Potsdams Kinder und Jugendliche beteiligen

Kinder- und Jugendbeteiligung in Potsdam
© Kinder- und Jugendbeteiligung in Potsdam
Kinder- und Jugendbeteiligung in Potsdam

Du willst etwas verändern, Unterstützung für eigene Projekte erhalten, nervige Themen in Potsdam ansprechen oder Politiker*innen einfach mal die Meinung sagen? Dann ist das Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendrings Potsdam die richtige Anlaufstelle.

„Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie Demokratie funktioniert, das gehört zu den Aufgaben unseres Büros. Dabei sollen Mitsprachemöglichkeiten für junge Menschen in Potsdam gefördert werden“, fasst Manuela Neels zusammen. Sie ist Mitarbeiterin der ersten Stunde des Kinder- und Jugendbüros. Die Anlaufstelle existiert seit 2006 und wird seit 2009 von der Landeshauptstadt Potsdam finanziert.

Kristin Arnold, wie auch Manuela Neels Sozialpädagogin im Kinder- und Jugendbüro, beschreibt ihre Erfahrungen der letzten Jahre so: „Kinder und Jugendliche haben ihre eigenen Bedürfnisse und sind gewillt, sich kritisch mit bestimmten Sachverhalten auseinander zu setzen. Und sie haben Spaß daran, alternative Vorschläge zu erarbeiten. Unsere Erfahrungen in der Beteiligungsarbeit haben gezeigt, Kinder und Jugendliche nehmen ihre Lebenswelt genau wahr und sind in der Lage, diese kritisch einzuschätzen. Sie wollen sich aktiv engagieren, wenn es beispielweise um fehlende öffentliche Plätze für Jugendliche oder Graffitiwände und Skateflächen, den Zustand ihres Spielplatzes, unzureichende Verkehrsverbindungen oder auch um die Mitbestimmung in Schulen geht." 

In den letzten Jahren organisierte und begleitete das Team ganz unterschiedliche Projekte: Von großen Kinder- und Jugendforen, über Informationskampagnen zu Wahlen, wie die U18-Wahlen, „Dein erstes Mal“ zur Kommunalwahl bis hin zu Workshops zu Kinderrechten. Auch kinder- und jugendgerechte Mitmachprojekte zum Bürgerhaushalt und dem Leitbild sowie diversen Umbauten in der Stadt, wie Spielplätzen oder der Neugestaltung der Kinder- und Jugendbibliothek, gehörten dazu.

In den letzten Jahren wurde schnell deutlich, dass es sich dabei um keine einseitig nur auf Kinder und Jugendliche bezogene Aufgabe handelt. „Auch die kommunale Politik und Verwaltung muss diese Prozesse befürworten und zulassen. Nicht-ernst-gemeinte Kinder- und Jugendbeteiligung fügt dem subjektiven Verständnis von Demokratie wohl letztlich mehr Schaden zu, denn dann wird das Vertrauen in Politik geschwächt und die Motivation zum politischen Engagement sinkt“, fasst Manuela Neels vom Kinder- und Jugendbüro des Stadtjugendrings Potsdam zusammen. Ein guter Schritt in diese Richtung: Mit dem 2017 beschlossenen, verbindlichen Aktionsplan im Siegelverfahren „Kinderfreundliche Kommune“ hat sich die Landeshauptstadt auf den Weg gemacht, die UN-Kinderrechtskonvention lokal umzusetzen und Potsdam noch kinder- und jugendfreundlicher zu machen.

Aber nicht nur Kinder und Jugendliche finden im Kinder- und Jugendbüro Unterstützung, sondern auch Fachkräfte und Einrichtungen. „Wir beraten und unterstützen Interessierte gern, wenn sie Fragen rund um das Thema Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Potsdam haben“, ergänzt Kristin Arnold abschließend.