Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen

(1604-1679)

Erst 32-jährig, wurde Johann Moritz von Nassau-Siegen 1636 durch die Westindische Compagnie zum Generalgouverneur und militärischen Oberbefehlshaber der niederländischen Besitzung "Nieuw-Holland" im Nordosten Brasiliens ernannt. 1644 kehrte er in den militärischen Dienst der Niederlande zurück und stieg dort bis zum 1. Feldmarschall auf.

Er blieb auch dann weiter in niederländischen Diensten, als er 1647 vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu dessen Statthalter der westdeutschen brandenburgischen Gebiete (Kleve, Minden) ernannt wurde. Gemeinsam mit Luise Henriette von Oranien, der ersten Frau des Kurfürsten, wurde er zum Vermittler niederländischer Kultur und niederländischen Expertentums für Brandenburg.

1664 schrieb Fürst Moritz von Nassau an Friedrich Wilhelm den berühmt gewordenen Satz "daß gantze Eylandt mus ein paradis werden". Er beriet den Großen Kurfürsten in allen Fragen der Architektur und Gartengestaltung, vermittelte Baumeister, Festungsbauer, Künstler und Handwerker an den brandenburgischen Hof.

"Bauen, graben, pflantzen", das sei sein hauptsächliches Interesse. So erwähnte es Johann Moritz öfter in seinen Briefen. Dank seiner Freundschaft mit dem Großen Kurfürsten konnte er auch in Potsdam diesen Interessen nachgehen und hier die Grundlagen für die heutige Kulturlandschaft schaffen.