Kolumne der Woche: Schulstart mit Elan

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

30. August 2015

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

die Schultüte unterm Arm, aufgeregt, mit großen Augen und ihren nicht minder aufgeregten Eltern an der Hand stürmten am Samstag die Erstklässler neugierig und voller Erwartung in ihre Klassenräume. An 26 städtischen Schulen fanden an diesem Wochenende die Einschulungen statt. Was die Mädchen und Jungen nun erwartet ist neben dem hoffentlich erlebten Spaß am Lernen und der Freude an gemeinsamen Abenteuern eine Schulinfrastruktur in der Landeshauptstadt, die einen soliden Rahmen für einen Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler in Potsdam setzt.

Dies auch auf einem hohen Niveau zu erhalten und weiter auszubauen, ist eine echte Herausforderung für uns. Schließlich kommen jedes Jahr mehr Menschen nach Potsdam, weil hier die Bedingungen gerade auch für junge Familien exzellent sind. Die politische Weltlage führt außerdem dazu, dass wir in diesem und wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren Menschen aus vielen Krisengebieten der Welt bei uns in  Potsdam aufnehmen werden. Wir machen das gern, weil wir es für richtig halten. Die Menschen sollen sich bei uns wohl fühlen und besonders den Kindern wollen wir alle Möglichkeiten für einen erfolgreichen Start ins Leben geben. Dazu zählen natürlich auch gute Bildungsangebote für alle Kinder in unserer Stadt.

Rund 21000 Kinder und Jugendliche besuchen Schulen in Potsdam. Wir rechnen damit, dass diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigt. Schon im vergangenen Jahr haben wir nicht nur den neuen Schulentwicklungsplan ins Leben gerufen, der bis zum Jahr 2021 mehr als 160 Millionen Euro für die Bildungsinfrastruktur bereithält. Wir haben uns auch entschlossen, unter dem Motto „Potsdam macht Schule“ unseren Anspruch deutlich zu machen, dass wir in der Landeshauptstadt das Wachstum nicht einfach auf uns zukommen lassen und verwalten, sondern steuern wollen. Das hat konkrete Auswirkungen auf unsere Schulen und Horte.    

Wir schauen uns genau an, wo welche Bedarfe bestehen, um mit entsprechenden Planungen reagieren zu können. So zeigen unsere Erfahrungen, dass in Potsdam Gesamtschulen stärker nachgefragt sind als Oberschulen. Entsprechend liegt ein Schwerpunkt im aktuellen Schulentwicklungsplan auf Gesamtschulen. Neue Grundschulen werden wir zum Beispiel im Potsdamer Norden, wo das Bevölkerungswachstum besonders groß ist, anbieten.

So werden bestehende Schulstandorte erweitert und Schulen gebaut, im aktuellen Schulentwicklungsplan sind insgesamt sechs neue Schulen vorgesehen. Konkret haben wir wir gerade am Standort Bürgerhaus Bornim eine Grundschule eröffnet. Ich konnte mich am Donnerstag selbst von den modernen, gut ausgestatteten Schulcontainern überzeugen, die der Kommunale Immobilien Service hier in kurzer Zeit aufgebaut hat. Ein gutes Provisorium, das ab dem Schuljahr 2018/19 dann durch eine noch bessere Grundschule in Massivbauweise ersetzt wird.

Andere Schulen werden in ihrer Kapazität erweitert. So wurde die Rosa-Luxemburg-Grundschule in der Burgstraße zum Schulstart zur vierzügigen Ganztagsgrundschule mit einer Kapazität von mehr als 650 Schülerinnen und Schülern und etwa 400 Hortkindern ausgebaut. Im Herbst beginnt auch der Umbau der Zeppelin-Grundschule in Potsdam-West.
Bis zum Schuljahresbeginn 2016/17 werden im Untergeschoss drei zusätzliche Klassenräume und eine Mensa mit Ausgabeküche eingebaut, um auch weiterhin optimale Bedingungen für eine dreizügige Grundschule zu schaffen.

Im Norden entsteht zurzeit ein weiteres Großprojekt. Denn auf der Baustelle der neuen Leonardo-Da-Vinci Gesamtschule gehen die Arbeiten gut voran. In diesem Herbst wird Richtfest gefeiert. Hier entsteht ein Neubau für 31 Klassen mit 850 Schülerinnen und Schülern, 85 Lehrerinnen und Lehrern sowie eine Vier-Feld-Sporthalle. Zum Schuljahr 2016/17 wird die Schule dann ihren Betrieb aufnehmen.

Jeder Schulstart ist ein Neuanfang. Auch wir als Landeshauptstadt müssen uns jedes Jahr wieder neu die Karten legen, wie wir die Herausforderungen einer wachsenden Stadt meistern. Doch wir lassen uns gerne von dem Tatandrang und dem Elan unserer Jüngsten inspirieren, wenn wir die Bildungsinfrastruktur weiter stärken. Und das wird Schule machen.

Ihr
Jann Jakobs