Pressemitteilung Nr. 51 vom 25.01.2005 Entente Florale Europa 2005 – Potsdam blüht auf

Die Landeshauptstadt Potsdam hat sich im Jahr 2004, dem Jahr der Parks und Gärten, erfolgreich am Wettbewerb „Entente Florale - Unsere Stadt blüht auf“ beteiligt.

Unter Einbeziehung von Bürgern und Gewerbe war es möglich, auf nationaler Ebene eine Goldmedaille zu erringen. 36 Städte hatten sich am Wettbewerb beteiligt. Die Landeshauptstadt Potsdam erhielt eine der elf Goldmedaillen und als besondere Auszeichnung den Auftrag, Deutschland im Jahr 2005 in der europäischen Liga zu vertreten.

Eine erfolgreiche Teilnahme an diesem internationalen Wettbewerb steigert Ansehen und Bekanntheitsgrad Potsdams in ganz Europa. Der Erfolg wird zu einem Positivkriterium bei der Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europa 2010.

Unsere Anstrengungen im Zusammenhang mit der Wettbewerbsteilnahme „Potsdam blüht auf“ kommen auch in der Gastgeberrolle am 3. Oktober bei der zentralen Festveranstaltung am 15. Jahrestag der Deutschen Einheit zum Tragen, zu der mehrere hunderttausend Besucher in der Landeshauptstadt Potsdam erwartet werden.

Der Wettbewerb stellt einen wichtigen Baustein zum Themenjahr „Lebendige Stadt 2005 – Potsdam entdecken“ dar.

Die Vorbereitung auf den Europawettbewerb hat bereits kurz nach der Preisverleihung 2004 mit der Dankveranstaltung, zu der alle Sponsoren und Partner eingeladen waren, und der Auswertung der Aktivitäten zum Bundeswettbewerb begonnen. Dabei richtete sich der kritische Blick auf die Standorte von Schmuckpflanzungen und die Pflanzenauswahl ebenso, wie auf die Öffentlichkeitsarbeit, die Zusammenarbeit mit Partnern und die Maßnahmen zum Umgang mit Sponsoren.

Wichtige Grundlage dieses Sondierungsprozesses ist der Abschlussbereicht der Jury, die Potsdam im Juli 2004 bewertet hat. Zusammenfassend wurden von der Jury folgende Anregungen übermittelt:

- Die Grünkompetenz in der Fachverwaltung sollte als Voraussetzung für die weitere zielstrebige Stadtentwicklung erhalten und gestärkt werden. (Stellenwert des Stadtgrüns in Politik u. Verwaltung)
- In den Planungskonzeptionen sind die Nachhaltigkeitskriterien vertieft zu entwickeln. 
- Eine Auflage kommunaler Förderprogramme wäre wünschenswert. (Planungs- u. Rechtsgrundlagen, Förderprogramme, nachhaltige Siedlungsentwicklung)
- Die Pflanzenverwendung ist im Umfang steigerungsfähig. (Innerstädtischer Handel und Gewerbe)
- Beim weiteren Stadtumbau sollte die Wirkung der Bauten auf das Landschaftsbild
- Berücksichtigung finden. (Mehrgeschossiger Wohnungsbau, Altenheime und Krankenhäuser)
- Die Zusammenarbeit mit Hotels und Gaststätten könnte verbessert werden. Der Stellenwert von Grün erscheint im Hotel- und Gaststättengewerbe steigerungsfähig.
- Dokumentationen der umfangreichen Artenschutzmaßnahmen wurden beschrieben, konnten aber nicht besichtigt werden. (Schutzkonzepte für wild lebende Pflanzen u. Tiere, Biotope)
- Die angestrebte hohe Qualität des Stadtgrüns bedarf auch für die Zukunft einer engen Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und dem Entwicklungsträger Bornstedter Feld. (Präsentation im Rahmen des Wettbewerbs/Gesamteindruck)
- Es müssen Konzepte entwickelt werden, die auch ohne ein Themenjahr die Initiativen zur Stärkung der grünen Infrastruktur in der Zukunft sichern. (Präsentation im Rahmen des Wettbewerbs / Gesamteindruck)

Handlungsschwerpunkte

Die Ergebnisse der Auswertung wurden in einem weiteren Schritt mit den Bewertungskriterien des Europawettbewerbes abgeglichen. Hieraus wurden folgende Handlungsschwerpunkte definiert:

1. Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit
Am 16. März läutet eine Auftaktveranstaltung die Teilnahme am Wettbewerb ein. Mit
Hilfe eines Faltblattes und Aufklebern sowie Blumensamentütchen wird für die
Teilnahme am Wettbewerb geworben. Mit gezielten Anschreiben an verschiedene
Partner soll der Wettbewerb intensiver kommuniziert werden. Es liegt ein gesondertes
Kommunikationskonzept vor.

2. Beibehaltung der im Jahr 2004 neu installierten Schmuckpflanzungen mit veränderten und optimierten Pflanzkonzepten
Bereits im Herbst 2004 wurden ca. 100.000 Tulpen-, Narzissen- und Traubenhyazinthenzwiebeln und -knollen an über 30 Standorten ausgebracht. Die Ausschreibungen für die Frühjahrs- und Sommerblumenlieferungen sind erfolgt.
Als weitere Beiträge zum Europawettbewerb soll auf den Nordausgang des Bahnhofs an der Babelsberger Straße ein besonderes Augenmerk gerichtet werden und ein Aussichtspunkt auf dem Mühlenberg, Gregor-Mendel-Straße, gestaltet werden.

