Veranstaltungen im Kontext des 25. Jubiläums der Maueröffnung

In weiten Teilen Deutschlands laden 2014 Veranstaltungen ein, sich mit den Themen friedliche Revolution sowie Teilung und Wiedervereinigung des Landes zu beschäftigen. Anlass ist der Fall der Mauer zwischen den beiden deutschen Staaten, der sich am 9. November 2014 zum 25. Mal jährt. Auch in Potsdam widmen sich verschiedene Akteure mit dem Leben im einst geteilten Deutschland und erinnern so an die Konflikte und Schicksale der Menschen in Ost und West, die die Teilung hervorbrachte.

Die nachfolgende Übersicht bildet den Status der Veranstaltungen mit Datum vom 27. Februar 2014 ab und wird fortlaufend aktualisiert.

Führungen des Potsdam Tourismus Service

In Potsdam gibt es eine Vielzahl authentischer historischer Orte, an denen die Besucher der Stadt die jüngere Geschichte nachvollziehen können. Zu diesem Thema hat das Potsdam Convention & Group Travel Office mehrsprachige Gruppenangebote ins Programm aufgenommen:

Die geführte Radtour "Grenzlinien" führt entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze von Steinstücken vorbei am Griebnitzsee durch die Villenkolonie Neubabelsberg bis nach Klein Glienicke, einer ehemaligen Enklave der DDR mitten in West-Berlin. Über die Glienicker Brücke geht es in den Neuen Garten zum Schloss Cecilienhof (ganzjährig, 3,5 Stunden, Gruppen bis 15 Personen).

Die Stadtrundfahrt "25 Jahre Mauerfall - Spurensuche in Potsdam" stellt deutsch-deutsche Grenzorte und deren Geschichte vor. Hier geht es um menschliche Schicksale, Grenzgänger und Agenten. Stationen der Rundfahrt sind die historische Innenstadt, der Neue Garten mit dem Schloss Cecilienhof und die Glienicker Brücke. Zur Tour gehört ein Besuch des Museums Villa Schöningen an der Glienicker Brücke (ganzjährig, 5 Stunden, 20 bis 40 Personen).

Weitere Infos: Potsdam Tourismus Service, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam
Tel.: +49 (0) 331 - 27 55 88 99, Fax:+49 (0) 331- 27 55 82 9
E-Mail: tourismus-service@potsdam.de, www.potsdamtourismus.de

Führungen Potsdamer Vereine von April bis Oktober 2014

13. April, 11. Mai., 8. Juni, 13. Juli, 10. August, 14. September, 9. November | jeweils 11 Uhr
Klein Glienicke - vom Schweizerdorf zum Sperrgebiet

Wie in einem Brennglas spiegelt sich im Ort Klein-Glienicke die große deutsche Geschichte der letzten 150 Jahre wieder.

Das einst so idyllische 500-Einwohnerdorf mit seinen "Schweizerhäusern"gehörte nach der deutschen Teilung zur DDR und warvon Mauer und dem "Westen" umgeben. Das Sperrgebiet war nur über eine schmale Brücke von Babelsberg aus erreichbar und ein "hot spot" im "Kalten Krieg". Heute zählt ein Teil des Ortes zum UNESCO-Welterbe.

Treffpunkt: Biergarten Bürgershof, Waldmüllerstraße 4, 14482 Potsdam
Dauer der Tour: ca. 2 Stunden
Guide: Manuela Arndt, Landschaftsarchitektin
Um Anmeldungen wird gebeten unter Telefon: +49 177 462 84 34

20. April, 18. Mai, 15. Juni., 20. Juli, 17. August, 21. September, 19. Oktober | jeweils 11 Uhr
Das Pfingstbergensemble in Potsdam - ein lebendiges Welterbe

Vor allem dem ehrenamtlichen Einsatz vieler Helfer ist es zu verdanken, dass das Belvedere auf dem Potsdamer Pfingstberg heute wieder in altem Glanz erstrahlt. Einst Aussichtsschloss preußischer Könige und ab 1961 aufgrund der Lage nahe der innerdeutschen Grenze zunehmend verwaist und verfallen, geriet es ab 1988 ins Blickfeld engagierter Potsdamer. Das zur UNESCO-Welterbestätte Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin gehörende Pfingstbergensemble einschließlich Belvedere, Pomonatempel von Schinkel und Lennéscher Gartenanlage lebt wieder und wird vom Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V. betrieben. Gäste besuchen Konzerte, Sommertheater und Ausstellungen, Paare geben sich ihr Ja-Wort. Die in der Gegenwart beginnende und bis in die Vergangenheit vordringende Führung endet vor dem Schloss.

