Friedrich Wilhelm II.

(1744-1797, König 1786)

Friedrich Wilhelm II. mochte Potsdam, in dem er 20 Jahre unter der Aufsicht Friedrichs II. und in etwas beengten Verhältnissen lebte, trotzdem sehr. Er achtete die Architektur seines Onkels. So machte er die Bürger der Stadt bereits 1787 darauf aufmerksam, dass sie "keineswegs die Freiheit haben, an der Façade sothaner Häuser Veränderungen nach ihrem Gutbefinden vorzunehmen. Es bleibt ihnen daher alles Ernstes untersagt, weder die Attika, Vasen Statuen, Gruppen oder auch andere Verzierungen davon wegzunehmen oder zu verändern, wie sich einige bereits erdreistet haben ..."

In seiner eigenen Bautätigkeit zeigte er sich allerdings aufgeschlossen gegenüber dem neuen Klassizismus, zu erkennen u. a. am Kutschpferdestall, an der Alten Wache und besonders an den Bauten im Neuen Garten (Marmorpalais, Orangerie), die er anlegen ließ. Insbesondere das Palais für die Gräfin Lichtenau gilt als eines der interessantesten und bemerkenswertesten frühklassizistischen Gebäude in Deutschland.