Das Kirchsteigfeld

– neue Konzeption für die Flächen des Bebauungsplan Nr. 18 „Kirchsteigfeld“ , 5 Änderung Teilbereich östlich der Ricarda-Huch-Straße -
Städtebaulicher Entwurf - Bebauungsplan Nr. 18 „Kirchsteigfeld“ , 5 Änderung Teilbereich östlich der Ricarda-Huch-Straße
© Landeshauptstadt Potsdam

Neue Planungsansätze

In der ersten Jahreshälfte 2023 wurde in einer Reihe thematischer Fachdiskurse gemeinsam durch Vertreter*innen der Eigentümerseite, der Verwaltung der Landeshauptstadt, externen Gutachter*innen und Planer*innen eine neue Konzeption zur Entwicklung der Flächen zwischen Ricarda-Huch-Straße und BAB A 115 erarbeitet.

Wesentliche Planungsziele, die sich aus dieser Diskussion ergeben haben, sind die Entwicklung eines urbanen Gebietes mit einer guten Mischung aus Gewerbe, Wohnen und sozialen sowie kulturellen Einrichtungen. Dabei soll das bestehende Zentrum des Kirchsteigfeldes im Bereich der Anni-v.-Gottbergstraße gestärkt und über die Ricarda-Huch-Straße hinweg in das Plangebiet hinein entwickelt werden. Die Schaffung von ca. 1000 Wohnungen in verschiedenen Größen und für ein breites Nutzerspektrum sowohl im freifinanzierten als auch im gefördertem Sektor, für ca. 1900 Einwohner*innen ist ebenso möglich wie die Schaffung von Flächen für Unternehmen mit bis zu 1600 Arbeitsplätzen vor Ort sowie die Neuanlage einer sogenannten Südanbindung und dem damit verbundenen leistungsfähigen Ausbau des Knotenpunktes L79/Trebbiner Straße zu einem Kreisverkehr. 

Weitere Schritte

Diese Konzeption soll, vorbehaltlich des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung als Grundlage für die weitere Entwicklung dieser Flächen dienen. Dazu wird die Verwaltung im 1. Halbjahr 2024 eine entsprechende Leitentscheidung als Beschlussvorlage in die Stadtverordnetenversammlung einbringen.

Bürgerinfoabend

Am 07.12.2023 wurden interessierten Bürger*innen, im Rahmen eines Bürgerinfoabends, in der Versöhnungskirche im Kirchsteigfeld, über die Ergebnisse des Diskussionsprozesses informiert. Die Bürger*innen hatten dabei Gelegenheit Ihre Fragen, Anregungen und Hinweise mit den Anwesenden Fachplaner*innen zu diskutieren.

Informationen zur Veranstaltung und die Dokumentation finden Sie unter: www.potsdam-kirchsteigfeld.de.

Bisherige Entwicklung und städtebauliche Planung

Das Kirchsteigfeld liegt im Südosten des Stadtgebietes, zwischen der Großsiedlung Drewitz, dem Dorfkern von Drewitz und der BAB A115. Diese Fläche, die noch in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, als landwirtschaftliche Fläche genutzt wurde, entwickelte sich im Rahmen der Umsetzung des, durch Rob Krier und Christoph Kohl entwickelten städtebaulichen Konzeptes, ab den 90er Jahren zu einem neuen Stadtteil der Landeshauptstadt Potsdam. Das nah der Parforceheide gelegene und gut über die Tram erschlossene Kirchsteigfeld verfügt heute über ca. 5000 Einwohner, es gibt Kitas und Schulen.

Das Quartier ist baulich durch eine an den klassischen europäischen Stadtmodellen orientierte Blockrandbebauung, mit Einbeziehung landschaftlicher Elemente wie dem Hirtengraben geprägt. 

Im Kirchsteigfeld sollte eine gute Mischung aus Wohnen und Arbeiten entstehen, eine „gemischte Stadt der kurzen Wege“.

Während der Wohnungsbau weitgehend nach den ursprünglichen Planungen umgesetzt wurde, konnte die Gewerbefläche, zwischen Ricarda-Huch-Straße und BAB A115  – mit etwa 10 Hektar – bislang nicht entwickelt werden. Die Nachfrage nach mehrgeschossigen Büroflächen war Mitte der 90iger Jahre nicht ausreichend, zudem wurde die anfangs geplante Südanbindung nicht realisiert.

Im Laufe der Jahre wurden unterschiedlichen Ansätze zu Aktivierung der Flächen verfolgt. Diese reichten von Überlegungen zur Entwicklung großflächiger Einzelhandelsstandorte, der Einleitung sogenannter „Vorbereitender Untersuchungen“ -  um die Entwicklung der Gewerbeflächen genauer auszuloten; bis hin zu einer Konzeptentwicklung die neben büroorientierten Gewerbeflächen dann auch die Entwicklung von Wohnen vorsah.