Kolumne der Woche: Schulbauten kommen voran - wo die Kräne kreisen

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

22. Juli 2018

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

es ist Ferienzeit und es ist sommerlich warm in Potsdam. Die Menschen der Landeshauptstadt wirken in diesen Sommerferien wie entschleunigt. Alles läuft ein bisschen ruhiger als sonst. Alles? Nicht wirklich. Auf den Schulbaustellen der Stadt drehen sich die Kräne und es wird kräftig gebaggert. Insgesamt wird derzeit auf 23 Schulbaustellen des Kommunalen Immobilien Service geplant und gebaut. Dabei geht es von der Brandschutzsanierung wie etwa an der Gerhardt-Hauptmann-Schule oder dem OSZ III über die Errichtung einer modularen Interimslösung der Regenbogenschule Fahrland bis zum Neubau etwa an der Roten Kaserne Ost, wo der KIS 24 Millionen Euro investiert.

Dort startet auch am Dienstag meine Tour über die Schulbaustellen, die ich jedes Jahr seit 2010 gemeinsam mit dem KIS mache. Von der neuen Grundschule Bornstedter Feld, die zum Schuljahr 2019/20 an den Start gehen soll geht es weiter zum Schulstandort Gagarinstraße. Hier werde ich die größte Schulbaustelle der Landeshauptstadt besuchen. Der KIS baut für 35,3 Millionen Euro einen Schulneubau und eine Vierfeldhalle. Es reicht aber nicht aus, neue Schulen zu bauen. Wir müssen auch die vorhandenen sanieren und modernisieren. Deshalb besuche ich am Dienstag die Gesamtschule am Schilfhof . Hier wird das Schulgebäude saniert und um einen Fluranbau erweitert. Schülerinnen und Schüler werden sich besonders freuen, wenn im Herbst die großzügig erweiterte Mensa übergeben wird. 

Dass nicht nur die Landeshauptstadt Potsdam wächst, sondern auch die Schülerzahlen steigen, ist bekannt. Im Schuljahr 2017/18 waren 21 212 Schülerinnen und Schüler in staatlichen Schulen angemeldet. Das sind 1169 mehr als im Schuljahr 2015/16. Bislang haben sich schon etwa 1400 weitere Schülerinnen und Schüler neu angemeldet. Diese Entwicklung lässt uns natürlich nicht ruhen.

Der KIS wird deshalb bis 2021 weitere 148 Millionen Euro in die Schulinfrastruktur investieren und da sind die meisten Schulturnhallen gar nicht eingerechnet. Denn hier kommen im selben Zeitraum noch einmal 38 Millionen Euro hinzu. Somit stehen insgesamt 186 Millionen Euro zur Verfügung, damit wir den wachsenden Schülerzahlen genügend moderne Schulen und Sportstätten anbieten können. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber wir werden es erreichen.

Hierzu ist es natürlich wichtig, dass wir für die neu entstehenden Schulbauten Planungssicherheit haben. Einige der neuen Standorte. etwa in der Waldstadt Süd sind nicht unumstritten. Aber ich sage ganz klar: Eine moderne und sich dynamisch entwickelnde Stadt wie Potsdam muss ihre Potentiale entwickeln und hierzu zählt besonders die Zukunftsfähigkeit der Stadt. Und die erreichen wir nur durch eine  wachsende Zahl an erstklassig ausgebildeten Schülerinnen und Schülern. Sie wiederum benötigen die passenden Rahmenbedingungen für ihren Lernerfolg. Und wir sind in der Verantwortung, hierfür die richtigen Bedingungen zu schaffen.

Doch auch wenn Planungssicherheit besteht, muss noch gebaut werden. Wer sich in Potsdam umschaut, erkennt aber sofort: Überall kreisen die Kräne. Neben neuen Schulen und Sportanlagen entstehen neue Gewerbeflächen, Kitas werden gebaut, Krankenhäuser werden erweitert und natürlich wird der Wohnungsneubau vorangetrieben, so entsteht etwa ein neuer Stadtteil in Krampnitz. Die Auftragsbücher der Bauwirtschaft sind voll, die Firmen sind größtenteils ausgelastet.

Der KIS hat daher schon mehrfach darauf hingewiesen, dass es hierdurch auch zu Bauverzögerungen kommen kann. Das ist natürlich gerade bei Schulbauten ein Problem, weil die Eröffnung oder Erweiterung einer Schule hier meist an Schuljahren orientiert ist. Wir benötigen also Flexibilität und müssen in solchen Fällen schnell agieren. Hierbei möchte ich noch einmal eine Lanze für die meist etwas abschätzig „Containerlösung“ genannte Variante brechen. Ich habe mir auf meinen sommerlichen Schultouren mehrfach Container und Modulbauten angesehen und konnte feststellen, dass diese sogenannten „Provisorien“ mittlerweile hochmodern sind und erstklassige Bedingungen für das Lernumfeld Potsdamer Schülerinnen und Schüler bieten. In etlichen Gesprächen mit Lehrkräften und Schülern wurde mir das genau so bestätigt.
 
Für mich ist klar: Wenn wir auch in Zukunft eine hervorragende Bildungsinfrastruktur wollen, müssen wir weiterhin umsichtig planen, zügig bauen und insgesamt immer flexibel auf neue Herausforderungen reagieren. Und dann werden auch in Zukunft die Kräne für Potsdamer Schulbauten kreisen.


Ihr

Jann Jakobs