Treffpunkt: Pfingstberghaus, Große Weinmeisterstraße 45 a,14469 Potsdam
Dauer der Tour: 90 Minuten
Guide: Gästeführer des Vereins "Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V."
Um Anmeldungen wird gebeten unter Telefon: +49 331 2006841 (maximal 25 Teilnehmer)

27. April., 25. Mai, 22. Juni, 27. Juli, 24. August, 28. September, 26. Oktober | jeweils 11 Uhr
Heilandskirche Sacrow - Ein Kleinod an und in der Havel

1840 wurde Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war der Kauf des Gutes Sacrow. Für dieses wunderschöne, romantische Fleckchen Erde hatte er bereits als Kronprinz in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts die Heilandskirche nahezu so skizziert, wie wir sie heute kennen. Nach Jahren des Verfalls erstrahlt die Heilandskirche heute fast wieder im neuen, alten Glanz. In den Führungen erfahren Sie vom königlichen Entwurf, von der feierlichen Einweihung am 21. Juli 1844, von den Anfängen der Funkgeschichte, vom Mauerbau, vom Todesstreifen, von Vandalismus und Zerstörungen, von Vergessen, Wiederentdecken und der Wiederherstellung seit den 1990er Jahren. Die Heilandskirche ist eine interessante Zeugin deutscher Geschichte der beiden vergangenen Jahrhunderte.

Treffpunkt: Eingang der Heilandskirche (im Schlosspark Sacrow)
Dauer: ca. 1 Stunde
Guide: Uta Tate vom Verein Ars Sacrow e. V.
Anreise mit dem ÖPNV: Bus 697, Haltestelle Schloss Sacrow.

21. September, Bundesweiter Tag des Friedhofes
"Einst Grenzgebiet, heute Weltkulturerbe - die Friedhöfe Klein-Glienicke und Sacrow"

Die Friedhöfe Klein-Glienicke und Sacrow lagen Jahrzehnte in der Abgeschiedenheit der Grenzanlagen um Potsdam.

Die komplizierte, ja die fast unmögliche Erreichbarkeit beider Friedhofsflächen für Unberechtigte während der deutschen Teilung war ein Hauptgrund
dafür, dass viele alte historische Gräber erhalten geblieben sind. Die Friedhöfe gerieten in Vergessenheit und verloren somit in dieser Zeit für den Bestattungsbetrieb an Bedeutung.

Friedhof Sacrow, 11 Uhr
Treffpunkt: Eingang Friedhof
Guide: Hans-Christian Voß, Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung
Nach dem Rundgang über den Friedhof Sacrow geht es über den Schlosspark Sacrow mit Besichtigung der 1000-jährigen Eiche zur Heilandskirche.
Dauer: ca. 1,5 Stunden

Kapelle und Friedhof Klein-Glienicke, 11 und 15 Uhr
Treffpunkt: Kapelle, Wilhelm-Leuschner-Straße
Guide: Heinz-Dieter Gödecke und Gerhard Petzholtz, Freundeskreis Friedhof Klein-Glienicke
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Die Kapelle ist an diesem Tag von 10 - 16 Uhr zur individuellen Besichtigung geöffnet.

Sonderführung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg von April bis Oktober 2014
25 Jahre Mauerfall

Die Führung zur Glienicker Brücke, die 1989 zum Symbol der deutschen Einheit wurde, lädt von zu Erkundungen ein.

Dauer: 2 Stunden. Gruppenpreis: 130 Euro. Teilnehmerzahl: max. 25.
Informationen: www.spsg.de

Vortrag: pro wissen e.V.
1. März, 11 Uhr

Der Häftlingsfreikauf aus der DDR 1962/63-1989

Jan Philipp Wölbern, Nachwuchswissenschaftler Potsdams 2013
Entstehungsgeschichte, Entwicklung und Folgewirkungen des Häftlingsfreikaufs.
Bildungsforum, Wissenschaftsetage, 4. OG
Informationen unter: http://www.wis-potsdam.de/de

Ausstellung ZOV Sportverräter - Spitzenathleten auf der Flucht
2. April bis 30. Mai

Die Ausstellung präsentiert die Fluchtschicksale von 15 Sportlerpersönlichkeiten.
Foyer im Landtag Brandenburg, Am Alten Markt 1, 14467 Potsdam
montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr (an gesetzlichen Feiertagen geschlossen)
Informationen unter: www.zov-sportverraeter.de

Wanderausstellung: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
11. April bis 5. Oktober

Freejazz in der DDR. Weltniveau im Überwachungsstaat

Eine Wanderausstellung des erinnerungslabors Berlin in Kooperation mit dem HBPG
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG), Kutschstall, Am Neuen Markt 9
Eintritt: 4 Euro/erm. 2 Euro | freitags 2 Euro

Veranstaltung der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) mit der Staatskanzlei Brandenburg
7. Mai 2014

Über die Aufdeckung der Wahlfälschungen am 7. Mai

Podiumsdiskussion im Landtag, Alter Markt 1, 14467 Potsdam

Veranstaltung des Stadtkirchenpfarrers Simon Kuntze mit der Druckerei Rüss
7. Mai

"Kirche und Politik. 25 Jahre nach dem Mauerfall"

Podiumsdiskussion mit Hildegard Rugenstein, Hansi Baaske, Matthias Platzeck, Manfred Kruczek und Marianne Subklev-Jeutner

Ausstellung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
25. Juli bis 30. November

Geteilte Kulturlandschaft: Garten - Grenze - Garten

Die Gartenanlagen Sacrow, Babelsberg und Neuer Garten waren durch die Sperranlagen mit der 3,60 Meter hohen Mauer bis zur Unkenntlichkeit zerstört.Heute präsentiert sich die von der UNESCO 1990 in die Welterbeliste aufgenommene Potsdam-Berliner Kulturlandschaft wieder in beeindruckender Harmonie und Geschlossenheit. Die temporäre Dokumentation "Garten - Grenze - Garten" zeigt vor Ort neben den teilungsbedingten Zerstörungen auch die Restaurierungsleistungen der vergangenen 25 Jahre.

