Pressemitteilung Nr. 644 vom 03.10.2013 Potsdamer Einheitsfest mit Ehrengast Dr. Manfred Stolpe

Die Landeshauptstadt Potsdam und der Verein Musik an St. Nikolai Potsdam haben am gestrigen Vorabend des Tages der Deutschen Einheit mit einem Festkonzert den 23. Einheitstag gefeiert. Auf dem Programm in der Potsdamer Nikolaikirche standen neben Festreden ausgewählte Werke von Ludwig van Beethoven, musikalisch begleitet von der Neuen Potsdamer Hofkapelle und dem Nikolaichor Potsdam.

Im Rahmen der Veranstaltung hat sich Dr. Manfred Stolpe, früherer Ministerpräsident des Landes Brandenburg, ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Potsdam eingetragen. Die Laudatio auf ihn hielt sein Nachfolger im Amt, Ministerpräsident a.D., Matthias Platzeck. Dr. Stolpe hielt anschließend die Festansprache. Vor der Festveranstaltung wurde mit einem kleinen Rundgang in der Nikolaikirche die neue Orgelausstellung eröffnet. Sie wirbt für den Bau der neuen großen Nikolaiorgel unter der hohen Schinkelschen Kuppel.

Für die Landeshauptstadt Potsdam drückte Oberbürgermeister Jann Jakobs seine Freude darüber aus, dass sich der frühere Ministerpräsident Dr. Stolpe im Goldenen Buch der Landeshauptstadt verewigte. Er bezeichnete ihn als einen der Wegbereiter der Deutschen Einheit, der nach erfolgter Wiedervereinigung als Ministerpräsident des Landes Brandenburg einen entscheidenden Beitrag dafür geleistet habe, "dass die staatliche Einheit Deutschlands zu einer Lebenswirklichkeit im Land Brandenburg wurde". Wir dokumentieren das Grußwort von Oberbürgermeister Jann Jakobs auf der Festveranstaltung:

"Sehr verehrter Herr Dr. Stolpe,
sehr geehrter Herr Platzeck,
sehr geehrte Frau Asmus,
sehr geehrter Herr Geywitz,
sehr geehrter Herr Minister Holzschuher,
sehr geehrte Landtagsabgeordnete,
sehr geehrter Herr Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung,
liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,
verehrte Gäste !

Ich freue mich, Sie alle am Vorabend der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit begrüßen zu können.

Traditionell findet das Festkonzert in der Nikolaikirche statt, zu dem ich auch die Neue Potsdamer Hofkapelle und den Nikolaichor Potsdam recht herzlich begrüße - und darf das auch im Namen unseres Mitveranstalters, dem Verein Musik an St. Nikolai Potsdam, sagen.

Der Tag der Deutschen Einheit jährt sich in diesem Jahr zum 23. Mal.

Es ist für mich ein willkommener Anlass, das Werk derjenigen zu würdigen und ihnen auch zu danken, die in den Jahren 1989 und 1990 mit Mut, Courage und Unerschrockenheit die friedliche Revolution möglich gemacht haben.

Diese Menschen, unter ihnen auch ganz viele Potsdamerinnen und Potsdamer, haben unter größtem persönlichen Einsatz für Demokratie, Freiheit, Menschenwürde gekämpft. Sie haben sich in schwierigen Zeiten nicht für einen leichten Weg des Mitmachens entschieden, sondern für eine Veränderung der Gesellschaft gekämpft. Das verdient unsere allergrößte Hochachtung.

Willy Brandt hat einmal gesagt: "So wie die Freiheit eine Voraussetzung für die Demokratie ist, so schafft mehr Demokratie erst den Raum, in dem Freiheit praktiziert werden kann."

Ich freue mich, dass wir heute im Rahmen des Festkonzerts auch Ministerpräsident a.D. Dr. Manfred Stolpe zu Gast haben, der sich später ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Potsdam eintragen wird.

Das ist eine große Ehre für uns. Wann, wenn nicht anlässlich des Tages der Deutschen Einheit, passt das besser.

Manfred Stolpe hat in seinen kirchlichen Funktionen in der DDR nie aufgehört, an ein gemeinsames Deutschland zu glauben.

Als Konsistorialpräsident war ihm tagtäglich vor Augen, dass die staatliche Teilung nur notgedrungen akzeptiert werden muss, man sich jedoch nicht damit abfinden sollte, dass Familien getrennt, Menschen in ihren Freiheiten beschnitten werden.

Als Ministerpräsident leistete Manfred Stolpe einen entscheidenden Beitrag, dass die staatliche Einheit Deutschlands zu einer Lebenswirklichkeit im Land Brandenburg wurde - auch dafür gebührt ihm Anerkennung und Dank!

Ich freue mich, dass wir mit seinem Nachfolger im Amt als Ministerpräsident, Matthias Platzeck, einen hervorragenden Laudator gefunden haben, der die Lebensleistungen von Dr. Stolpe sicher am besten beschreiben kann.

Ich wünsche Ihnen allen einen angenehmen, froh besinnlichen Abend!"