Stadtentwicklungskonzept Einzelhandel

STEK Einzelhandel
© STEK Einzelhandel
STEK Einzelhandel

Die Einzelhandelsentwicklung in Potsdam ist weiter dynamisch. Betriebe möchten neu ansiedeln oder an bestehenden Standorten erweitern. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen, auch weil der Wettbewerb mit dem Umland weiter zunimmt. Jedoch ist nicht jeder Standort sinnvoll für die Entwicklung der Stadt und die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung.

Aus diesem Grund verfolgen wir in Potsdam bereits seit vielen Jahren die räumliche Steuerung des Einzelhandels auf der Grundlage eines Einzelhandelskonzeptes. Dies mit gutem Erfolg: Das Angebot hat sich quantitativ und qualitativ immer weiter verbessert, der Einzelhandelsstandort Potsdam ist insgesamt gut aufgestellt. Ansiedlungen an städtebaulich unerwünschten Standorten konnten weitestgehend verhindert werden. Die Innenstadt hat sich dagegen bis zum Beginn der Corona-Pandemie sehr positiv entwickelt. Die Verkaufsflächen stiegen seit Jahren, der Leerstand war gering und meist nur temporär. Dies lag unter anderem an der klaren Fokussierung auf diesen Bereich.

Die Innenstadt war, ist und bleibt der wichtigste Einkaufsstandort in Potsdam und dementschprechend auch bei der konzeptionellen Einzelhandelsentwicklung. Das STEK Einzelhandel stellt die Innenstadt weiterhin an die Spitze der Zentrenhierarchie – wie die Vorgängerkonzepte. Die planerische Einzelhandelssteuerung ist darauf ausgerichtet, dass die Innenstadt in ihrer Situation und in ihrer Entwicklung nicht beeinträchtigt wird. Durch die Auswirkungen der Pandemie und sich verändernder Rahmenbedingungen steht der Handelsstandort Innenstadt unter Druck. Entscheidend für die Stärkung der Innenstadt ist ergänzend dazu vor allem die gezielte Unterstützung ihrer Entwicklung.

 

Stadtentwicklungskonzept Einzelhandel im Mai 2021 beschlossen

Die Landeshauptstadt Potsdam hat in Zusammenarbeit mit dem Fachgutachterbüro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH aus Köln das Stadtentwicklungskonzept (STEK) Einzelhandel erarbeitet. Die Stadtverordnetenversammlung hat es am 05.05.2021 beschlossen. Es löst damit das Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2014 ab.

Das STEK Einzelhandel ermöglicht der Landeshauptstadt, den Einzelhandel den Zielen der Stadtentwicklung entsprechend räumlich zu steuern und stellt ein städtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne des § 1 Absatz 6 Nr. 11 Baugesetzbuch (BauGB) dar, das in der bauleitplanerischen Abwägung zu berücksichtigen ist.

Für das STEK Einzelhandel wurden unter anderem die Angebots- und Nachfragestrukturen des Potsdamer Einzelhandels sowie die städtebaulichen und sonstigen Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung analysiert. Auf Basis der Analyse wurde ein übergeordnetes Zielsystem abgeleitet, an dem sich die zukünftige Einzelhandelsentwicklung ausrichten soll.

Gestützt wird das Zielsystem durch sogenannte Ansiedlungsleitlinien mit zugehöriger Matrix („Standortkatalog“), die eine sortiments-, größen- und standortbezogene Beurteilung von Einzelhandelsvorhaben im Sinne des STEK Einzelhandel ermöglichen und Empfehlungen für die Bauleitplanung geben. Grundsätzlich sollen Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevantem Hauptsortiment im Sinne der „Potsdamer Sortimentsliste“ vorrangig innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche angesiedelt oder erweitert werden; außerhalb dieser – an sonstigen integrierten Lagen und nicht-integrierte Lagen – sollen sie nur eingeschränkt oder gar nicht möglich sein. Der Standortkatalog fächert diesen Grundsatz weiter auf.

Die für Potsdam spezifische Sortimentsliste differenziert in nahversorgungsrelevante Einzelhandelssortimente (gleichzeitig zentrenrelevant), zentrenrelevante Einzelhandelssortimente sowie nicht-zentrenrelevante Einzelhandelssortimente. Zentrenrelevant sind dabei die Sortimente, die in Potsdam maßgeblich zu einem aus städtebaulicher Sicht wünschenswerten Einkaufserlebnis beitragen oder die Funktionsfähigkeit der definierten zentralen Versorgungsbereiche bestimmen.

