Pressemitteilung Nr. 479 vom 13.08.2020 Gedenkveranstaltungen anlässlich 59. Jahrestag des Mauerbaus

Noosha Aubel: Ein Volk wurde eingemauert und in seinen Grundfreiheiten beschränkt.
Erinnerung an die Opfer der deutsch-deutschen Teilung an der Skulptur NIKE ‘89 an der Glienicker Brücke am 13. August 2020.
© Jan Brunzlow
Erinnerung an die Opfer der deutsch-deutschen Teilung an der Skulptur NIKE ‘89 an der Glienicker Brücke am 13. August 2020. (Foto: Jan Brunzlow)

Mit mehreren Gedenkveranstaltungen wurde heute, 13. August 2020, in Potsdam an die Opfer der innerdeutschen Teilung und den Tag des Mauerbaus vor 59 Jahren erinnert.
„Heute, am 13. August, erinnern wir an dieses ungeheuerliche Ereignis. Wir gedenken der Opfer, die ihr Leben ließen beim Versuch, die Grenze zu überwinden, um in die Freiheit zu gelangen. Wir denken zugleich an die Tausenden Männer und Frauen, die für ihre Fluchtversuche, Fluchthilfen und für ihren Kampf um Freiheit und Demokratie in einem diktatorischen System, Repressalien erlitten, weggesperrt wurden“, sagte Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, der Landeshauptstadt Potsdam. Gemeinsam mit Innenminister Michael Stübgen und Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung, sowie Claus Peter Ladner von der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ und etwa 100 Gästen erinnerte sie an der Skulptur NIKE ‘89 an der Glienicker Brücke an die Opfer der deutsch-deutschen Teilung.

Bereits am Mittag gedachte Aubel an der Mauergedenkstätte im Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke gemeinsam mit dem Spandauer Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank. Aubel sagte in ihrer Rede: „Ein Volk wurde eingemauert und in seinen Grundfreiheiten beschränkt. Ein Volk wurde daran gehindert, das eigene Land zu verlassen. Die Mauer wurde zu dem steinernen Symbol des Kalten Krieges, und mit ihr wurden die Ansprüche der Weltmächte in Europa abgegrenzt. Das Bauwerk mit Todesstreifen und Schießbefehl entlarvte das herrschende Regime als Diktatur. In den 28 Jahren, in denen die Mauer stand, war nicht nur ein Land geteilt. Die ostdeutsche Bevölkerung war auch zur Unmündigkeit verdammt. Das unmenschliche Regime zwang die Bevölkerung, sich dauerhaft in der DDR einzurichten. Doch dieser Zwang verhinderte vielfach natürlich eine positive Bindung an den Staat, der seine Bürger nur mit Gewalt und Überwachung im Land halten konnte.“