Erster Schul- und Radweg mit „mitlaufendem“ LED-Licht

SBP-Pilotprojekt dient der Sicherheit und dem Umweltschutz
Der Bau- und Umweltbeigeordnete Bernd Rubelt testet den Radweg mit der neuen Beleuchtungstechnik.
© Landeshauptstadt Potsdam, Christine Homann
Der Bau- und Umweltbeigeordnete Bernd Rubelt testet den Radweg mit der neuen Beleuchtungstechnik. Foto: Landeshauptstadt Potsdam, Christine Homann

Es ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit: Die Landeshauptstadt Potsdam und die Stadtbeleuchtung Potsdam GmbH (SBP) setzen bei der Beleuchtung eines Radwegs am Templiner See erstmals auf ein smartes Beleuchtungssystem. Dieses ermöglicht punktuell und bedarfsgesteuert optimale Sehverhältnisse für Passanten und Radfahrer. „Mitlaufendes Licht“ und intelligente Dimmung senken den Energieverbrauch und verringern den negativen Einfluss auf Fauna und Flora. Heute wurde das neue System offiziell in Betrieb genommen.

Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, sagte: „Mit der Beleuchtungsanlage am Templiner See wird die Landeshauptstadt Potsdam ihrem Ziel, den Radfahrern und Fußgängern immer bessere Bedingungen zu bieten, wieder ein Stück mehr gerecht. Dass die Umsetzung des Pilotprojektes von den ersten konkreten Planungsgesprächen bis zur Übergabe nur sechs Monate dauerte, ist ein gutes Signal.“

Die Gesamtinvestition von ca. 150.000 Euro wurde durch das Land Brandenburg über das „Förderprogramm zur Schul- und Spielwegsicherung“ mit 75 % gefördert.

Der knapp ein Kilometer lange Rad- und Fußweg direkt am Ufer des Templiner Sees war im Bereich zwischen Kastanienallee und Im Bogen bisher ein unbeleuchteter öffentlicher Weg. Er wird von Schulkindern, Radfahrern und Fußgängern sehr stark frequentiert. Potsdamer Schüler von insgesamt sechs in der Nähe befindlichen Schulen benutzen ihn als sicheren Schulweg abseits der stark befahrenen Zeppelinstraße. Auf Höhe der Villa Ingenheim befindet sich zudem ein öffentlicher Spielplatz, der sowohl von den Anliegern wie auch von Ausflüglern rege genutzt wird.

Die Beleuchtung stellt ein wesentliches Sicherheitskriterium dar. Gleichzeitig ist der Bereich am Ufer ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Amphibien und viele weitere Tiere und Pflanzen, die durch die nächtliche Beleuchtung gestört werden. Deshalb suchte die Stadt Potsdam nach einer ökologischen Beleuchtungslösung.

Der Geschäftsführer der Stadtbeleuchtung Potsdam GmbH (SBP), Jürgen Retzlaff, sagte: „Die Grundidee einer umweltfreundlichen Beleuchtung ist ebenso einfach wie effektiv: Die Beleuchtung wird nur dann aktiv, wenn das Licht wirklich gebraucht wird. Auch die Lichtfarbe der 20 Leuchten wurde nach ökologischen Kriterien gewählt. Insekten werden insbesondere von Licht mit einem hohen Blauanteil angezogen, weshalb die Lichtfarbe der eingesetzten LED-Leuchten mit warmweißen 2.700 Kelvin besonders insektenfreundlich ist.“

Und so funktioniert es in der Praxis: Sind keine Personen im Erfassungsbereich der Sensoren, wird die Grundhelligkeit der Leuchten auf 50 Prozent gedimmt. In den Nachtstunden zwischen 22:00 Uhr und 05:00 Uhr sinkt das Grundniveau sogar auf nur 10 Prozent. Wird eine Person von einem Sensor erfasst, steigt die Beleuchtungsstärke dieser Leuchte für 90 Sekunden. Gleichzeitig kommuniziert die Leuchte mit ihren „Nachbarn“ und aktiviert jeweils zwei Lichtpunkte neben ihr. Bewegt sich die Person nun in den Erfassungsbereich des nächsten Sensors, bewegt sich der Lichtteppich bedarfsgerecht mit und begleitet die Person auf ihrem Weg.

Die LED-Leuchten sind mit einem Lichtmanagementsystem per Funk vernetzt und jede Leuchte ist mit einem Sensor ausgestattet. Individuell gewählte Dimmprofile reduzieren den Energieverbrauch der Anlage im Ruhezustand. Durch die umfassende und kundennahe Projektbegleitung durch den Leuchtenhersteller Trilux konnten alle Vorgaben und Wünsche schnell und sicher umgesetzt werden.