Wie tolerant waren die Hohenzollern? Das Edikt von Potsdam und die Hugenotten in Brandenburg-Preußen

14. September 2024 | 17:00 – 19:00 Uhr
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Matthias Asche (Universität Potsdam)

Das Potsdamer Edikt von 1685 gilt als Meilenstein im Aufstieg der brandenburgischen Hohenzollern zur europäischen Großmacht. Es steht am Beginn eines mythisch verklärten Preußenbildes, geprägt durch kulturprotestantisch-borussische Geschichtsschreibung. Im heutigen Brandenburg wird dem Edikt Modernität und Toleranz zugeschrieben, doch diese Deutung ist kritisch zu prüfen. Der historische Kontext, die Inhalte und Umsetzungen sowie die innen- und außenpolitischen Ziele des Großen Kurfürsten werden analysiert. Insbesondere die hohezollernsche Siedlungs- und Kolonisationspolitik nach dem Dreißigjährigen Krieg zeigt, dass das Edikt kein "Toleranzedikt" war. Es diente als Instrument einer restriktiven Kirchenpolitik und wurde erst später durch die Hugenotten selbst positiv verklärt und somit Teil der preußischen Staatslegende.

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung “ToleranzRäume Brandenburg” statt.

Veranstaltungsort

Französische Kirche
Charlottenstraße 55-58
14467 Potsdam
Deutschland

Veranstalter

Neues Potsdamer Toleranzedikt e.V.