"Wir müssen unsere Kunden kennen und sind sehr froh, dass wir durch die Unterstützung unseres Statistikbereiches bereits im nächsten Jahr eine ganzjährige Befragung realisieren können", sagt der Leiter der Wirtschaftsförderung, Stefan Frerichs. "Durch die rasante Entwicklung in Potsdam, sowohl auf der Angebotsseite wie auf Seiten der Besuchererwartungen, brauchen wir fünf Jahre nach der letzten Erhebung dringend neue Marktdaten für unseren wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus", so Frerichs weiter.
Die letzten Erhebungen für Potsdam entstanden jeweils im Zusammenhang mit der landesweiten PEG in Brandenburg. Durch eine erneute Zusammenarbeit mit dem Tourismus- und Freizeitinstitut Inspektour GmbH kann die Vergleichbarkeit der Potsdamer Ergebnisse mit den bisherigen und künftigen landesweiten Befragungen weiterhin sichergestellt werden.
Möglich wird die auch kostenmäßig erheblich günstigere Marktbefragung durch die technischen Möglichkeiten des Bereiches Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt.
"Für die Bürgerbefragung 2012 zur Schwimmbadversorgung in der Landeshauptstadt Potsdam wurde im Bereich Statistik und Wahlen eine Software für Befragungen erworben, mit der wir in der Lage sind, maschinell lesbare Fragebögen zu erstellen. Dadurch können die Fragebögen mit großer Zeitersparnis und fehlerfrei eingescannt und sofort statistisch ausgewertet werden. Bei zahlreichen Befragungen konnte diese Software im letzten Jahr bereits erfolgreich eingesetzt werden, so u.a. bei der Erhebung zur Biotonne, bei der Elternbefragung zur Schulwegsicherheit, beim Begrüßungsdienst, GründerTag und bei der Besucherbefragung zur "STADT FÜR EINE NACHT", sagt Heike Gumz, Bereichsleiterin Statistik und Wahlen. "In Zusammenarbeit mit dem Potsdam Tourismus Service und der Inspektour GmbH wurden für die PEG Fragebögen für die Tagesgäste und Übernachtungsgäste entwickelt, die den inhaltlichen Anforderungen entsprechen und technisch gut umsetzbar sind", so Gumz weiter.
Neu und ergänzend zu den bisherigen Erhebungen gibt es Fragen zur Marke Potsdam. "Nachdem wir im Rahmen unserer Wissenschaftsbefragung die Potsdamer danach gefragt haben, wie sie ihre Stadt wahrnehmen, möchten wir nun auch von unseren Besuchern erfahren, ob sie Potsdam als Film- und Wissenschafts- bzw. als UNESCO-Stadt sehen. Außerdem wollen wir uns ein Bild darüber machen, auf welche Weise sich unsere Gäste vor und während ihres Aufenthalts über die Landeshauptstadt informieren. Anhand der Befragungsergebnisse möchten wir unsere Angebote noch besser auf unsere Zielgruppen zuschneiden", begründet Dr. Sigrid Sommer, Leiterin des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit/Marketing, die zusätzlichen Fragen.
Ein Vergleich der Befragungsergebnisse der PEG 1999 bis 2007 zeigt zum Teil erhebliche Änderungen im Besucherverhalten und in den Beurteilungen der Besucher. Kamen 1999 noch mehr als 50% der Besucher ohne Begleitung nach Potsdam, waren es 2007 nur noch weniger als 10%, dafür aber über 60% mit Partner und weitere rund. 20% mit Kindern. 1999 sprachen nur etwa 35% der Befragten von einem Urlaub bzw. Wochenendtrip in Potsdam, 2007 dagegen waren dies schon knapp 90%. Dies bedeutet, dass sich Potsdam in diesem Zeitraum deutlich als attraktive Städtedestination mit stark steigender Nachfrage entwickelt hat. Stellt man dem gegenüber, dass einige Bewertungen, wie z.B. zur Freundlichkeit, Gastfreundschaft und Kinderfreundlichkeit konstant oder manchmal sogar leicht rückläufig sind - wenn auch auf sehr hohem Niveau - zeigt dies sicherlich nicht nachlassende Leistungen Potsdams als Gastgeber, sondern vielmehr die hohe Erwartungshaltung der Gäste, die es weiterhin zu erfüllen gilt. Anders ausgedrückt: Potsdam spielt touristisch inzwischen in einer deutlich höheren Liga, folglich sind auch die Touristen und Besucher erheblich "professioneller" und haben vielfältige Vergleichsmöglichkeiten. "Wir stellen uns den wachsenden Ansprüchen unserer Gäste. Deshalb wird 2013 eine PEG in der Landeshauptstadt Potsdam durchgeführt", so die Vertreter der Landeshauptstadt Potsdam, die bei der anstehenden Gästebefragung eng mit dem Potsdam Tourismus Service zusammen arbeiten.