektizid Dipel ES durch. Anders als im vergangenen Jahr, in dem sich beide Akteure bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Wesentlichen auf das Absaugen der Nester in stark frequentierten Bereichen konzentriert hatten, sind in diesem Jahr zusätzliche Bekämpfungsmaßnahmen geplant. So wird seitens des Bereiches Grünflächen in einzelnen Bereichen das Insektizid Dipel ES vom Boden aus mit Gebläsen in die Baumkronen gesprüht. Das Verfahren und die eingesetzte Technik werden im Beisein von Vertretern der Stiftung und der Landeshauptstadt vorgeführt und in den kommenden Wochen in sechs besonders stark betroffenen Gebieten angewandt.

Die geplanten Maßnahmen an Rändern des Waldgebietes Ravensberge, am Jagdschloss Stern, Kohlhasenbrücker Straße, Louis-Nathan-Allee, Waldrand am Weg in Höhe Großer Herzberg in Eiche und auf Vorflächen des Neuen Friedhofs in der Heinrich-Mann-Allee erfolgen in Abstimmung der Landeshauptstadt mit der Oberförsterei Potsdam und der Gartendirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Die Anwohner dieser Bereiche werden vor Ausbringung des Mittels per Wurfsendung informiert. In Bereichen, in denen nicht das Insektizid gesprüht wird, bleibt es beim Absaugen der Nester.

Nach dem derzeitigen Ergebnis der zu dieser Thematik eingerichteten Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) beim Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, an der auch die Landeshauptstadt teilnimmt, wird eine zusätzliche Bekämpfung unter anderem mit dem biologischen Insektizid Dipel ES für notwendig erachtet und entsprechend empfohlen. Unter dem Gesichtspunkt des Pflanzenschutzes kann das Mittel Dipel ES demnach auf Kulturland und damit an Waldrändern und in Grünanlagen ohne weitere Genehmigungserfordernis mit Hilfe einer Gebläsekanone vom Boden aus in die Kronen von befallsgefährdeten Eichen verblasen werden. Bei dem Mittel Dipel ES handelt es sich um ein selektives Fraßgift mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis, das auf die Eichenblätter appliziert wird und die Raupen somit über ihre Nahrung aufnehmen. Auf diesem Wege gelangt das Insektizid in deren Verdauungstrakt und zerstört diesen.