Pressemitteilung Nr. 768 vom 21.11.2013 Landeshauptstadt Potsdam legt Integrationsmonitoring 2013 vor

Einen aktuellen Blick auf Integrationsprozesse in der Landeshauptstadt Potsdam bietet das Integrationsmonitoring 2013, das die Beauftragte für Migration und Integration der Landeshauptstadt Potsdam, Magdolna Grasnick, heute vorgestellt hat. Der Bericht enthält Daten zu den Feldern rechtliche Integration, Bildung, Arbeit und Wirtschaft, soziale Sicherung, Wohnen, Sprache, Gesundheit, soziale Integration, gesellschaftliche und politische Teilhabe sowie Sicherheit. Die insgesamt 28 statistischen Kennzahlen des Potsdamer Monitorings geben Auskunft über die Entwicklung von Integrationsprozessen in den vergangenen drei Jahren und können somit aufzeigen, wo es Fortschritte oder Handlungsbedarf gibt.

„So können wir den Integrationsprozess transparent machen und ihn anhand objektiver Daten überprüfen. Das ist eine wertvolle Grundlage für zukünftige strategische Entscheidungen in der Potsdamer Integrationsarbeit", sagt die Beauftragte für Migration und Integration. Mit der Fortschreibung des Monitorings in diesem Jahr ist es gelungen, erstmals alle zehn Handlungsfelder der Integrationsmonitoring-Empfehlung der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement mit Zahlen zu bedienen. Darüber hinaus konnten zusätzliche Daten, zum Beispiel aus dem Bereich Gesundheit aufgenommen werden.

Die Ergebnisse des Monitorings zeigen, in welchen Bereichen Potsdam auf einem guten Weg ist, etwa im Bereich Bildung. So ist der Anteil ausländischer Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit Fachhochschulreife beziehungsweise Abitur kontinuierlich gestiegen. Inzwischen machen 54,8 Prozent der ausländischen Schülerinnen und Schüler einen solchen Schulabschluss. 2008 waren es noch 37,5 Prozent. Unterdessen sinkt der Anteil ausländischer Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Schulabschluss deutlich. Jüngere Kinder besuchen zum großen Teil mindestens drei Jahre lang einen Kindergarten, bevor sie zur Schule gehen. „Das wirkt sich positiv auf den Integrationsprozess aus, weil so bereits im frühkindlichen Alter ein Austausch zwischen deutschen und ausländischen Kindern gefördert wird", sagt Magdolna Grasnick.

Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Beauftragten für Migration und Integration zum Beispiel im Bereich Sprache. So ist der Sprachförderbedarf bei einzuschulenden Kindern mit Migrationshintergrund höher als bei deutschen Kindern und variiert stark in den unterschiedlichen Sozialräumen. „Sprache ermöglicht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und den Zugang zum Arbeitsmarkt. Für eine soziale und kulturelle Integration ist Sprachförderung eine wichtige Maßnahme, denn so können integrationshemmende Sprachdefizite überwunden werden" sagt Magdolna Grasnick.

Zum Stichtag 31. Dezember 2012 hatte die Landeshauptstadt Potsdam 159.067 Einwohnerinnen und Einwohner, von denen 7275 Ausländerinnen und Ausländer waren.
Die meisten von ihnen - 30,8 Prozent - kommen aus Osteuropa. Fast genauso hoch war der Anteil der Menschen aus EU-Ländern. Es folgten Asiaten (21,7 Prozent), Afrikaner (6,1 Prozent), Amerikaner (5,1 Prozent) und Menschen aus dem sonstigen Europa (5,1 Prozent). Die in Potsdam lebenden Ausländerinnen und Ausländer wohnen relativ gut über die Stadtteile verteilt. Das zeigt der niedrige Segregationsindex von 9,2 Prozent, der ebenfalls für das Integrationsmonitoring erhoben wurde. Der Index misst den Grad der Ungleichverteilung, wobei der Wert 0 für eine absolute Gleichverteilung, der Wert 100 für eine absolute Ungleichverteilung steht.

Das Integrationsmonitoring 2013 der Landeshauptstadt Potsdam mit vollständigen Ergebnissen ist im Internet auf der Potsdam-Seite des Büros für Chancengleichheit unter www.potsdam.de zu finden.