Die Ausschreibung für den „Stresstest Krampnitz“ ist auf der Vergabeplattform veröffentlicht. Mit der Leistungsbeschreibung zur „Analyse der Chancen und Risiken für das Entwicklungsgebiet Krampnitz durch verschiedene Einflussfaktoren als Szenarienbetrachtung“ wird beabsichtigt, eine genaue Untersuchung im Hinblick auf das Erreichen definierter Ziele sowie drei Szenarien der Entwicklung des Projektes anfertigen zu lassen. Oberbürgermeister Mike Schubert sagt: „Wir befinden uns jetzt an einem Zeitpunkt, an dem es sinnvoll ist, zurück- und vorauszuschauen und eine erneute Betrachtung unterschiedlicher Parameter sowie von Entwicklungszielen, Zeitplänen und Kostenprognosen vorzunehmen.“
Die Landeshauptstadt Potsdam plant als dynamisch wachsende Stadt die Entwicklung des ehemaligen Kasernenstandortes im Potsdamer Norden zu einem attraktiven und unter nachhaltigen und verkehrlichen Gesichtspunkten vorbildhaften Stadtquartier. Dieser neue Stadtteil soll mit bis zu 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Krampnitz entstehen. Die Landeshauptstadt hatte sich im Jahr 2013 dazu entschieden, diese Entwicklung im Rahmen einer Entwicklungsmaßnahme nach Baugesetzbuch durchzuführen. Die Entwicklungsträger Potsdam GmbH, ein Tochterunternehmen der Pro Potsdam GmbH, wurde als Treuhänder der Landeshauptstadt beauftragt.
Die Stadtverordnetenversammlung hat im Jahr 2019 die städtebaulich-landschaftsplanerische Masterplanung als ersten Schritt der Konkretisierung der Entwicklungsziele für die ehemalige Kasernenanlage Krampnitz beschlossen. Der Beschluss des Masterplanes (19/SVV/0205) bildet die Basis für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers. Die Energie- und Wasser Potsdam GmbH hat im bisherigen Projektverlauf klimaschutzfreundliche Investitionen in das Energie- und Wärmenetz zur Erschließung und Versorgung des Entwicklungsbereiches auf den Weg gebracht. Die Planungen zur Verlängerung der bisher am Campus Jungfernsee endenden Tramlinie 96 bis in den Ortsteil Fahrland werden durch die Verkehrsbetriebe in Potsdam GmbH mit dem Ziel eines Planfeststellungsverfahren derzeit durchgeführt. Die Tramerweiterung ist wesentlicher Bestandteil einer neuen Verkehrserschließung des Potsdamer Nordens.
Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, sagt: „Unsichere Zeiten – Pandemie, Klimawandel, angespannte Wohnungsmärkte – erfordern besondere Instrumente. Mit dem Stresstest erwarten wir Antworten auf zukünftige Entwicklungsfragen im Projekt, so zum Beispiel zum Energiekonzept oder der Erreichung günstiger Mieten. Der Stresstest wird helfen, kommende Herausforderungen besser einschätzen zu können und nachhaltigere Lösungen zu finden.“
Aufgabe der Bearbeitung wird es sein, auf Basis der Erkenntnisse aus dem bisherigen Planungs- und Umsetzungsprozess eine Statusanalyse zu erstellen. Darauf aufbauend sollen Handlungsempfehlungen für den Umgang mit veränderten, potentiell zielgefährdenden Rahmenbedingungen (Stressoren) vor dem Hintergrund dreier Entwicklungsszenarien (pessimistisch, wahrscheinlich, optimistisch) erstellt werden. Dazu sind auch mögliche Zielkonflikte zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für deren bestmögliche Auflösung zu erarbeiten.