3. Frühzeitige Einbeziehung der mit der Herstellung von Ordnung und Sicherheit betrauten Bereiche und Institutionen
Hierzu zählen neben den Bereichen Ordnung und Sicherheit sowie Verkehrsanlagen, auch die STEP GmbH und ViP GmbH. In Kooperation mit den Stadtwerken wird eine Plakataktion mit dem Arbeitstitel „Sicher, Sauber, Schön – Lebendig!“ durchgeführt. Auch markante Trafohäuschen im Stadtbild werden wieder künstlerisch gestaltet.

4. Verstärkte Einbeziehung des Bereiches Sicherheitskonferenz zum Thema AGENDA 21, des Bereiches Umwelt und Natur zum Thema Umwelt- und Naturschutz / Umwelterziehung sowie des Bereiches Wirtschaftsförderung zum Thema Tourismus
Der Wettbewerb beruht auf den Zielen der Agenda 21. Die Jury wird die Umsetzung innerhalb der Stadtverwaltung abfragen, so dass dem Thema ein erhöhter Stellenwert zukommen muss. Das Gleiche gilt für die Themen Umwelt- und Naturschutz sowie Umwelterziehung. Der touristische Aspekt einschließlich des Potsdamer Veranstaltungsprogramms stellt neben dem „Grün“ einen besonderen Schwerpunkt beim Wettbewerb dar. Mindestens ein Jurymitglied wird sich bei der Bewertungsfahrt nur dem Thema Grün und Tourismus widmen.

5. Verstärkte Motivierung und Unterstützung der Innenstadthändler und –unternehmen zum und beim Umgang mit Blumenschmuck
Sowohl aus dem Bewertungsprotokoll der Jury als auch in einem ersten Vorbereitungstreffen mit dem „Berater-Team“ der Entente Florale Deutschland wurde deutlich signalisiert, dass der Bereich Innenstadt / Fußgängerzone, insbesondere die Friedrich-Ebert-Straße, die Brandenburger Straße und die Gutenbergstraße noch einer „floralen“ Aufwertung bedarf und die Bemühungen von Gaststätten und Hotels noch intensiviert werden sollen.
In einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe „Innenstadt“ wurden bereits erste Handlungs- und Gestaltungsstrategien diskutiert und entwickelt. Der Kontakt zum Bereich Wirtschaftsförderung, zur Arbeitsgemeinschaft Innenstadt Potsdam e. V. und zur Arbeitsgemeinschaft Babelsberg sowie zum Centermanagement des Markt-Centers und der Wilhelmgalerie, der Geschäftsführung von Karstadt, den Hotels und Gaststätten (HOGA und ERFA-Gruppe) und der IHK wurde hergestellt.

6. Fortführung des intensiven Dialogs mit den Sponsoren, Förderern und Unterstützern und Partnern wie Wohnungswirtschaft, Entwicklungs- und Sanierungsträger, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Bürgerinitiativen, TLG, Schulen, Urania, Kleingärtner usw.
Die Werbung für Sponsoren wird intensiviert. So werden in diesem Jahr auch die Logos der Firmen im Internet sowie auf der Rückseite der Dokumentation für die Jury als auch der abschließenden Fotodokumentation zum Europawettbewerb 2005 abgedruckt. Die Schilder an den Pflanzbeeten mit Benennung der jeweiligen Sponsoren werden wieder aufgestellt.

Zeitplan


September 2004 Dankveranstaltung für die Sponsoren

Oktober 2004 Auswertung des Projektes 2004 (Standorte von Beeten, Art der
Bepflanzung, Maßnahmen zur Werbung von Sponsoren, Öffentlichkeitsarbeit)
Vorgespräche mit der Entente Florale

Herbst 2004 fast 100.000 Blumenzwiebeln und –knollen an 36 Standorten

November 2004 Gründung der Arbeitsgruppe Innenstadt

Dezember 2004 Ausschreibung der Frühjahrs- und Sommerblumen
Entwicklung von Pflanzkonzepten

Januar 2005 Erste Kontaktaufnahme mit potenziellen Sponsoren und interessierten Bürgergruppen (BIs, Hotels und Gaststätten, Garten- und Landschafts-
bauverbände, Schulen)

Anfang März 2005 Bekanntgabe des Jury-Bereisungstermins

16. März 2005 Auftaktveranstaltung

Ende März 2005 Pflanzung der Frühjahrsblumen

Mai 2005 Pflanzung der Sommerblumen

Juli/August 2005 Jury-Bewertungstour

Appell

Wir rufen alle Potsdamer auf, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Sei es mit einem Balkonkasten, einem Vorgarten oder Hausgarten, mit einer grünen Patenschaft oder mit finanzieller Unterstützung!

Vorgärten und Hausgarten sind nicht nur für die Jury von höchstem Interesse. Es wird auch von der Zeitschrift „Mein schöner Garten“ ein Sonderpreis für den schönsten Hausgarten verliehen. Nutzen Sie die Winterruhe, um Ihren schlummernden Gartenträumen neues Leben einzuhauchen, getreu Karl Foersters Ausspruch: „Wer Träume verwirklichen will, muss tiefer träumen und wacher sein als andere!“

Helfen Sie mit, Potsdam noch liebens- und lebenswerter zu gestalten. Ansprechpartner sind Frau Schneider (Tel. 289 46 11) oder Herr Repp (Tel. 289 46 03) im Bereich Grünflächen.