Strukturanalyse des Lkw-Verkehrs und Fortschreibung des Lkw-Führungskonzepts

Lkw-Führungskonzept
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Lkw-Führungskonzept (Foto: Landeshauptstadt Potsdam/Bereich Verkehrsentwicklung)

Am 7. März 2012 wurde die „Strukturanalyse des Lkw-Verkehrs und Fortschreibung des Lkw-Führungskonzepts", erarbeitet von der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Vössing Vepro GmbH, durch die 42. Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

In der "Strukturanalyse des Lkw-Verkehrs und Fortschreibung des Lkw-Führungskonzepts" wurde der Lkw-Verkehr (Fahrzeugarten Lkw und Lastzüge) als ein Teil des Wirtschaftsverkehrs näher betrachtet und eine Einschätzung und Empfehlung zu verschiedenen Problembereichen vorgenommen.

Der Lkw-Verkehr ist einerseits notwendiger Verkehr zur Ver- und Entsorgung der Stadt, andererseits trägt er überproportional zur Lärm- und Schadstoffbelastung bei. Inwiefern in Potsdam ein Potenzial zur Minderung des Lkw-Verkehrs und dessen negativen Auswirkungen besteht, wurde in der vorliegenden Untersuchung näher geprüft.

Der Lkw-Verkehr tritt in Potsdam in den Hauptverkehrsstraßen konzentriert auf und spielt in allen anderen Straßen nur eine untergeordnete Rolle. Mit einem Anteil von unter 5 Prozent Lkw-Verkehr am Gesamtverkehr weist Potsdam im Gegensatz zu anderen Städten einen insgesamt geringen Lkw-Anteil auf.

Der Lkw-Durchgangsverkehrsanteil hat keine Quelle und kein Ziel in Potsdam und ist somit theoretisch vermeidbar. Mit Hilfe einer Kordonzählung wurde der Durchgangsverkehr festgestellt. Im Frühjahr 2011 wurde an den zwölf wichtigsten Einfahrtstraßen nach Potsdam mittels Videotechnik der Verkehr über einen Zeitraum von 24 Stunden aufgenommen und anschließend anonymisiert ausgewertet. Als Ergebnis der Kordonzählung ist festzuhalten, dass 3,8 Prozent des ein- und ausfahrenden Verkehrs der Verkehrsart Lkw-Verkehr zugeordnet werden können. Insgesamt sind nur 0,4 Prozent (674 Lkw und Lastzüge) der mittels der Videotechnik erfassten Fahrzeuge durchfahrende Lkw's. Aufgrund dieser geringen Menge an durchfahrendem Lkw-Verkehr ist auch das Verlagerungspotential vernachlässigbar gering.

Eine weitere gesonderte Auswertung wurde im Hinblick auf Mautumfahrer (Lkw > 12 t) vorgenommen. Seit Einführung der Maut im Jahr 2005 konnte keine signifikante Zunahme des Lkw-Verkehrs auf der Humboldt- bzw. Langen Brücke nachgewiesen werden. Zudem spricht die geringe Anzahl an durchfahrenden Lkw gegen einen erhöhten Anteil an Mautumfahrern.

Auch zukünftig soll der Lkw-Verkehr konzentriert auf den Hauptverkehrsstraßen gebündelt werden, um reine Wohngebiete und baulich ungeeignete Straßen zu entlasten. Das Lkw-Vorrangnetz aus dem Jahr 2005 konnte unter Berücksichtigung weiterer Konzepte weitestgehend bestätigt werden.

Als Fazit ist festzuhalten, dass aufgrund des geringen gesamtstädtischen Lkw-Anteils kein flächendeckender Handlungsbedarf besteht, punktuell jedoch die Probleme des Lkw-Verkehrs in Form von Lärm und Luftschadstoffen auftreten. Unterschiedliche Vertiefungsbereiche wurden detaillierter betrachtet. So wird in der Bahnhofstraße in Satzkorn die Geschwindigkeit örtlich auf 30 km/h beschränkt werden. In der Potsdamer Straße (B273), die für eine Bundesstraße mit 5 bis 6 Prozent einen geringen Lkw-Anteil am Gesamtverkehr aufweist, konnte im Sommer 2011 der sanierte Straßenabschnitt zwischen Schulplatz und Amundsenstraße eingeweiht werden und somit eine Verbesserung der Lärmsituation erreicht werden.

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