Bei der gestrigen Sitzung des Kreisschulbeirats und des Kreiselternrats im Potsdamer Rathaus kündigte Oberbürgermeister Mike Schubert an, den gemeinsamen Meinungs- und Gedankenaustausch mit den Gremien weiter fortzuführen. „Es ist eine gute Tradition, dass die Verwaltung und die Vertreter der Lehrer-, Schüler- und Elternschaft aktuelle Fragen in der Potsdamer Schullandschaft miteinander diskutieren. Daran will ich festhalten und freue mich auf die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren“, sagte Schubert. An der Sitzung nahmen auch die Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Noosha Aubel, der Leiter des Kommunalen Immobilien Service (KIS), Bernd Richter, der Geschäftsführer der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP), Martin Grießner, sowie weitere Vertreter der Stadtverwaltung und des Staatlichen Schulamtes teil.
Werkleiter Bernd Richter informierte über die Stände aktueller Neubau- und Sanierungsvorhaben für Schule und Sport – darunter die Sanierung der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule und der Grundschule Am Kirchsteigfeld, die Erweiterung der Schilfhofschule und der Regenbogenschule sowie der Neubau der Grundschule im Bornstedter Feld II, der Grundschule Bornim und die Umbau- und Erweiterungsarbeiten am Standort Gagarinstraße. Diskutiert wurde auch der mögliche Einsatz einer Systembauweise bei der Errichtung neuer Schulen. Hier stellte der Werkleiter eine mögliche Beschleunigung von maximal zwölf Monaten in Aussicht. „Dem steht eine geringere Flexibilität in der Nachnutzung gegenüber, sodass hier eine genaue Abwägung stattfinden muss. Darauf werden wir aus Perspektive der Eltern- und Schulvertretung bei künftigen Projekten auch mit achten“, sagt die Vorsitzende des Kreisschulbeirates Grit Schkölziger.
Positiv bewerten die Gremien die Entwicklung der Reinigungsqualität an Potsdamer Schulen. „Hier hat der KIS nachgebessert – mit erkennbarem Ergebnis. Es werden deutlich weniger Beschwerden an uns herangetragen“, so der Kreiselternrats-Vorsitzende Markus Kobler.
Weiteres zentrales Thema war die IT-Ausstattung an Schulen, die aus Sicht des Kreisschulbeirats und des Kreiselternrates in der Vergangenheit nicht schnell genug voranging. Die Verwaltung stellte den aktuellen Stand und Lösungsansätze vor: Neben der Schaffung zusätzlicher Stellen sollen Mindeststandards eingeführt, Prozesse standardisiert und der sogenannte Roll-out in den Beschaffungsvorgang integriert werden. „Fehler aus der Vergangenheit werden nun korrigiert. Auch werden die Probleme bei der Personalfindung angegangen. Wir sind optimistisch, dass zukünftige Planungen besser und schneller ablaufen werden“, so Schkölziger. Der Elternbeiratsvorsitzende ergänzte: „Gleichzeitig fordern wir eine zügige Umsetzung der aktuell noch ausstehenden Anschlüsse und eine konsequente Umsetzung des IT-Masterplans.“
Die Verwaltungsspitze nutze die gestrige Sitzung, um den Gremien die engere Verzahnung der Bereiche Bildung und Jugend im von Noosha Aubel geleiteten Geschäftsbereich Bildung, Kultur, Jugend und Sport der neuen Verwaltungsstruktur darzustellen. „Nicht nur für das Thema Ganztagsschule ist es sinnvoll, dass die Bereiche Bildung und Jugend Entwicklungen von Anfang an gemeinsam denken und vorantreiben“, betonte Aubel, die sich für den Ausbau qualitativ hochwertiger Ganztagsangebote aussprach. „Dieser ist entscheidend für den Bildungserfolg und Bildungsgerechtigkeit.“ Aubel informierte über das Vorhaben der Verwaltung, neue Grundschulen als verlässliche Halbtagsgrundschulen zu gründen und in diesem Zusammenhang auch eine kommunale Hort-Trägerschaft zu erwägen. „Darüber hinaus werden wir die bestehenden Schulen, die sich auf den Weg zur verlässlichen Halbtagsgrundschule machen wollen, dabei unterstützen.“ Die Kreisgremien unterstützen den beabsichtigten qualitativen Ausbau und kündigten an, den Prozess weiter zu diskutieren und zu begleiten. Sie regten außerdem eine Überprüfung der Qualitätsstandards für Einzelfallhelfer in Schule und Hort an.
Fragen der Schülerbeförderung diskutierten die Gremien mit ViP-Geschäftsführer Martin Grießner. Hier hatte es Berichte von unterschiedlichen Prozederes und Laufzeiten von Schüler-Zeitkarten gegeben. Im Ergebnis waren sich die Schul- und Elternvertreter mit den Verkehrsbetrieben einig, dass ein einheitlicher Schülerausweis die Ausgabe von Zeitkarten für Schüler vereinfachen würde. Dieses Thema will die Vorsitzende des Kreislehrerrates nun mit den Potsdamer Schulleitern beraten.