Jean de Bodt

(1670-1745)

Der Hugenotte Jean de Bodt war der Architekt des Fortunaportals. Schüler der ersten Architekturakademie Europas, musste er Paris 1685 aus Glaubensgründen verlassen und ging zunächst nach Holland, dann nach England.

1699 erhielt er die Bauleitung über das Berliner Zeughaus Unter den Linden, ein Jahr später wurde er zum Direktor der Schlösser und Gärten von Potsdam ernannt.

Jean de Bodt bedeutete in der damaligen Architektur Brandenburgs die Hinwendung zu klaren geometrischen Formen, sparsamen Akzenten und ausgeklügelten Proportionssystemen, in denen alle Teile in harmonischen Verhältnissen zum Ganzen standen. Der kühle Rationalismus bedeutete jedoch gleichzeitig Raffinesse und Eleganz - sein Fortunaportal erreichte das Niveau zeitgleicher französischer Standards.

Nach der Thronbesteigung durch Friedrich Wilhelm I. ging de Bodt an den Hof Augusts des Starken nach Dresden und machte dort eine steile Karriere.