Der Verwaltungsstab der Landeshauptstadt Potsdam hat am Mittwoch beschlossen, dass die Potsdamer Kindertagesbetreuungen nach aktuellem Stand der Lage, ab Montag unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen in den eingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren können. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehören beispielsweise regelmäßige Antigen-Spucktests der insgesamt etwa 2500 Mitarbeitenden in den Potsdamer Kindertageseinrichtungen. Die Kosten für die Antigen-Spucktests werden von der Landeshauptstadt Potsdam übernommen. Zudem sollen alle Mitarbeitenden und Besucher der Einrichtungen einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen, bei Erzieherinnen und Erziehern gilt dies für die Arbeit mit Kindern ab drei Jahren.
„Ich bin froh, dass wir anhand des Kita-Stufenkonzeptes und der Corona-Ampel entscheiden konnten, dass die Kitas ab Montag wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren können“, sagt Noosha Aubel, Bildungsbeigeordnete der Landeshauptstadt Potsdam. „Wir bitten aber diejenigen Eltern, die es einrichten können, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Die Eltern, die die Kindertagesbetreuung nicht in Anspruch nehmen, zahlen auch keine Elternbeiträge.“
„Die Lage ist aufgrund der verschiedenen Mutationen, insbesondere B 1.1.7., die bereits in Berlin und Freiburg in einer Kita sowie aktuell in immer mehr deutschen Städten nachgewiesen wurden, weiterhin dynamisch“, sagt Brigitte Meier, Leiterin des Verwaltungsstabes Corona der Landeshauptstadt. „Wird in einer Einrichtung durch Sequenzierung eine hochansteckende Virusmutation nachgewiesen, wird die jeweilige Einrichtung geschlossen und alle Personen, die in der Einrichtung anwesend waren, werden getestet“, so Meier. Darüber hinaus wird das persönliche Umfeld der auf eine hochansteckende Virusmutation positiv getesteten Person mit höchster Priorität ermittelt. Lassen sich Infektionsketten zu anderen Einrichtungen nachweisen, erhalten die betroffenen Einrichtungen unter Berücksichtigung der infektiologischen Lage ebenfalls die Klassifizierung „rot“ und werden geschlossen.
Die vergangenen Tage wurden von den Trägern und der Landeshauptstadt genutzt, um die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen für die Einrichtungen umzusetzen. Durch die Landeshauptstadt Potsdam wurden über das Klinikum Ernst von Bergmann insgesamt 20.000 Antigen-Spucktests bestellt. Diese werden in den kommenden Tagen den Trägern zur Verfügung gestellt. Geplant ist, dass sich die etwa 2500 Mitarbeitenden in den Potsdamer Kindertageseinrichtungen zwei Mal in der Woche, montags und donnerstags, vor Dienstantritt testen lassen. Der Spucktest erfolgt ohne körperlichen Eingriff und liefert ein Ergebnis innerhalb von 10 bis 15 Minuten. Der Test verfügt über eine hohe Sensitivität und Spezifität. Ist das Ergebnis des Antigen-Schnelltests positiv, ist zwingend ein zusätzlicher PCR-Test erforderlich. Der betreffende Mitarbeitende muss sich in Quarantäne begeben, mindestens bis das entsprechende PCR-Test-Ergebnis vorliegt.
Neben dem präventiven Antigen-Spucktest sollen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen, bei Erzieherinnen und Erziehern gilt diese für die Arbeit mit Kindern ab drei Jahren.
Die aktuelle Corona-Gesamtlage wird regelmäßig durch den Verwaltungsstab anhand vier verschiedener Indikatoren wie beispielsweise der 7-Tage-Inzidenz in Potsdam und den Nachbarlandkreisen, die Tendenz der Entwicklung sowie die Verfügbarkeit von Intensiv- und Covid-Normalbetten in der Region bewertet. Aktuell steht die Corona-Ampel auf Gelb, weshalb die Kitas ab Montag nach Einschätzung des Verwaltungsstabs im eingeschränkten Regelbetrieb öffnen können. Sollte sich die Lage in der Landeshauptstadt beispielsweise durch den Nachweis von Virusmutationen erneut verschärfen, muss die Lage neu bewertet werden. Die Entscheidung über die künftigen Maßnahmen obliegt der abschließenden Bewertung durch den Verwaltungsstab.