Pressemitteilung Nr. 424 vom 24.09.2024 Otto-Nagel-Ausstellung in der Stadt- und Landesbibliothek

Innenansicht Stadt- und Landesbibliothek
© Andreas Levers

Unter dem Titel „Otto Nagel (1894-1967) – Visionär einer gerechten Gesellschaft“ zeigt die Stadt- und Landesbibliothek in Kooperation mit dem Brandenburgischen Kulturbund vom 24.09. bis 31.10.2024 eine dokumentarische Ausstellung, die das Leben und Wirken des bildenden Künstlers in den Fokus stellt.

Kuratiert wurde die Ausstellung von der Enkelin des Künstlers, Salka-Valka Schallenberg und ihrem Mann Bernd Schallenberg – beides Journalisten. Die Vernissage findet am Freitag, 27.09.2024 um 18 Uhr in Anwesenheit der Kuratoren im Foyer der Bibliothek statt. Die Kunsthistorikerin und Potsdamer Stadtverordnete Saskia Hüneke wird ein Grußwort sprechen.

Otto Nagel, Künstler der 2. Generation der Moderne der Weimarer Republik, gehört zur Novembergruppe. Als Kommunist der ersten Stunde ist Nagel aktiver Widerstandskämpfer gegen die Nazis. Nach 1945 setzte er sich für ein vereinigtes Deutschland mit einer unabhängigen Kunst, orientiert an Traditionen der Moderne, ein. Ein Kulturakteur mit europäischer Ausrichtung. Mit seinen Visionen steht Otto Nagel im Konflikt mit der DDR-Kulturpolitik. Ein Dilemma zeichnet sich schnell ab: einerseits als Künstler und Antifaschist vom Staat heroisiert, andererseits vom selben Staat entwürdigt und die Familie um den Nachlass gebracht. 1965 wurde Otto Nagel die Ehrenbürgerwürde von Potsdam verliehen.

Die Enkelin Salka-Valka Schallenberg möchte mit der Ausstellung dem Künstler Respekt zollen und auf das erlittene Unrecht aufmerksam machen. In diesem Rahmen liest sie aus ihren beiden Büchern „Der Fall Otto Nagel. Kunstraub in der DDR“ und „Erzähltes & Ungesagtes meiner Großeltern Walentina und Otto Nagel“. Musikalisch wird der Abend durch Bernd Schallenberg umrahmt.

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