Der Ausbau der Lindenallee und der Verbindung zwischen Kuhforter Damm und Reiherbergstraße soll zur Verbesserung der Radverkehrsanbindung der Ortsteile Golm und Eiche sowie des Universitäts- und Wissenschaftsstandorts Golm erfolgen. Die Radwegeverbindung ist heute bereits Hauptroute des Radverkehrs in Potsdam. Die bauliche Verbesserung in der Lindenallee wurde im Radverkehrskonzept 2008 von den Stadtverordneten beschlossen. Auf der parallel verlaufenden Kaiser-Friedrich-Straße ist auf Grund der geringen Straßenbreite in der Ortslage Eiche eine durchgängige Radverkehrsanlage nicht möglich.
Die Beibehaltung des Weges in der nördlichen Alleereihe der vierreihigen Lindenallee erfolgt unter Beachtung der denkmalpflegerischen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkte. Das denkmalpflegerische Schutzgut der Lindenallee besteht nicht nur durch die historische Lage des Weges sondern vor allem auch in dem Erhalt der Alleebäume an sich. In einem Baumgutachten wurde von unabhängigen Sachverständigen festgestellt, dass bei der Errichtung eines Weges in der Mittellage der vierreihigen Lindenallee ein großer Verlust der Feinwurzeln der Linden droht, der den Erhalt der Bäume erheblich gefährdet. Diese Gefahr droht unabhängig davon, ob der Weg in einer wassergebundene Decke oder in Asphalt hergestellt wird.
In der Nordlage der Lindenallee dagegen sind, aufgrund des vorhandenen und 1994 mit einer wassergebundenen Decke erneuerten Weges, weniger Feinwurzeln vorhanden. Die daraus resultierende Wahl der Nordlage für den geplanten Weg erfolgte im Einvernehmen mit der unteren Naturschutzbehörde und der unteren Denkmalschutzbehörde, um den Eingriff in das Schutzgut Alleenbäume zu minimieren.
Die Verwendung von Asphalt im UNESCO-Welterbe ist nichts Ungewöhnliches. So sind aufgrund der Nutzungsanforderungen die Ökonomiewege in den Parks, die Straße Russische Kolonie auf der die Busse fahren aber auch der Radweg zwischen der Glienicker Brücke und der Pfaueninsel an der Havel ebenfalls in Asphalt hergestellt worden.
Um aber hier in der Lindenallee, dem Bereich des Übergangs vom Park in den Landschaftraum gerecht zu werden, soll ein durchgefärbter sandfarbener Asphalt zur Anwendung kommen. Dieser kommt optisch dem Landschaftsweg sehr nahe, verbessert aber gleichzeitig dauerhaft den Zustand und so die Befahrbarkeit für die Nutzer.
Sowohl die heutigen Ansprüche an eine ganzjährige Nutzbarkeit auch im Winter und nach Starkregenerscheinungen als auch die Erfordernisse der Verkehrssicherheit sprechen für die Herstellung des Radwegs in sandfarbenem Asphalt. Dieser ist über einen Betrachtungszeitraum von 30 Jahren erheblich kostengünstiger als eine wassergebundene Decke, da diese gerade bei Frost-Tau-Wechsel aufweicht und eine Nutzung des Weges Schäden, wie z.B. Spurrillen, zur Folge hat.
In der Stadtverordnetenversammlung am 3. April 2013 haben die Stadtverordneten abschließend über den Vorschlag der Verwaltung zum Ausbau der Lindenallee in sandfarbenem Asphalt zu entscheiden.