Oberbürgermeister Jann Jakobs und Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider haben heute den neuen Uferweg an der Vorderkappe eröffnet. Der Wegeabschnitt ist Bestandteil des denkmalgeschützten „Ufergrünzuges Leipziger Straße - Luisenhof - Tornowstraße - Fährhaus Tornow“ und wurde in nur dreimonatiger Bauzeit zwischen Leipziger Straße und Judengraben für Fußgänger und Radfahrer saniert. Einige Restarbeiten, insbesondere die Beschichtung der Asphaltwege konnten witterungsbedingt erst im April 2015 ausgeführt werden.
„Pünktlich zur Freiluftsaison lädt der Ufergrünzug damit nun zum Erkunden ein. Dies dürfte nicht nur Radfahrer von und nach Hermannswerder freuen“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Auch Erholungssuchende und Spaziergänger kommen auf ihre Kosten, da neben dem Ausbau der Wege auch die Parkanlage landschaftlich aufgewertet wurde.“ Jann Jakobs und die Ministerin Kathrin Schneider testeten anschließend die neue Strecke mit ihren Fahrrädern.
Der denkmalgeschützte „Ufergrünzug Leipziger Straße - Luisenhof - Tornowstraße - Fährhaus Tornow“ wurde geplant und umgesetzt von Stadtgartendirektor Hans Kölle, wobei seine Planung auf einem Entwurf des Stadtbaurates Georg Fritsch basierte. Große Teile des Uferparks entstanden auf dem ehemaligen Parkareal der benachbarten „Villa Luisenhof“ des Generaldirektors der Schultheiss-Brauerei, Richard Roesicke. 1936 wurde der Ufergrünzug eröffnet und in den Folgejahren bis zum einstigen Gasthaus „Fährhaus Tornow“ auf der Halbinsel Hermannswerder erweitert.
Kölles Ufergrünzug ist nicht nur ein gartenkulturelles Zeugnis einer öffentlichen Stadtparkanlage des 20. Jahrhunderts sondern auch einer der ältesten Uferwanderwege Potsdams. Bedeutend ist noch heute seine Sicht auf die Wasserlandschaft der Havel-Vorderkappe und die Stadtsilhouette Potsdams.
Die im vergangenen Jahr ausgebaute Wegestrecke umfasst etwa 1,1 Kilometer. Der Uferweg wurde in Asphalt gebaut und durch neue Wegeverbindungen in Richtung Templiner Straße, durch den Uferpark und entlang des Judengrabens ergänzt.
Zur Erholung und für eine herrliche Aussicht laden Sitzplätze entlang des Uferweges ein. Auch das Lindenrondell, das noch aus der Entstehungszeit erhalten ist, bietet neben einer Informationstafel zur Geschichte des Gartendenkmals Sitzmöglichkeiten zum Pausieren. Die während der Bauarbeiten gesicherten Bernburger Strecksteine fassten ursprünglich den Weg ein. Sie finden sich nun als Einfassung und Intarsien im Asphaltweg wieder.
Viele der Park- und wegebegleitenden Gehölze entstammen noch der historischen Gestaltung. Sie wurden behutsam freigestellt und mit Baumscheiben eingefasst. Mit dem Beginn des Frühlings treiben neugepflanzte Bäume, Ziersträucher und Rosen aus und ein duftender Blütenteppich aus Hasenglöckchen zeichnet eine historische Sichtachse nach.
Auch die Beleuchtung wurde vollständig erneuert und durch die „Historische Eileuchte mit Echsenmast“ ersetzt, die anhand historischer Fotos nachgewiesen werden konnte.
Mit dem Bau des Uferweges über das Gelände des Wasserwerkes Leipziger Straße könnte zukünftig der Lückenschluss zum innerstädtischen Uferweg hergestellt werden. In westlicher Richtung sind perspektivisch die Sanierung des Abschnittes bis zur Fährwiese und der Inselrundweg auf der Halbinsel Hermannswerder geplant.
Das Projekt wurde durch Fördergelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur nachhaltigen Stadtentwicklung „Investition in Ihre Zukunft“ ermöglicht. Die Bruttogesamtkosten beliefen sich auf etwa 1 Million Euro.
Die Planungsleistungen wurden durch das Büro Zplus Landschaftsarchitektur aus Berlin erbracht, die Bauausführung oblag der Firma Rausch Straßen- und Tiefbau GmbH.