Um Kindern und Jugendlichen in Notsituationen Schutz, Hilfe und Unterstützung geben zu können, müssen die Kommunen entsprechende Anlaufstellen und Unterkünfte vorhalten (Umsetzung des § 42 SGB VIII – Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen).
In Potsdam wird diese Aufgabe bisher von der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH (GFB) übernommen, die u.a. in der Puschkinallee den Jugendnotdienst „Fluchtpunkt“ und die Krisenwohnung betreibt.
Die Praxis der letzten Jahre hat bundesweit gezeigt, dass gegenwärtig für Notdienste ein anderer Bedarf besteht als vor 10 Jahren. Krisensituationen werden von betroffenen Familien und Jugendlichen heute anders als früher bewältigt. Dazu tragen auch flexible Hilfesysteme vor Ort bei. Aus diesem Grund kam es in der Landeshauptstadt zu einer kontinuierlichen Reduzierung der Platzkapazitäten im Fluchtpunkt. Im vergangenen Jahr wurden noch 2,5 Plätze vorgehalten und selbst diese wurden nicht ausgelastet. Die schlechte Auslastung im Jahr 2004 steht sicherlich auch im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme eines Notdienstes in Caputh.
Die GFB und das Jugendamt Potsdam stellen sich nun auf diesen veränderten Bedarf ein und haben gemeinsam konzeptionelle und strukturelle Veränderungen bezüglich des Notdienst-Angebots vorgenommen. Ab 1. Januar 2005 sieht die neue Arbeitsweise wie folgt aus:
Die GFB stellt für das Jugendamt Potsdam eine Krisenwohnung mit 5 Betten für stationäre Unterbringung und 1 Notbett für die Inobhutnahme zur Verfügung.
Die stationäre Unterbringung (Krisenwohnung) erfolgt nur in Abstimmung mit der jeweils zuständigen Sozialarbeiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) des Jugendamtes.
An die Krisenwohnung angebunden ist ein Bereitschaftsdienst des Trägers GFB, der an den Werktagen in der Zeit von 18.00 bis 8.30 Uhr sowie ganztägig an den Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen in Notsituationen für Selbstmelder und für die Polizei bzw. andere Dienste und Institutionen zur Verfügung steht.
An den Arbeitstagen wird dieser Bereitschaftsdienst in der Zeit von 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr von einer Sozialarbeiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) des Jugendamtes durchgeführt, die ihren Arbeitsplatz in der Stadtverwaltung Potsdam, Bürocontainer I, Zimmer 210 hat. Sie ist telefonisch unter 0331/289-2291 zu erreichen.
Pressemitteilung Nr. 18 vom 11.01.2005
Veränderte Arbeitsweise des Kinder-Notdienstes in Potsdam
11.01.2004