Otto III.

(Ein wenig vor der Zeit: 980-1002, König 983, Kaiser 996)

"Dass wir ... unserer lieben Tante Mathilde, der ehrenwerten Äbtissin der Quedlinburger Kirche, von Unserem Eigentum zwei Plätze gegeben haben, Poztupimi und Geliti genannt ..."

Der 13-jährige König Otto III. war es, der am 3. Juli 993 Potsdam verschenkte und damit im Mittelalter für die erste urkundliche Erwähnung des Ortes sorgte. Historiker sind der Auffassung, dass Otto damals etwas verschenkt haben könnte, was er nicht besaß, worauf aber sein Interesse gerichtet war. Er tat dies, um das Gebiet um Potsdam dem Zugriff eines polnischen Herzogs zu entziehen.

Durch die Schenkung an seine Tante Mathilde, die Äbtissin des bedeutenden Stiftes Quedlinburg, stellte er das Territorium gewissermaßen unter den Schutz des Papstes. Gleichwohl muss man heute davon ausgehen, dass weder der König noch seine Tante die Gegend um Poztupimi wirklich in Besitz nehmen konnten.

Als das Potsdamer Gebiet im 12. Jahrhundert endgültig unter deutsche Herrschaft kam, war die Urkunde, die heute im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalts in Magdeburg aufbewahrt wird, bereits in Vergessenheit geraten. Sie wurde erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckt, möglicherweise vom Freiherrn von Gundling.