Informationen: www.spsg.de

Erinnerungsveranstaltung der Fördergemeinschaft "Lindenstraße 54", Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und der Landeshauptstadt Potsdam
13. August

53 Jahre Mauer

Ort: Glienicker Brücke, an der NIKE

Kooperationsveranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam und der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße
15. August
20. Jahrestag des Abzugs der russischen Streitkräfte im ehemaligen Potsdamer "Militärstädtchen Nr. 7

Am 15. August jährt sich der Abzugs der russischen Streitkräfte im ehemaligen Potsdamer "Militärstädtchen Nr. 7" zum 20. Mal. Aus diesem zum Anlass wird an verschiedenen Orten in der Nauener Vorstadt ein Geschichtspfad eröffnet.

Gedenkveranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam mit der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, der Staatskanzlei des Landes Brandenburg und der Pfarrerin Sabine Müller-Becker
4. November

"Erinnerung an friedliche Revolution 1989"

Ort: Friedrichskirche in Babelsberg, Weberplatz, 14482 Potsdam 

Veranstaltung der Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten zu Potsdam e.V.
9. November, 19 Uhr

Veranstaltung zum Mauerfall am Grenzturm Bertinistraße (GÜST Nedlitz)

Veranstaltung der Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten zu Potsdam e.V. mit Schülerinnen und Schülern, Schauspielerinnen und Schauspielern, Künstlerinnen und Künstlern sowie Musizierenden. Es werden Filme zum Mauerbau und zum Mauerfall gezeigt. Ein Lagerfeuer ist geplant.
Informationen unter: www.nachbarini.de

Kooperation der Landeshauptstadt Potsdam mit dem Bezirk Spandau, Beteiligungen der Nachbarschaftsinitiative und Fördergemeinschaft Lindenstraße, Villa Schöningen
10. November 2014

25. Jahrestag der Wiedereröffnung der Glienicker Brücke

Gedenkveranstaltung "Aus dem Dunkel ins Licht"
Ort: Glienicker Brücke, an der NIKE

Projektwerkstatt "Lindenstraße 54" , Potsdam

Die Gedenkstätte für Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert bietet pädagogische Angebote im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg unter dem Titel "25 Jahre "Friedliche Revolution" und in Form eines Unterrichts an historischem Ort.

I Rundgang durch die Gedenkstätte für Opfer politischer Gewalt, Potsdam

II Recherchen und Präsentation in den Ausstellungsmodulen zu den Themen:
1. Das Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit 1952-89 in Potsdam
2. Flucht in den Westen und Fluchthilfe 1961-1989
3. Haus der Demokratie 1990/ Die Ereignisse während der friedlichen Revolution 1989

III Zeitzeugenbegegnung mit ehem. politisch Inhaftierten und Verfolgten in der DDR
a) - vorbereitetes Interview
b) - Zeitzeugenvortrag mit anschließendem Gespräch
c) - Zeitzeugenvermittlung in den Unterricht

VI Betreuung von Facharbeiten, Schulprojekten, Wettbewerbsbeiträgen

V Lesungen mit der Autorin Grit Poppe aus ihren Jugendbüchern "Weggesperrt" und "Abgehauen" inkl. Zeitzeugenbegegnung und Film: "Schlimmer als Knast"- der eh. Jugendwerkhof in Torgau

Alle kostenfreien Angebote können in Absprache verschieden kombiniert und für die jeweilige Altersstufe variiert werden. Die Kleingruppenarbeit ist immer mit einem vorherigen Gespräch und Rundgang verbunden.

Anmeldung: Gedenkstättenlehrerin Catrin Eich; E-Mail: projektwerkstatt-lindenstrasse@web.de
Telefon/ Fax: +49 331/ 2015714
Homepage: www.pw-gedenkstaette-potsdam.de

Kooperation Bezirksamt Spandau und Landeshauptstadt Potsdam
November/Dezember

Mauergedenkstätte am Groß Glienicker See

Gemeinsame Aktion der Grünflächenämter des Bezirksamtes Spandau und der LHP
Herrichtung der verbliebenen Mauersegmente und Restaurierung Grenzzaun

Literaturempfehlung
Das Buch "Die Todesopfer am Außenring der Berliner Mauer 1961 - 1989" dokumentiert die Kurzbiografien von 46 Todesopfern an der Berlin-brandenburgischen Mauer. Die eindrücklich dargestellten Lebensabschnitte erinnern an die Geschichte der deutschen Teilung und ihre Überwindung durch die Ereignisse im Herbst 1989. Herausgeber sind das Potsdamer "Zentrum für Zeithistorische Forschung" und die Berliner "Stiftung Berliner Mauer".