Pressemitteilung Nr. 39 vom 26.01.2021 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2021

Das Foto zeigt die Skulptur das Opfer.
© Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
Gedenken am 27. Januar | Skulptur das Opfer | Foto: Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße

Die Landeshauptstadt Potsdam gedenkt gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße und der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ der Opfer des Nationalsozialismus. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgt das Gedenken in diesem Jahr virtuell. Trotz der Pandemie soll an die Opfer des Nationalsozialismus würdig erinnert werden.

„Der Gedenktag ist von zentraler Bedeutung für unsere Erinnerungskultur. Den Millionen Opfern sind wir es schuldig, sie niemals zu vergessen“, so Oberbürgermeister Mike Schubert. „Angesichts erneut aufkeimenden Antisemitismus, angesichts von neuem Hass und Hetze gegen unsere jüdischen Mitmenschen und angesichts sich verbreitendem Relativismus historischer Realitäten gilt es mehr denn je, wachsam zu bleiben und an die vergangenen Schrecken mahnend zu erinnern“, so Schubert weiter.

„Seinen Ursprung hat das Gedenken am 27. Januar in der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr 1945. In ganz Europa lassen sich Orte des Schreckens finden, die dem Innehalten angemessen sind. Auch mitten in Potsdam - der heutigen Gedenkstätte Lindenstraße – wüteten die Nazis. Sie kerkerten Menschen ein, ermordeten viele. Der Widerstand dagegen war heldenhaft aber am Ende lange zu schwach. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung wach zu halten und entschieden gegen Neonazis und den Faschismus verharmlosende Leugner jeglicher Couleur Stellung zu nehmen“, sagt der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Pete Heuer.

Auf den Webseiten der Landeshauptstadt Potsdam unter www.potsdam.de, der Gedenkstätte unter www.gedenkstaette-lindenstrasse.de sowie auf den Social-Media-Kanälen wird morgen, 27. Januar 2021, Film- sowie weiteres Material zum Gedenktag bereitgestellt. Das Gedenken online widmet sich auch dem 2009 verstorbenen Auschwitz-Überlebenden Willi Frohwein und dem nach ihm benannten Platz in Babelsberg. Der Willi-Frohwein-Platz wird derzeit zu einem neuen Gedenkort umgestaltet.

Der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog eingeführt. Seither findet im Deutschen Bundestag eine Gedenkstunde statt. Anlass ist die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945.

In diesem Jahr wird die Gedenkfeier vor dem Hintergrund des Jubiläumsjahres „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben" begannen. Erinnert wird an viele Jahrhunderte prägende Kultur vor 1933, an den Zivilisationsbruch der Shoa und an das jüdische Leben seit 1945, im Schatten von Auschwitz.