Pressemitteilung Nr. 45 vom 18.01.2019 Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße als Boulevard für alle

Verwaltung legt Konzept zur Gestaltung vor / Ziel ist mehr Aufenthaltsqualität
Die Friedrich-Ebert-Straße in Potsdam
© Landeshauptstadt Potsdam, Robert Schnabel
Die Friedrich-Ebert-Straße in Potsdam Foto: Landeshauptstadt Potsdam, Robert Schnabel

Für die Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße hat die Verwaltung in einem mehrstufigen Beteiligungsverfahren ein Konzept erarbeitet, das der Stadtverordnetenversammlung am 30. Januar zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt wird. Gemeinsam mit Potsdamerinnen und Potsdamern und den ansässigen Gewerbetreibenden, wurde zuvor in einem zweiteiligen Werkstattverfahren über die zukünftige Gestaltung des zentralen Abschnitts der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Charlottenstraße und Nauener Tor diskutiert und ein Lösungsvorschlag erarbeitet.

Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt sagt: „Mit unserem Vorschlag zeigen wir, wie die verschiedenen Ansprüche an den öffentlichen Straßenraum unter einen Hut gebracht werden können. Wichtig sind uns attraktive und barrierefreie Haltestellen für Bahn und Bus, sicheres Radfahren, zu Fuß gehen und eine sichere Überquerung der Straße sowie die Abwicklung des Lieferverkehrs. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den zwei Beteiligungsveranstaltungen wurde vor allem der Wunsch nach mehr Aufenthaltsqualität, Raum zum Schlendern und Einkaufen, Platz für attraktive Außengastronomie und weniger fahrenden und parkenden Autos geäußert. Damit sich dieser Stadtraum für alle so entwickeln kann, soll der Teil der Friedrich-Ebert-Straße als Boulevard gestaltet werden.“

Die Gestaltungsschwerpunkte der „Boulevard“-Lösung können wie folgt beschrieben werden:

  • Anlage eines beidseitigen Funktionsstreifens zwischen Gehweg und Fahrbahn (für die Anordnung von Haltestelleneinrichtungen, Fahrradabstellmöglichkeiten, Halte- und Liefermöglichkeiten, Gastronomie mit Außenbestuhlung, Sitzmöglichkeiten und Behindertenstellplätzen, zu Lasten der derzeit vorhandenen PKW-Parkplätze)
  • Bau von barrierefreien Haltestellen für Busse und Straßenbahn (einschließlich der erforderlichen Vergrößerung des Gleisachsabstandes für den Einsatz breiterer Straßenbahnen und die Begegnung von Straßenbahn und Bus)
  • Ausreichend breite Gehwegbereiche (und Freihalten der Gehwegbereiche von Mobiliar, Geschäftsauslagen, Werbeaufstellern und Fahrradständern)
  • Ausreichend breite Fahrbereiche zwischen den Straßenbahngleisen und dem Funktionsstreifen, insbesondere für den Radverkehr
  • Beschränkung des Durchgangsverkehrs über die Friedrich-Ebert-Straße (durch Anordnung von Pollern oder eines Einbahnstraßenabschnittes in der Gutenbergstraße zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Jägerstraße)
  • Prüfung einer Ausfahrtmöglichkeit zur Charlottenstraße für den Kfz-Verkehr (zur besseren Abwicklung des LKW-Lieferverkehrs, der in der Friedrich-Ebert-Straße nicht wenden kann).

Die im Konzept erarbeitete gestalterische Lösung „Boulevard“ soll die Grundlage für die weiteren baulichen und verkehrsorganisatorischen Maßnahmen und Planungen bilden. Die einzelnen baulichen Maßnahmen können erst nach Abschluss des notwendigen Genehmigungsverfahren umgesetzt werden, voraussichtlich ab 2024. Einzelne Maßnahmen aus dem Konzept sollen jedoch bereits vorher realisiert werden, so zum Beispiel die Beschränkung des Durchgangsverkehrs entlang der Gutenbergstraße und die Erweiterung der Fußgängerzone in die östliche Brandenburger Straße.

Bereits in den Jahren 2014 bis 2016 wurde intensiv mit Bürgerinnen und Bürgern in Werkstätten über das inzwischen von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Innenstadtverkehrskonzept diskutiert. Als wichtiges Ziel wurde die Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße zu einer fußgängerfreundlichen Straße mit hoher Aufenthaltsqualität festgehalten. Mit Beschluss des Innenstadtverkehrskonzepts 2017 wurde die Verwaltung beauftragt, die Stadtverordnetenversammlung über alle geplanten baulichen Veränderungen, die sich aus dem Konzept ergeben, im Vorfeld zu informieren. Der erarbeitete Lösungsvorschlag soll daher der Stadtverordnetenversammlung am 30. Januar 2019 als „Konzept zur verkehrlichen Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße“ vorgelegt, in den Fachausschüssen diskutiert und dann entschieden werden.