Denkmal für Demokratie auf dem Luisenplatz offiziell enthüllt

Das Denkmal für die Potsdamer Demokratiebewegung im Herbst 1989 auf dem Luisenplatz ist am Donnerstag, 4. November, eingeweiht worden. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Pete Heuer, haben das Denkmal gemeinsam mit dem Potsdamer Künstler Mikos Meininger enthüllt. „Hier, auf dem heutigen Luisenplatz, haben sich im Herbst 1989 Tausende Menschen versammelt, um Meinungs-, Reise- und Pressefreiheit zu demonstrieren und den Weg zu einer Demokratie zu ebnen. Mit dem Denkmal wird ein wahrlicher Denkort geschaffen, der an die Geschehnisse dieser Zeit erinnert. Darauf können wir Potsdamerinnen und Potsdamer stolz sein“, sagt der Oberbürgermeister.

Auf der Veranstaltung zur Übergabe des Denkmals erinnert der Oberbürgermeister gemeinsam mit Historiker und Jurymitglied Dr. Peter Ulrich Weiß sowie der Leiterin der Gedenkstätte Lindenstraße, Maria Schulz, im Gespräch mit dem Zeitzeugen Hans-Joachim Schalinski an den Potsdamer Revolutionsherbst 1989. "Das Denkmal der Potsdamer Demokratiebewegung vereint Vergangenheit und Gegenwart in beeindruckender Weise. Im Schriftzug 4.11.1989 sind mehr als Einhundert originale Fußabdrücke derer, die damals auf dem Platz mit ihren Füßen gleichsam abgestimmt haben, eingelassen. Ebenso etliche Parolen", sagte Mike Schubert. "Das Denkmal transportiert den Spirit von damals ins Heute; und das ist gut und wichtig. Denn: Die Friedliche Revolution zeigt uns bis heute und mehr denn je: Demokratie braucht mutige Demokraten. Als Gesellschaft besitzen wir nur so viel Freiheit und Gerechtigkeit, wie wir uns täglich erkämpfen", so Schubert weiter.

Am 4. November 1989 fand in Potsdam auf dem heutigen Luisenplatz die größte Kundgebung in der Umbruchszeit in Potsdam statt. Organisiert von Annette Flade, Olaf Grabner, Reinhard Meinel und Hans-Joachim Schalinski, demonstrierten Tausende Menschen für Grundrechte und forderten einen gesellschaftspolitischen Wandel. "Das Denkmal der Potsdamer Demokratiebewegung ist ein großartiger Denkort für eine aktive Auseinandersetzung mit der Friedlichen Revolution und den demokratischen Grundwerten in unserer Stadt. Ein Denkort, der an den 4. November 1989 erinnert und aus der Erinnerung Wege aufzeigt für einen heutigen toleranten, würdevollen und respektvollen Umgang in unserer Stadt", so der Oberbürgermeister.

Künstlerisch gestaltete Stahlplatten in Form des Schriftzugs 4.11.1989 wurden bereits im vergangen Jahr in den Platz eingelassen. Derzeit verfüllt der Künstler die in die Stahlplatten eingelassenen Parolen damaliger Transparentforderungen mit einem Kunstharz, der dem Denkmal einen neuen optischen Eindruck verleihen wird. Das Denkmal für die Potsdamer Demokratiebewegung wurde von Heike Roth initiiert. Nach einem Gestaltungswettbewerb 2019 kürte eine achtköpfige Jury den Siegerentwurf des Potsdamer Künstlers Mikos Meininger.

Der Entwurf überzeugte sowohl durch seine Gestaltung als auch durch seinen Beteiligungsansatz. Von mehr als 100 Menschen, die auf der Kundgebung am 4.11.1989 dabei waren, wurden Fußabdrücke genommen und in das Denkmal eingelassen. Die namentliche Zuordnung aller Fußabdrücke, Zeitzeugenberichte und weiterführende Informationen zum Denkmal und der Demokratiebewegung finden sich auf der eigens erstellten Webseite https://www.potsdamer-demokratiebewegung89.de/.

 

Downloads