Insulin der Zukunft wird in Potsdam produziert

GlucoMetrix startet im GO:IN

Ruhpolding/Potsdam - Die GlucoMetrix AG hat in Potsdam ein neues Chemielabor eröffnet. Angesiedelt im Innovationszentrum GO:IN startete das Unternehmen Anfang des Jahres mit sechs Laborarbeitsplätzen. Weitere Einstellungen sind bereits erfolgt, bis Ende des Jahres sind 18 Arbeitsplätze geplant.

„Das Chemielabor ist die Grundlage für die künftige Produktion des neu entwickelten rekombinanten Insulins für die klinische Phase. Produziert wird künftig nach den Grundregeln der Weltgesundheitsorganisation für 'Gute Herstellungspraktiken', kurz GHP. Die innovative Insulinsubstanz verspricht nicht nur verbesserte pharmazeutische Eigenschaften mit geringeren Nebenwirkungen für Diabetes-Patienten, sondern auch eine deutliche Verringerung der bislang üblichen Produktionskosten", teilt GlucoMetrix-Vorstand Peter Paul Schikora mit.

„Wenn wir die Bestätigung aus den klinischen Studien haben, wollen wir die Fertigung in Golm aufbauen", kündigt Schikora an. Geplant ist eine Insulinfabrik mit 200 bis 220 Mitarbeitern. 80 bis 90 Millionen Euro will Glucometrix investieren. Zwei Tonnen Insulin sollen pro Jahr hergestellt werden. Los geht es allerdings erst in zwei bis drei Jahren. So lange braucht es, bis Planung und Bau abgeschlossen sind. „Wir brauchen Reinräume, die zertifiziert werden. Das dauert", erklärt Schikora.

Seinem Forscherteam war erst vor kurzem ein entscheidender Durchbruch in der Insulin-Entwicklung gelungen: Bei der Insulin-Produktion werde die Auflösung von Protein-Aggregaten und ein chemisches Refolding nicht mehr nötig sein. „Dadurch wird der Wirkungsgrad des Produktionsprozesses von 40 auf etwa 70 Prozent erhöht. Gleichzeitig sinken die Produktionskosten gegenüber herkömmlichen Herstellungsmethoden um bis zu 50 Prozent", so Schikora.

Das Insulin der Zukunft werde weniger Insulin-Isoformen enthalten, als das herkömmliche Insulin. Dadurch steigere es die Lebensqualität vor allem von jenen Diabetikern, die bisher bei Insulintherapien mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben.

Quelle: www.openpr.de