Pressemitteilung Nr. 77 vom 16.02.2006 Malerei und Grafik von Paul August (1906 - 1980)

- Sonderausstellung des Potsdam-Museums -

Heute eröffnet die Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport Gabriele Fischer die Sonderausstellung mit Malerei und Grafik von Paul August aus Anlass s eines 100. Geburtstages am 02.März. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Potsdam-Museums, Geschichte und Kunst, mit dem Potsdamer Kunstverein e.V. und wird in der Benkertstraße im Holländischen Viertel bis zum 17. März gezeigt.

1906 in Ostpreußen geboren, erlernte der Kunstpädagoge, Maler und Grafiker Paul August das Malerhandwerk und arbeitete als Meister an verschiedenen Orten Deutschlands, so auch in Potsdam, wo er 1931 heiratete. Im Jahr 1939 in die Wehrmacht eingezogen, wurde nach einer Minenverletzung der linke Unterschenkel amputiert. Als Kriegsversehrter aus der Wehrmacht entlassen studierte er dann bis 1945 an den Kunsthandwerkschulen Posen, Königsberg und Berlin. Ende 1944 zog Paul August mit Familie nach Potsdam.

Angeregt durch Otto Nagel und beauftragt von der neuen Stadtverwaltung dokumentierte er gemeinsam mit Potsdamer Künstlern Walter Bullert, Hubert Globisch, Otto Heinrich, Egon von Kameke und Hans Klohss 1945 und 1946 in Zeichnungen und Aquarellen die historische Innenstadt. Paul August verstand es, noch in den Ruinen die einstigen architektonischen Kostbarkeiten zu würdigen und mit Zeichen des Wiederaufbaus und Neubeginns zu verbinden. Es entstanden Arbeiten von überzeugender Qualität. Die Beschäftigung damit könnte Anregung für einen behutsamen und weitsichtigen Umgang mit dem in drei Jahrhunderten gewachsenen Stadtorganismus sein.

Als 40jähriger wurde er zum Mitbegründer des Schutzverbandes Bildender Künstler und 1948 Lehrer an der von Werner Nerlich 1947 gegründeten Landesmalschule Potsdam. Bis 1971 gab er Unterricht in den Fächern Kunstgeschichte, Stilkunde, Werkstoffkunde, Naturstudium und Technologie an der späteren Fachschule für Werbung und Gestaltung Potsdam. Darüber hinaus leitete er Kurse in Zeichnen und Malen an der Volkshochschule Potsdam.

In den über 20 Jahren Lehrtätigkeit konnte er seine Erfahrung und Belesenheit an eine ganze Reihe von Schülern weitergeben. Irene Fürstenberg, Ruth Pape, Manfred Rößler und Klaus Winter und viele weitere verdanken ihm bis heute eine theoretische und praktisch gediegene Ausbildung.