Das Zentrensystem unterscheidet 16 vorhandene oder geplante zentrale Versorgungsbereiche: das Hauptzentrum Innenstadt, die Stadtteilzentren Babelsberg und Waldstadt sowie die Nahversorgungszentren Bornstedt – Potsdamer Straße, Bornstedter Feld – Nedlitzer Straße, Bornstedter Feld – Pappelallee, Drewitz, Golm/Eiche, Groß Glienicke, Kirchsteigfeld, Markt-Center, Schlaatz, Stern, Zentrum-Ost, Zeppelinstraße und das geplante Nahversorgungszentrum Krampnitz. Zudem gibt es mit den Bahnhofspassagen und dem Stern-Center zwei Sonderstandorte; sie tragen insbesondere auch zur Einzelhandelszentralität und zur Erfüllung oberzentraler Versorgungsfunktionen bei. Die Zentren und Sonderstandorte wurden räumlich abgegrenzt, städtebaulich-funktional analysiert und Empfehlungen zu deren Weiterentwicklung formuliert.

 

Fortschreibung Einzelhandelskonzept 2014

Das Einzelhandelskonzept wurde im Mai 2014 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Es enthält Strukturdaten zur Einzelhandelsentwicklung, künftigen Entwicklungsspielräumen, dem Zentrenkonzept mit Grundsätzen und Leitlinien zur räumlichen Entwicklung. Den Erarbeitungsprozess hat der Arbeitskreis Einzelhandel begleitet, dem Vertreter des Handels, der Politik und der Verwaltung angehören. Die Potsdamer Bürger haben sich in drei öffentlichen Veranstaltungen eingebracht. Außerdem wurden die Nachbargemeinden beteiligt. Hauptziele des Konzeptes sind die Sicherung der bestehenden Zentren und der verbrauchernahen Versorgung ebenso wie die Weiterentwicklung des Einkaufsstandortes Potsdam insgesamt und die Stärkung der Zentralität der Landeshauptstadt.

 

Einzelhandelskonzept 2008

Das von der Stadtverwaltung gemeinsam mit der GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH erarbeitete Einzelhandelskonzept wurde von den Stadtverordneten am 10. September 2008 beschlossen. Als Fortschreibung des Zentrenkonzeptes von 2001 bildet es das strategische  Rahmenkonzept für die Steuerung der Einzelhandelsentwicklung in der Landeshauptstadt Potsdam bis zum Jahr 2015.

 

Kontakt
Herr Gutschow, Bereich Gesamtstädtische Planung
sebastian.gutschow@rathaus.potsdam.de

Frau Rackwitz, Bereich Wirtschaftsförderung
wirtschaftsfoerderung@rathaus.potsdam.de

 

Downloads

Weitere Beiträge

Wirtschaftsbeigeordneter Bernd Rubelt und Fritz Thielemann und Eike Neubarth von der Händlergemeinschaft ici! Potsdam gaben am 26. September 2023 den Startschuss für den digitalen Einkaufsgutschein in Potsdam.
© Landeshauptstadt Potsdam/Markus Klier

432 | Potsdam bekommt einen digitalen Einkaufsgutschein

Der Beigeordnete für den Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam, Bernd Rubelt, der Leiter des Bereichs Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Potsdam, Stefan Frerichs und Eike Neubarth, Vorstandsvorsitzender der Händlergemeinschaft ici! Potsdam gaben am 26. September 2023 den Startschuss für den digitalen Einkaufsgutschein in Potsdam.
Brandenburger Straße mit St. Peter und Paul Kirche
© Brandenburger Straße mit St. Peter und Paul Kirche

Einzelhandel

Die Potsdamer Innenstadt ist der wichtigste Einkaufsstandort und touristischer Besuchermagnet. Da sich die Kundenansprüche und das Konsumverhalten nachhaltig gewandelt haben, braucht es neue Ideen für den urbanen Raum - insbesondere für den Einzelhandel. Die Landeshauptstadt Potsdam hat daher einen Leitbildprozess für eine zukunftsweisende Entwicklung der Potsdamer Innenstadt initiiert.