Entsprechend den Aufträgen der Stadtverordnetenversammlung wurde durch die Verwaltung ein öffentlicher Teilnahmewettbewerb zur Übertragung des Kulturhauses Rathaus Babelsberg in eine freie Trägerschaft ausgeschrieben. Zwei anerkannte freie Träger haben sich daran beteiligt.
Zur fachlichen Auswahl wurde eine Kommission gebildet, bestehend aus Bereichen der Verwaltung, Mitgliedern des Kulturausschusses verschiedner Fraktionen, einem Vertreter eines Vereins und Profilträger des Hauses, sowie dem Geschäftsführer von Stadtkontor als kompetenten Entwicklungsträger für Babelsberg. Die Auswahlkommission tagte dreimal und hat sich intensiv mit den vorgelegten inhaltlichen Konzeptionen einschließlich der Finanzkonzepte der beiden Teilnehmer befasst.
Das Auswahlverfahren schloss mit dem Votum der Kommission ab, dem AWO Kreisverband Potsdam e.V. die Trägerschaft zu übertragen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass die Bürgerhaus- und Stadtteilfunktion im dem vorgelegten Nutzungskonzept in hohem Maße erfüllt wurde. Absprachen mit bisherigen Nutzern des Hauses wurden geführt und es sollen weitere Synergieeffekte zu bestehenden Vereinen und ihren Angeboten erreicht werden. Die kontinuierliche Auslastung des Hauses wird in dem Konzept gewährleistet und die geforderte Zielgruppenansprache, Kinder, Familien, Senioren wird ebenfalls realisiert. Es wurde die Bereitschaft zur Übernahme einer Personalstelle als Koordinator im Haus erklärt, im Finanzplan wird das Zuschusslimit eingehalten, eigene Programme und Projekte sind ausfinanziert.
Es wurde eine Beschlussvorlage für die Stadtverordnetenversammlung erarbeitet, die im Kulturausschuss und im Jugendhilfeausschuss im Januar zur Beratung vorgestellt wird und der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2005 zur Entscheidung vorliegt.
Mit der Übertragung des Kulturhauses Babelsberg in eine freie Trägerschaft verfolgt die Stadt das Ziel der Haushaltskonsolidierung, der Zuschuss wurde auf 75 T€ festgeschrieben. Diese werden als Grundzuschuss an den Betriebskosten und für die Förderung einer Personalstelle, die zum freien Träger übergehen soll, gewährt. Auch die weitere Profilierung des Hauses zum stadtteilorientierten Kultur- und Bürgerhaus mit ausgeprägten sozialen und kulturellem Profil soll vorangetrieben werden.
Die Stadt wird mit der Übergabe des Hauses an einen freien Träger ihre kulturpolitische Verantwortung nicht abgeben. In einem entsprechenden Betriebsüberlassungsvertrag wird neben dem zukünftigen Profil des Hauses auch die Arbeit, der bereits im Haus tätigen Vereine wie der Potsdamer Kunstschule, der Singschule Babelsberg, der Stadt-Spiel-Truppe und des Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf gesichert.