Die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam, Martina Trauth, hat gemeinsam mit dem Arbeitskreis Opferschutz der Stadt einen Flyer zur häuslichen Gewalt erarbeitet. Darin sind alle Potsdamer Hilfsangebote aufgeführt, an die sich Menschen, die häusliche Gewalt erfahren, wenden können. Häusliche Gewalt findet in der Ehe, in der Partnerschaft oder in der Familie statt oder auch zwischen Menschen, die nach einer Trennung nicht mehr unter einem Dach leben. Sie kommt in allen Gruppen unserer Gesellschaft vor, ganz unabhängig zum Beispiel vom Einkommen, der Bildung oder dem Alter.
„Häusliche Gewalt hat viele Gesichter“, sagt die Potsdamer Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth. „Neben körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt gehört auch die ökonomische Gewalt dazu, wie z.B. Arbeitsverbote oder der Zwang zur Arbeit, die Beschlagnahmung des Lohnes, oder auch die alleinige Verfügungsmacht über die finanziellen Ressourcen durch den Partner beziehungsweise die Partnerin. Auch die soziale Gewalt zählt dazu. Sie umfasst Einschränkungen im sozialen Leben eines Menschen wie Bevormundung, Verbot oder strenge Kontrolle von Außenkontakten oder das Einsperren“, so Trauth.
Der Potsdamer Arbeitskreis Opferschutz hat sich zum Ziel gesetzt, die Bekanntmachung der Hilfestrukturen für Opfer von Gewalttaten zu verbessern. Im Flyer sind alle Potsdamer Beratungsstellen aufgeführt, die Hilfe bei häuslicher Gewalt bieten. Der Flyer kann im Büro für Chancengleichheit und Vielfalt der Landeshauptstadt Potsdam in gedruckter Form kostenlos angefordert werden. „Unser Ziel ist, dass insbesondere Arztpraxen, wie zum Beispiel Frauen- und Kinderärzt*innen, aber auch andere Organisationen wie Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Flüchtlingshilfe, die Flyer auslegen“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Der Flyer wird auch in Leichter Sprache gedruckt und in mehreren Sprachen übersetzt angeboten. Wir wollen so viele Menschen wie möglich über die Hilfsangebote informieren. Immerhin erlebt jede 3. Frau im Laufe ihres Lebens häuslicher bzw. sexualisierte Gewalt. „Auch bei Kindern und Jugendlichen, die häusliche Gewalt „nur“ miterleben, wirkt sich dies negativ auf das Kindeswohl aus“, sagt Martina Trauth. Die Gleichstellungsbeauftragte sieht darin eine potenzielle Kindeswohlgefährdung. „Auch deswegen müssen wir kontinuierlich über Hilfsangebote informieren“, so Trauth.